Sich das Leben selbst schwer gemacht

10.10.2022 13:16

Am Ende steht ein Resultat - 32:26 (13:11) für HSC 2000 Coburg – das deutlicher ausgefallen ist, als das Spiel verlaufen ist. „Vielleicht zwei Tore zu hoch, Coburg hat verdient gewonnen“, sagt Michel Abt, der Trainer der Eulen Ludwigshafen. Er kritisiert das taktische Fehlverhalten seiner Jungs, spricht die Schwächen in der zweiten Welle an und dankt am Ende den mitgereisten Fans für den Support. „Wir haben sehr viele treue Seelen“, sagt der Coach. Die Eulen haben jetzt Zeit bis zum Freitag, 28. Oktober (19.30 Uhr), dann geht es daheim gegen VfL Eintracht Hagen.

„Sebi“ fehlt an allen Ecken und Enden

In der schmucken HUK-Coburg Arena muss Eulen-Coach Michel Abt ohne Allrounder Max Neuhaus und ohne den zuletzt so starken Linksaußen Lion Zacharias disponieren. Für den langzeitverletzten Christian Klimek ist Sergey Gorpishin als Pendant zu Max Haider am Kreis aktiv. Haider, der Kapitän, beim Heimsieg gegen Lübbecke erkrankt außen vor, ist wieder an Bord. Bitter der bisherige Saisonverlauf für Max Neuhaus. Nach starker Vorbereitung pausierte er zunächst wegen zweier Schleimbeutel-Infektionen, kaum fit, ist er nun – wie auch Zacharias - erkrankt daheim geblieben. Zwei Lösungsmöglichkeiten hat Abt auf Linksaußen: Tim Schaller und Enes Keskic. Im Kader, aber wegen seiner Verletzung nicht eingesetzt wird Rückraum-Allrounder „Sebi“ Trost. Er fehlt – an allen Ecken und Enden. Er fehlt als Stabilisator im Deckungsverbund, er fehlt vor allem aber auch als Pass- und Ideengeber und er wird als Torschütze vermisst.

Coburg zur Pause mit zwei Toren vorn

Die Eulen liegen zur Pause zurück: 11:13. Die Eulen, die in der 25. Minute durch Jannek Klein mit 10:9 führen, geraten durch einen 3:0-Lauf der Coburger ins Hintertreffen (10:12). Dabei lässt es sich anfangs gut an, obgleich der angeschlagene Jan Remmlinger erst spät eingreifen wird. Beim Stand von 4:4 aber verfehlt erst Enes Keskic aus guter Position das Ziel, in der gleichen Minute versemmelt Pascal Durak einen Tempogegenstoß (10.). Fünf technische Fehler der bisweilen vogelwilden Eulen bringen Coburg immer wieder in Ballbesitz. Aus den fünf Paraden von Žiga Urbič müssen die Ludwigshafener mehr machen. Als Durak in der 18. Minute eine weitere freie Chance vergibt, wechselt Abt: Alex Falk kommt, links ersetzt Tim Schaller Keskic, dessen Kempa-Versuch fehlgeschlagen ist. Aber auch Tim Schaller scheitert in der 27. Minute am eingewechselten Fabian Apfel.

Abfangjäger Jannek Klein

Ein Trumpf im Spiel der Eulen bleibt Jannek Klein. Vor allem auch wegen seiner Abwehrarbeit. Dreimal steigt er im Rückwärtsgang hoch und stoppt als Abfangjäger Tempogegenstöße der Coburger, die in Florian Billek einen sicheren Siebenmeterschützen auf dem Parkett wissen. Er geht fünfmal zum Siebenmeterstrich und verwandelt fünfmal. Erst in Minute 37 gibt’s den ersten Siebenmeter für die Eulen – Tim Schaller vergibt. „Michel hat gesagt, ich soll auch den nächsten nehmen“, schildert der Linksaußen, dass des Trainers Rückhalt ihm „ein gutes Gefühl gibt“. So ist Schaller wieder hingegangen, verkürzt per Siebenmeter auf 15:18, 17:19, 20:21 und 21:22. Außerdem trifft er nach Eisels perfektem Pass zum 18:19. „Wir haben zu viele Bälle verworfen – auch ich“, gesteht Marc-Robin Eisel, der acht Tore macht, aber auch viermal vergibt. „Wir hatten in der ersten Halbzeit sehr viele technische Fehler, liegen zur Pause trotzdem nur mit zwei Toren hinten, sind wieder dran, finden aber auch keine Lösungen gegen den siebten Feldspieler“, sagt Eisel.

Selbstkritische Analysen

„Das ist bitter. Wir wollten den positiven Trend der letzten Wochen fortsetzen. Es tut weh, aber wir haben verdient verloren, wir hatten zu viele einfache Fehler bei den Anspielen, auch viele technische Fehler“, hadert Max Haider. Er nutzt seine Chancen wieder mit absoluter Treffsicherheit, macht vier von vier, hat bei 20 Würfen nun 20 Tore auf seinem Tore-Konto. „Wir waren nicht ganz mit dem Kopf da. Beim Sieben zu Sechs war jeder Angriff ein Tor“, analysiert der Kapitän den Einbruch nach seinem Anschlusstor zum 24:26 (54.). Dem 27:24 Ossowskis folgt ein Stürmerfoul Kleins, dann verfehlt Jan Remmlinger aus der Distanz das leere HSC-Tor. Das bestrafen der treffsichere Mittelmann Fynn Herzig und der herausragende Kreisläufer Jan Schäfer mit dem 28:24 und 29:24. „Wir haben uns das Leben durch unsere Fehler selbst schwer gemacht“, gesteht Klein, der bei sieben Würfen viermal trifft. Tim Schaller hadert: „In der Höhe hätten wir hier auf keinen Fall verlieren dürfen.“

Die Pressekonferenz nach dem Spiel findet ihr auf unserem YouTube-Kanal.

 

Quelle: PM Eulen Ludwigshafen

Die Eulen Ludwigshafen Herren

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