Paul Kaletsch: „So einen Sieg bis zum nächsten Spiel im Herzen lassen“

17.10.2018 8:40
Toptorjäger Paul Kaletsch (Foto: Michael Elser)
Wie ein kleines Kind kurz vor der Bescherung an Weihnachten saß er nach dem Spiel mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf dem Boden, als Michel Stotz sich im Wechsel mit den 50 mitgereisten Fans für die Humba die Seele aus dem Hals schrie. Irgendwie war es das auch, eine Bescherung, der 34:25-Kantersieg im Topspiel beim zuvor verlustpunktfreien Tabellenführer TSB Heilbronn-Horkheim. Eine, die sich die HSG Konstanz selbst erarbeitet hatte. Mit einer starken Mannschaftsleistung, ganz viel Spaß an der Sache und einem wieder einmal groß auftrumpfenden Paul Kaletsch. Noch Minuten nach dem Schlusspfiff brannte das Team der HSG Konstanz, war das Funkeln in den Augen zu sehen. Sie wollten diesen Sieg unbedingt und nun freuten sich Kaletsch und Co. wie kleine Kinder über die zwei Big Points.

Anfangs hielt sich Kaletsch im Gipfeltreffen der 3. Liga Süd im Duell Erster gegen Zweiter noch zurück, suchte vor allem den genialen Pass an den Kreis zu Fabian Wiederstein. Dann explodierte der Shooter, als er seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit „Effektivität par excellence und eine beeindruckende Leistung“ attestierte. Zwölfmal ließ er es schließlich hinter TSB-Keeper Sven Grathwohl klingeln. Und jedes Mal kam sofort der Gruß an den lautstarken HSG-Fanblock. Nach zwei Jahren in der 2. Bundesliga mit zuletzt 251 Treffern als viertbester Torjäger der Liga und Angeboten aus Liga eins strahlt Kaletsch nun große Lust auf Liga drei aus, feiert jede Aktion und geht als – auch emotionaler – Anführer voraus. „Ich habe einfach Bock auf Handball“, sagt er. Die Liga ist dabei nicht das entscheidende, für den 26-Jährigen sind es die Ziele. „Wir wollen kein Heimspiel verlieren“, denkt er bereits an das Duell mit der TSG Haßloch am Sonntag, 17 Uhr, in der „Schänzlehölle“.

Doch zuvor war genießen angesagt. Jeden Moment hatte der gebürtige Hesse aufgesaugt, später erklärte er: „Wir sind sehr glücklich. Darauf können wir heute stolz sein.“ Konnten sie, waren sie – völlig zu Recht. Aber auch direkt wieder hochkonzentriert. „Um das als Statement bezeichnen zu können“, meint Kaletsch, „ist es noch zu früh. Dass wir aber richtig gut drauf sind und gut zusammenhalten, hat man wieder gesehen.“ Mit einer beeindruckenden Abwehrleistung, mit der die HSG vor allem die beiden erfahrenen Rückraumspieler des TSB, Pierre Freudl und Oliver Hess, aus dem und Heilbronn somit das gewohnte Spiel nahm. Und großer Effektivität im Angriff. Genau das, was in den ersten Spielen noch die Achillesferse der HSG Konstanz war. Da waren dann selbst eine doppelte Manndeckung für Tim Jud und Paul Kaletsch sowie eine sehr offensive Deckungsformation der Württemberger plötzlich kein Problem mehr. Kaletsch: „Das hat uns sogar in die Karten gespielt. Dadurch hatten wir sehr viel Platz und Räume für die Kleingruppe. Zudem können wir mit einem sehr guten Kreisläufer arbeiten.“

Nach 50 Minuten war beim 30:19 für die Gelb-Blauen vom Bodensee bereits alles klar. Kaletsch genoss und meinte: „Da fällt schon etwas ab und man freut sich, obwohl es für das ganz große Spitzenspiel-Feeling noch zu früh war.“ Doch, so der Master-Student weiter, das habe auch befreit. Denn die 3. Liga sei „kein Zuckerschlecken. Wir haben schon zwei Spiele verloren, das sollte uns jedes Mal Warnung genug sein.“ Der Tipp des 1,91 Meter großen Ex-Hüttenbergers, der seit 2013 am Bodensee trifft wie am Fließband: „Ich denke, es könnte auch dieses Jahr wie zuletzt in die Richtung mit einem Meister mit 19 Minuspunkten gehen.“

Für die kommenden Aufgaben sieht er seine Mannschaft nach einem kleinen Stotterstart nun gut gerüstet. Denn: Die klassische Regel im Sport sei die, dass Siege Selbstvertrauen geben. Nach vier Erfolgen in Serie und dem „kleinen Dosenöffner in Kornwestheim“, so der mit 68 Toren derzeit zweitbeste Torjäger der 3. Liga, scheinen die selbst gesteckten hohen Ziele nicht mehr zu hemmen. Antrieb, keine Bürde nennt Kaletsch dies und schiebt hinterher: „Wir wollen alle Heimspiele gewinnen, das muss unser Anspruch sein, mit dem hohen Trainingsaufwand und dem hohen sportlichen Engagement, den und das wir betreiben. Gerade in den letzten 20 Minuten muss es unser Trumpf sein, dass wir eine junge Truppe sind und noch etwas draufpacken können.“ Wie in Heilbronn, als Konstanz bis zum Ende torhungrig blieb. 34:25! „Darüber sind wir sehr glücklich. So einen Sieg können wir bis zum nächsten Spiel in unseren Herzen drinlassen“, meinte er, strahlte und verabschiedete sich von den Fans.

Von den 50 Männern, Frauen und Kindern, die den Gästen wie schon in Kornwestheim Heimspiel-Stimmung und einen laut Kaletsch „riesigen Vorteil“ beschert hatten. „Du läufst an dieser Kurve vorbei und 50 Leute stehen für dich auf, das ist Wahnsinn“, lobte er die eigenen Anhänger und lachte: „Etwas Besseres als zu gewinnen und sie weiter zu diesen Fahrten zu motivieren können wir nicht machen.“ Am Sonntag, 17 Uhr, liegt das nächste Highlight für die Fans am Bodensee und im Hegau ganz nahe. Gegen Haßloch möchte die HSG Konstanz nun weiter nachlegen. „Wir sind immer noch nicht da, wo wir sein sollen“, sagt der Mann mit der Nummer 15 mit fester Stimme. „Auf die Tabelle bildet sich bei uns keiner etwas ein. Aber auf der Welle des Erfolges wollen wir natürlich weiter reiten.“ Für die nächste Bescherung. Am liebsten schon im ersten von nun drei folgenden Heimspielen hintereinander.

Weitere Informationen unter: www.hsgkonstanz.de

Quelle: PM HSG Konstanz

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