„Rechte Hand des Trainers“ bleibt bei der HSG Konstanz – Vertrag mit Gäßler wird nicht verlängert

05.04.2018 15:54
Foto: Andreas Kempter
Aktuell ruht der Spielbetrieb für Zweitligist HSG Konstanz vor dem Derby am 14. April gegen Balingen-Weilstetten – aber nur dieser. Hinter den Kulissen bastelt Andre Melchert weiter am Kader der HSG Konstanz für die kommende Saison, der nun immer konkretere Formen annimmt. Erneut konnte der Sportliche Leiter der HSG die Gespräche mit einem weiteren absoluten Leistungsträger zu einem positiven Abschluss bringen. Nach den Vertragsverlängerungen von Top-Torschütze Paul Kaletsch, Maximilian Wolf, Benjamin Schweda und Fabian Maier-Hasselmann hat auch Spielmacher Tim Jud seinen Vertrag ligaunabhängig um zwei weitere Jahre bis 30. Juni 2020 verlängert. „Eine wichtige Personalie für uns“, freut sich Melchert und erklärt: „Tim bildet mit Tom Wolf ein super Gespann zweier sehr unterschiedlicher Typen auf Mitte, ist ein echter Führungsspieler, Teamplayer und Leistungsträger in Angriff und Abwehr.“ In beiderseitigem Einvernehmen nicht verlängert wurde hingegen der Vertrag mit Rückraumspieler Felix Gäßler. Denker und Lenker, Kopf der Mannschaft, Schaltzentrale: bei Tim Jud laufen alle Fäden zusammen. Der ehemalige Jugend- und Junioren-Nationalspieler der Schweiz ist einer der Spieler, die seit ihrem Wechsel zur HSG riesengroße Fortschritte gemacht haben und zu einem wichtigen Bestandteil des Teams gereift sind. Seit 2015 ordnet und baut der 23-Jährige das Konstanzer Spiel auf und spielte von Jahr zu Jahr eine wichtigere Rolle. 75 Tore gehen aktuell auf sein Konto, damit ist er viertbester Torschütze der HSG. Dazu kommen bereits 46 Assists. „Das Gesamtpaket stimmt einfach“, lacht er, angesprochen auf seine Gründe zur langfristigen Zusage bei der HSG. „Ich spüre das Vertrauen von Verein und Trainer und habe gerade die in jungen Jahren wichtigen Spielanteile. Meine Entscheidung ist aber auch Ausdruck dessen, wie gut es mir in Konstanz gefällt und wie wohl ich mich in Stadt, Team und Umfeld fühle.“ Besonders wichtig waren dem Wirtschaftsstudenten zudem die optimale Verbindung zwischen hochklassigem Handball und Studium beziehungsweise Berufseinstieg, der möglicherweise Anfang 2019 bevorsteht. Aber auch die historische Stadt direkt am Bodensee, die Nähe zur Schweiz, das HSG-Umfeld und „vor immer über 1300 wahnsinnig enthusiastischen Fans zu spielen ist cool und hat den Ausschlag gegeben“, lächelt der Mittelmann. Denn oft, wenn Freunde aus der Heimat in der „Schänzlehölle“ mitfiebern, bekommt er verwunderte, begeisterte Augen zu sehen. „Die fragen mich dann, was hier denn abgeht“, erzählt er mit einem Schmunzeln. „Die Begeisterung in Konstanz für unseren Sport ist fantastisch.“ HSG-Cheftrainer Daniel Eblen ist von Juds Qualitäten ebenso begeistert und bescheinigt dem 1,84 Meter großen Eidgenossen vom Zürichsee große Schritte hin zu einem „kompletteren Handballer“ in seinen drei Konstanzer Jahren. „Seine Leistungssteigerung in den letzten Jahren war groß, vor allem in der Abwehr auf der Halbposition. Dazu ist er viel torgefährlicher geworden und hat körperlich zugelegt“, lobt der A-Lizenzinhaber und freut sich über den Verbleib eines wichtigen Bausteins seiner Mannschaft: „Er hat wie Paul Kaletsch die Entwicklung der HSG in den letzten Jahren mitgeprägt und ist nicht nur Leistungsträger, sondern auch immer mehr emotionaler Leader und als Sprecher innerhalb der Mannschaft wichtig.“ Der Coach spricht nur in den höchsten Tönen von seinem Spielmachertalent, das sich insbesondere nach dem Karriereende von Matthias Stocker zum Führungsspieler entwickelt hat. Als seine „rechte Hand auf dem Spielfeld“ bezeichnet Eblen den zweifachen Junioren-Europameisterschaftsteilnehmer. Ein großes Kompliment, fast so etwas wie der Ritterschlag, den Tim Jud von seinem Trainer erfährt. Dies weiß dieser sehr zu schätzen. „Das ehrt mich natürlich“, freut sich Jud. „Ich schätze den Austausch mit Dani sehr und gehe auch gerne voran.