In einer sagenhaften Schlussphase machte die Nationalmannschaft von Portugal am 14. März ihre erste Olympia-Teilnahme perfekt. Gegen Frankreich, das seinerseits mit bis zu sieben Toren Differenz hätte verlieren dürfen, gewannen die Portugiesen nach einem 25:28-Rückstand noch mit 29:28. Entscheidend dafür war, dass Rui Silva fünf Sekunden vor Ultimo traf und der französische Ausgleich erst nach dem Ertönen der Schlusssirene fiel. Leidtragender war Kroatien, das deshalb kein Olympia-Ticket löste.
In Porto und Lissabon herrschte dagegen großer Jubel: Obwohl die Qualifikations-Gruppe mit Frankreich, Kroatien sowie Tunesien alles andere als einfach war, gelang Nationaltrainer Paulo Pereira und seinen Schützlingen etwas Historisches. Denn während der iberische Nachbar Spanien bei Olympia immerhin schon dreimal „Bronze“ erringen konnte (1996, 2000 und letztmals 2008), waren die Portugiesen bei den 13 olympischen Handballturnieren noch nie dabei.
Diese Premiere kommt weder überraschend noch von ungefähr, denn im Vereinshandball mauserte sich der FC Porto in den letzten Jahren zu einer hervorragenden Adresse – und immerhin acht Akteure aus Pereiras Aufgebot verdienen ihr Geld beim FC Porto. Auch die Nationalmannschaft erreichte zuletzt immer bessere Resultate: Bei der Weltmeisterschaft im Januar 2021, ihrer ersten WM-Teilnahme seit 18 Jahren, verpassten die Südiberer gegen Norwegen nur knapp den Einzug ins Viertelfinale. Zuvor waren sie bei der Europameisterschaft 2020 – ihrem ersten EM-Start seit 14 Jahren – Sechster geworden waren.
Architekt dieser Erfolge ist Pereira, der 2016 Nationaltrainer wurde und seinen Vertrag unlängst bis zum 30. Juni 2023 verlängerte. In einer Mitteilung des portugiesischen Verbands wurde der 55-Jährige wie folgt zitiert: „Langsam aber sicher machen wir den Handball bekannter. Mich macht es extrem Stolz, was wir in den letzten Jahren geschafft und dass wir mehrere Dinge zum ersten Mal erreicht haben. Ich möchte mich bei allen Spielern, Mitarbeitern und beim portugiesischen Handballverband bedanken, der uns die besten Voraussetzungen schafft, um unsere Ziele zu erreichen. Hoffentlich können wir so positiv weitermachen wie bisher.“
Mit André Dias Lopes Gomes steht auch ein Spieler in Pereiras Kader, der zukünftig in der Bundesliga für Furore sorgen möchte. Der 22-Jährige wechselte in diesem Sommer vom FC Porto zur MT Melsungen. Fünf weitere Spieler verdienten ihr Geld schon zuletzt im Ausland: Alexis Borges (Montpellier HB), Alexandre Cavalcanti (HBC Nantes) und Pedro Portela (Tremblay Handball) jeweils in der Ersten Liga Frankreichs, Joao Ferraz beim HSC Suhr Aarau in der Schweiz – und Luís Diogo Sousa Frade wurde mit dem FC Barcelona in der Saison 2020/2021 sogar Spanischer Meister.
Torwart
Gustavo Capdeville (Benfica Lissabon)
Manuel Gaspar (Sporting Lissabon)
Humberto Gomes (Povoa Andebol)
Außen
Antonio Areia (FC Porto)
Diogo Branquinho (FC Porto)
Leonel Fernandes (FC Porto)
Pedro Portela (Tremblay Handball)
Rückraum
Alexandre Cavalcanti (HBC Nantes)
Joao Ferraz (HSC Suhr Aarau)
André Dias Lopes Gomes (MT Melsungen)
Fabio Magalhaes (FC Porto)
Miguel Martins (FC Porto)
Rui Silva (FC Porto)
Kreis
Alexis Borges (Montpellier HB)
Luís Diogo Sousa Frade (FC Barcelona
Victor Iturizza (FC Porto)
Daymaro Salina (FC Porto
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