Saisonauftakt nach Maß! ThSV Eisenach 24:20-Derbysieger beim EHV Aue

26.08.2017 11:37
Eisenachs Spielgestalter Ibai Meoki sah sich harter Attacken ausgesetzt
Kann ein Saisonauftakt eigentlich besser sein? Zum Start in die Punktspielsaison 2017/2018 feierte der ThSV Eisenach einen 24:20 (11:10)-Derbysieg beim EHV Aue. Spieler und mitgereiste Fans tanzten nach dem Abpfiff in der Erzgebirgshalle völlig losgelöst. Eine grandiose Abwehrleistung legte den Grundstein. „Der große Eisenacher Keeper wurde noch größer“, befand Rüdiger Jurke, der Manager des EHV Aue und selbst langjähriger Erstligaspieler. Er zollte damit Eisenachs Schlussmann Jan-Steffen Redwitz ein dickes Lob, der auch vom Gastgeber zum „Spieler des Spiels“ gekürt wurde. „Jan-Steffen Redwitz machten einen Riesenjob“, befand auch Stephan Swaat, der Coach des EHV Aue. Seinen Schützlingen rutschte förmlich das Herz in die Hose, wenn sie zum Torwurf ansetzten. Jan-Steffen Redwitz vernagelte – im Zusammenspiel mit seinen Vorderleuten – insbesondere im zweiten Abschnitt seinen Kasten, parierte insgesamt 17 Bälle. Die Hausherren brachten in 25 Minuten der zweiten Halbzeit nur ganze 5 Bälle an ihm vorbei. Die einheimischen Zuschauer glaubten ihren Augen nicht, ihr Team hatte bis zur 55. Minute gerade einmal 15 Treffer markiert. „Das Ergebnis zeigt es, wir legten in einer intensiv geführten Partie den Grundstein in der Abwehr“, konstatierte Eisenachs Trainer Christoph Jauernik. „Und vorn haben wir es auf den Punkt gebracht“, fügte er zugleich mit Blick auf die Angriffsleistung hinzu. Insgesamt nur 9 technische Fehler sprechen für die Angriffsgestaltung. Jan-Steffen Redwitz fand aber auch kritische Worte. „In der ersten Halbzeit war unsere Wurfquote miserabel, dadurch gingen wir nur mit einer 1-Tore-Führung in die Pause. Aus unserer von Beginn guten Abwehrarbeit konnten wir vorn kein Profit machen.“ In der zweiten Halbzeit lief es aus Torhütersicht im Angriff besser. „In der Abwehr haben wir gut gearbeitet, hart verteidigt“, ergänzte „The Man of the Match“. Duje Miljak setzte auch im Angriff Akzente Ibai Meoki, von Beginn härtester Körperattacken ausgesetzt, glänzte als Spielgestalter. An seiner Seite überzeugten Matthias Gerlich und der auch über weite Strecken im Angriff operierende Duje Miljak. Der Routinier wollte zeigen, „schaut her, ich bin nicht nur ein guter Abwehrspieler“. Nach dem Seitenwechsel zogen die Wartburgstädter unter dem Jubel der blau-weißen Fans im voll besetzten Gästeblock vom 11:12 (33.) auf 12:19 (41.) davon. Da passte beim ThSV Eisenach einfach alles. Die erfahrenen Duje Miljak und Matthias Gerlich fanden sich erfolgreich zum Duett. Ibai Meoki netzte mit Auge ein. Adrian Wöhler, mit einer 83 Prozent-Quote beim Torwurf, traf von Linksaußen. In brodelnder Atmosphäre von den Rängen behielten die Eisenacher auch in doppelter Unterzahl kühlen Kopf. Gregor Remke suchte für die Hausherren den Torerfolg, doch auch er fand wie seine Teamkollegen in ThSV-Keeper Jan-Steffen Redwitz ihren Meister. ThSV-Coach