“ Denn vor Verantwortung scheut sich der spielstarke Mittelmann nicht. Das Team selbst befürwortete die Rolle als Motivator, allerdings ist es zugleich auch der Anspruch Juds, in diese Rolle hineinzuwachsen. „Ich habe diese Aufgabe gerne angenommen“, lässt er wissen. Denn neben der sportlichen Entwicklung verlangt Jud auch in der persönlichen viel von sich. „Es hat sich in den letzten Jahren viel getan“, meint er selbst, sieht das jedoch im Reifeprozess eines jungen Spieles als zwingend an. Ebenso positiv habe sich der Verein entwickelt. „Bei der HSG hat sich viel gebildet, es herrscht Aufschwung und es hat eine Professionalisierung stattgefunden“, so Jud. „Durch den Aufstieg in die zweite Liga wurde diese noch schneller vorangetrieben und trägt zur positiven Entwicklung des Teams bei“, ist er überzeugt. Doch Jud will stets mehr, vor allem von sich selbst. Im technischen und athletischen Bereich sollen die nächsten Schritte folgen, außerdem soll die Torgefährlichkeit weiter gesteigert werden. Jud: „Das bringt den Mitspielern weitere Räume.“ Dabei hilft dem Schweizer „das starke Kollektiv“ in Konstanz. „Wenn man Freunde findet, die mehr als nur den Handball miteinander teilen, hilft das ungemein. Das macht es bei der HSG aus“, sagt er. Der Klassenerhalt und die Etablierung in Liga zwei sind dabei die großen Ziele. „Dafür geben wir alles“, denn, so Jud weiter, „das Team und der Verein haben das Potenzial dazu. Ich möchte mich bestmöglich weiterentwickeln und damit meinen Teil zum Erfolg der HSG in den kommenden Jahren beitragen.“ Dafür hat die HSG Konstanz mit Tom Wolf und Tim Jud ein sehr unterschiedliches, aber gerade deshalb besonders gut harmonierendes Gespann auf einer zentralen Position. „Wir verstehen uns super“, sagt Jud über seinen kongenialen Partner, mit dem er nach eigener Aussage so gut zusammen harmoniert wie selten zuvor mit einem Mitspieler auf seiner Position. Beide sind in einer Handballer-Familie groß geworden und zunächst von ihrem Vater trainiert worden. „Ich bin froh über eine so gute Beziehung auf und neben dem Spielfeld“, schwärmt Jud von seinem Kameraden ganz so, wie die Fans auf der Tribüne am Schänzle regelmäßig von ihren beiden Lieblingen auf der Spielmacherposition verzückt sind. Vertrag mit Felix Gäßler wird nicht verlängert Konstanz zum Saisonende verlassen wird hingegen Rückraum-Shooter Felix Gäßler. Nach zwei Jahren bei der HSG wurde der Vertrag des 23-Jährigen in beiderseitigem Einvernehmen nicht verlängert. „Er hat in den beiden letzten Jahren relativ wenige Spielanteile bekommen“, erklärt Andre Melchert und sagt: „Das wäre auch in der kommenden Spielzeit ähnlich gewesen.“ Trotzdem lobt er Gäßler ausdrücklich: „Er hat die Rolle mit wenigen Einsatzzeiten immer tadellos angenommen und ist ein richtiger Teamplayer.“ Nun sucht der gebürtige Lahrer eine neue Herausforderung in der 3. Liga. Missen möchte er die beiden letzten Jahre mit der HSG in der 2. Bundesliga jedoch auf keinen Fall. „Diese Zeit hier war überragend, vor allem dann auch noch zusammen mit Chris“, so Gäßler. Mit Kreisläufer Chris Berchtenbreiter verbindet ihn eine innige Freundschaft – und aktuell auch noch eine Wohngemeinschaft am Bodensee. Gäßler: „Ich wurde super aufgenommen, habe mich mit allen super verstanden und hier immer wohl gefühlt. Überragend sind auch die Fans, das sind Erinnerungen, an die man immer gerne denkt.“ Fehlt nur noch der krönende Abschluss mit dem erneuten Zweitliga-Klassenerhalt. Weitere Informationen unter: www.hsgkonstanz.de Quelle: PM HSG Konstanz

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