Rhein Vikings schlagen HSV Hamburg
16.09.2018 19:42
(RheinVikings/sh) Die Rhein Vikings schreiben den nächsten Krimi in der 2. Handball-Bundesliga. Am 4. Spieltag traf man in einem nervenaufreibenden Spiel auf den Handball Sport Verein Hamburg. Zum Glück – aus Perspektive der Rheinländer – sollte es nach 60 Minuten der erste Saisonsieg im heimischen Castello sein. Mit 27:25 konnte das Tabellenschlusslicht aus Hamburg geschlagen werden.
Der Reihe nach: Die Anfangstaktik beider Mannschaften war schnell ausgemacht. Die Vikings kamen im Angriff mit langen Wechseln im Rückraum und dazu passenden Aktionen am Kreis zum Torerfolg. Die Nordlichter wiederum versuchten, mit Tempospiel aus der Abwehr herauszukommen und die Rheinländer in der eigenen Halle zu überraschen. So entwickelte sich zunächst ein unterhaltsamer Schlagabtausch. Über 2:2, 3:3 und 4:4 zeigten beide Mannschaften gleiche Spielstärke.
Mitte der ersten Halbzeit zogen die Vikings erstmals kurz davon. Durch Tore von Hoße, Oelze und Pöter konnte man innerhalb von drei Minuten von 6:5 auf 9:6 erhöhen. Leider schwand der Vorsprung anschließend zu schnell. Bis zur 25. Minute kämpften sich die Hamburger Tor um Tor ran und glichen folgerichtig zum 12:12 durch Marius Fuchs am Kreis aus. Später sagte Trainer Ceven Klatt zu dieser Spielphase: „Es fühlte sich sehr bekannt an. Wieder führen wir gut in der ersten Halbzeit und setzen uns nicht ab. Leider auch, weil wir im Angriff nicht konsequent genug waren und der Isländer Aron Rafn Edvardsson gut hält.“ Von aller Kritik ausnehmen musste der Trainer seinen Schützling Alexander „Ali“ Oelze. Er netzte nach dem beschriebenen Hamburger Ausgleich noch zwei Mal, erhöhte seine Trefferstatistik in der ersten Halbzeit auf 5 Tore, und brachte damit sein Team – nach zwischenzeitlichem 7-Meter vom treffsicheren Hamburger Lukas Ossenkopp (8/8 im gesamten Spielverlauf vom 7-Meterstrich) – zur 14:13-Halbzeitführung.
Die zweite Halbzeit reihte sich nahtlos ins vorherige Geschehen ein. Tore und schnelle Ausgleiche am Band. Die Zwischenstände von 15:15 und 16:16 (36. Minute) ließen keiner Mannschaft Zeit zum durchatmen. Und auch die Führung der Hamburger zum 16:18 konnte die Vikings nicht außer Atem bringen. Heimtrainer Ceven Klatt wusste zu diesem Zeitpunkt geschickt zu reagieren. Er brachte für den glücklosen Vikings-Torhüter Vladimir Bozic den Dänen Mikkel Moldrup (37. Minute). Und der wusste in dieser zweiten Hälfte zu überzeugen. Mehr noch, denn mit seinen Paraden und einer Quote von 36% gehaltener Bälle zog er den Nordlichtern den Zahn. „Man muss immer auf der Bank bereit für seinen Einsatz sein, um dann rein zu kommen und alles zu geben. Ich habe versucht, die Stimmung hoch zu halten, weil wir in einem kleinen Loch waren, als ich reingekommen bin“, so Moldrup nach Abpfiff.
Und sein Handeln zeigte Wirkung. Binnen weniger Minuten drehten die Vikings ein 20:22 zur 23:22 Führung. Die über 700 Zuschauer im Düsseldorfer Castello wollten nun den Sieg und klatschten die Mannschaft lautstark nach vorne. Die Tore von Oelze, Predragovic und Milas brachten bis zur 59. Minute immer wieder die Führung. Nun noch einmal gut in der Abwehr stehen und den Sieg reinholen, lautete die Devise beim Team-Timeout (59:05 Min.). Über Rückraummitte war es dann der Hamburger Kapitän Lukas Ossenkopp, der die Entscheidung suchte. Die Schiedsrichter entschieden jedoch mit Schrittfehler gegen seine Aktion – eine harte Entscheidung. Die Vikings ließen sich den Ball folglich nicht mehr abnehmen und Ali Oelze machte mit seinem 13. Tor zum 27:25-Endstand den Deckel drauf.
Ceven Klatt nach dem Sieg: „Besonders freut mich, dass alle Einwechslungen in der 2. Halbzeit wichtige Impulse setzten. Mikkel Moldrup hält stark, Srdjan Predragovic macht seine ersten beiden Tore in der Schlussphase für uns und Moritz Görgen holt einen 7-Meter raus und trifft zur wichtigen Führung. Das war heute ein Sieg der ganzen Mannschaft – auch wenn Ali Oelze mit 13 Toren und einer überzeugenden Trefferquote von 68% wieder einmal heraussticht.“
Rhein Vikings: Bozic (bis 37. Min.), Moldrup (ab 37. Min.) – Oelze 13/4, Johnen 4, Predragovic 2, Pöter 2, Görgen 1, Artmann 1, Coric 1, Weis 1, Hoße 1/1, Milas 1
Quelle: PM HC Rhein Vikings