Christoph Jauernik beorderte in der Phase der doppelten Unterzahl Tomas Urban in den Rückraum. Beim 15:20 (47.) keimte nochmals leise Hoffnung bei den Erzgebirgern. Durch Treffer von Matthias Gerlich, Ibai Meoki und Adrian Wöhler zum 15:23 (54.) war die Punktevergabe geklärt. Dann ließen die Eisenacher in Unterzahl ihr komfortables Polster noch schmelzen. Das veranlasste Christoph Jauernik zur grünen Karte zu greifen, warb während der Pressekonferenz um Verständnis. „Uns unterliefen plötzlich zu viele Fehler. Ich musste eingreifen“, argumentierte der Eisenacher Trainer. Dem Gastgeber gelang noch eine Ergebniskosmetik. Eisenachs Hannes Iffert, auf Linksaußen eingewechselt, traf in der Schlussminute zum 20:24-Endstand. Bevor der Jubel losbrach. EHV-Manager Rüdiger Jurke wirbt um Geduld Die Gastgeber vermissten ihren weiterhin verletzten Regisseur Eric Meinhardt. Dem nachverpflichteten litauischen Nationalspieler Benas Petreikis (zuletzt Union Leoben) fehlte noch die Bindung zu seinen neuen Mitspielern. „Wir müssen uns erst einspielen. Die Fans müssen uns dabei helfen“, warb Rüdiger Jurke um Verständnis. Der EHV Aue muss den Abgang seiner Island-Fraktion“ (Dadi Runarsson, Bjarki Mar Gunnarsson und Arni Thor Sigtryggsson) verdauen. Aus guter Abwehrleistung zunächst kein Kapital geschlagen Nach freundschaftlichen Gesten vor dem Anpfiff kamen die Gastgeber gleich zur Sache. Insbesondere Eisenachs Spielmacher Ibai Meoki und Linkshänder Alexander Saul bekamen das zu spüren. Physiotherapeut Martin Münzberg eile mehrfach auf das Parkett. Der ThSV Eisenach versuchte es zunächst mit dem Florett gegen den Säbel, stellte sich aber rasch auf die nicht unerwartete Gangart der Hausherren ein. Marc Pechstein glich für die Hausherren zum 4:4 aus (9.). Ballstafetten zur Kreismitte, zum mit körperlicher Präsenz aufwartenden Marcel Niemeyer, hieß eines der Eisenacher Rezepte. Tomas Urban verwandelte die daraus resultierenden Strafwürfe. Alexander Saul netzte ein. Dem 4:7 (12.) folgte die grüne Karte der Gastgeber, die hernach binnen 100 Sekunden zum 7:7 ausglichen (14.). Der junge Eric Töpfer im EHV-Kasten klärte mehrfach, auch per Fußabwehr gegen Matthias Gerlich (15.). Der Eisenacher Rückraum-Shooter fing aber im Zurücklaufen gleich zwei Bälle ab. Eine Steilvorlage des von Beginn starken Jan-Steffen Redwitz nutzte Adrian Wöhler zum 8:10 (24.). Einen an Justin Mürköster verwirkten Siebenmeter versenkte Tomas Urban zum 8:11 (26.). Doch der Halbzeitstand ließ den EHV Aue hoffen. Diese Hoffnung machte ein clever kämpfender und aufspielender ThSV Eisenach nach Wiederanpfiff zunichte. Statistik ThSV Eisenach: Redwitz, Gorobtschuk, Brand; Iffert (1), Wöhler (5), Meoki (2), Gerlich (5), Miljak (3), Urban (5/3), Richardt, Popa, Mürköster, Niemeyer (2), Weyhrauch, Saul (1) Siebenmeter: EHV Aue 4/3 ThSV Eisenach 3/3 Zeitstrafen: EHV Aue 3 x 2 Min. ThSV Eisenach 5 x 2 Min. Schiedsrichter: Hörath/Hofmann Zuschauer: 1.250 Quelle: PM Th. Levknecht

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