Philipp Grimm: „Eine kleine Truppe, die Bock hat, kann einiges bewegen“

05.02.2017 14:49
„Wir hatten heute ein gutes Abschlusstraining“, freute sich Ben Matschke, dessen Team sich um 7:30 Uhr auf den Weg nach Lübeck und am frühen Nachmittag in Hannover Station gemacht hatte, um in der Trainingshalle der TSV Hannover-Burgdorf die letzte Einheit vor dem morgigen Auftritt in Rostock zu absolvieren. Danach folgte die Weiterfahrt nach Lübeck, wo die Mannschaft übernachtet, ehe sie am Spieltag Rostock ansteuern wird. Der Start ins neue Jahr könnte für die Pfälzer kaum schwieriger sei, denn innerhalb von sechs Tagen stehen zwei Auswärtsaufgaben an, die es in sich haben. Zum Auftakt treffen die Eulen am Sonntag, 5. Februar 2017, auf den HC Empor Rostock, wobei dieser Vergleich die Hinrunde abschließen wird. Der Anwurf in der OSPA Arena ist um 16:30 Uhr. Mit der folgenden Partie in Essen beginnt dann für die Rothemden die Rückrunde. Sind Auswärtsspiele in dieser so leistungsdichten 2. Handball-Bundesliga per se schon echte Herausforderungen, kommt bei der TSG noch das unglaubliche Verletzungspech hinzu. In dieser Woche verlängerte sich die Liste der Ausfälle um weitere drei Namen, denn die beiden Torhüter Kevin Klier (muskuläre Probleme) und Roko Peribonio (Haarriss im Kahnbein der linken Hand) sind genauso wenig in Rostock dabei wie Alex Falk (Knochenhautentzündung am rechten Schienbein). Zuvor war schon klar, dass neben Dominik Claus und Pascal Kirchenbauer (beide Kreuzbandriss) auch Martin Slaninka (Abszess-OP), Denni Djozic (Anriss des Syndesmosebands), Simon Schleidweiler (Probleme mit der Patellasehne) und Alex Feld (Sperre) nicht würden spielen können. „Das ist schon eine Hypothek“, bemerkte Ben Matschke dazu, wobei der Cheftrainer der TSG Ludwigshafen-Friesenheim dennoch Flagge zeigt. „Alle, die dabei sind, sind fit, und wir sind gut vorbereitet.“ Rostock ist aktuell das Schlusslicht in der Liga und hat Mitte November nach der 28:33-Heimniederlage gegen Konstanz Coach Robert Teichert entlassen. Sein Erbe trat Hans-Georg Jaunisch an, dessen Debüt an der Seitenlinie fast gelungen wäre. 13:11 lag seine Auswahl gegen Nordhorn nach 30 Minuten vorne, am Ende aber verlor sie denkbar knapp mit 25:26. Die letzten drei Spiele vor der Winterpause konnte Rostock alle in eigener Halle bestreiten und kann nach den Siegen gegen Saarlouis und Tabellenführer Nettelstedt-Lübbecke wieder frischen Mut im Abstiegskampf schöpfen. Auch das Match gegen das ambitionierte Team aus Rimpar war lange offen und wurde erst in den letzten fünf Minuten entschieden. Der Trainerwechsel fruchtet, das Spiel von Empor hat eine Struktur erhalten und ist konkurrenzfähig. Darüber hinaus soll der neue Spielmacher Kevin Lind dem HC-Spiel seinen Stempel aufdrücken und für neuen Wind und Euphorie sorgen. Ob Empor auch in der kommenden Saison Zweitligahandball bieten kann, wird man am Ende sehen, die Runde hat noch viele Etappen zu bieten. Die TSG hat sich vor der Winterpause mit einem 10:2-Punkte-Lauf in eine schöne Ausgangsposition gebracht und rangiert als Sechster in Lauerstellung. So fehlen Gunnar Dietrich und seinen Kollegen fünf Zähler auf Rang zwei, das ist nicht uneinholbar. Aufgrund der Tabellensituation hat Rostock sicherlich mehr Druck und muss zwei Punkte ergattern, um den Anschluss an die Klubs zu schaffen, die ebenfalls in den Abstiegskampf verstrickt sind. „Ich sehe uns nicht in der Favoritenrolle, aber auch nicht chancenlos“, macht Kevin Klier seinen Mitstreitern Mut. „ Die Mannschaft hat tolle Trainingsleistungen gebracht und ist fit. Und wer wie Rostock Druck hat, macht eher Fehler, und das müssen wir ausnutzen.“ Kapitän Philipp Grimm hat schon einiges erlebt und schätzt einen personell verminderten Kader nicht unbedingt als Nachteil ein: „Eine kleine Truppe, die Bock hat, kann einiges bewegen und über sich hinauswachsen. Das haben wir in dieser Saison schon mehrfach bewiesen.“ Ben Matschke hofft, dass die Torhüter „maximal unterstützt werden. Und wir wollen den Hausherren schon gefährlich werden, das Ziel haben wir.“ Sein Zweitligadebüt Im TSG-Dress wird Jan Remmlinger geben. Der vom HBW Balingen-Weilstetten ausgeliehene Mittelmann „hat in der Kürze der Zeit echt überzeugt“, lobt Ben Matschke den früheren Juniorennationalspieler. „Er passt super zu uns und ist sehr gut aufgenommen und integriert worden.“ Von einer „perfekten Ergänzung“ spricht Philipp Grimm, der verrät: „Wir haben für die Rückfahrt wieder ein Kleider-Motto ausgegeben.“ In Rostock punkten und dann Spaß haben, so wie in der Vorsaison beim Motto „Zoo“, das wär´s. Quelle: PM TSG Ludwigshafen-Friesenheim

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