Die Füchse Berlin haben den dritten Sieg im dritten Spiel der EHF-Pokal-Gruppenphase gefeiert. Im Topspiel der Gruppe A gegen den bis dato ebenfalls ungeschlagenen Tabellenführer GOG Gudme gelang den Füchsen ein 37:29 (17:12)-Heimsieg. Gleichzeitig bedeutet dies die Tabellenführung. Vor 4902 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle dominierten die Berliner die Begegnung und ließen dem Gegner um Ex-Kapitän Torsten Laen keine Chance. Bester Torschütze der Partie war Rückraumspieler Kent Robin Tönnesen mit neun Treffern, für Gudme erzielte Rechtsaußen Mark Strandgaard acht Tore.
Es war eine Demonstration der Stärke in der ersten Halbzeit. Berlin dominierte die Begegnung bereits früh. Lediglich Norwegens Nationaltorhüter Espen Christensen bewahrte GOG Gudme mit drei Paraden zunächst vor einem größeren Rückstand. Weil dessen Vorderleute allerdings kaum Zug zum Tor entwickelten, konterten die Füchse nach den Ballgewinnen. Nach einem platzierten wie harten Wurf von Paul Drux aus dem Rückraum setzte sich Berlin auf 5:3 ab, wenige Sekunden später lief Silvio Heinevetter heiß. Der Berliner Schlussmann entschärfte fünf Bälle in Serie, davon einen Siebenmeter, hatte das Auge für den freien Mann und leitete umgehend Tempogegenstöße ein.
Bjarki Elísson, Petar Nenadic und Mattias Zachrisson schraubten das Torekonto der Füchse kontinuierlich hoch. Plötzlich führten die Hausherren mit 8:3 (14.). Gudme nahm die Auszeit, doch die Pause änderte nichts an der Gesamtkonstellation. Berlin agierte weiterhin mit einer aggressiven 6:0-Deckung, die die Gäste immer wieder zu Fehlern zwang. Selbst der eingewechselte Torsten Laen, ehemaliger Kapitän der Füchse Berlin, konnte sein Team nicht wachrütteln. Währenddessen brillierte Petar Nenadic mit zwei sehenswerten No-Look-Pässen an den Kreis. Ignacio Plaza Jimenez nutzte ebenfalls seine Chancen und erhöhte mit seinem dritten Treffer sogar auf 17:7 nach 26 Minuten.
Für GOG lief bis dahin so gut wie alles schief. Die Füchse Berlin strahlten eine einschüchternde Souveränität aus. Unerklärlich folgte auf die Dominanz in den letzten drei Minuten der ersten Halbzeit eine Schwächephase der Hauptstädter. Vier einfache Ballverluste im Angriffsspiel ermöglichten Gudme erstmals in dieser Begegnung schnelle Tore per Gegenstoß. Die Gäste nutzten plötzlich alle sich bietenden Möglichkeiten und verkürzten mit einem 5:0-Lauf zum 17:12-Halbzeitstand.
Nach dem Seitenwechsel fingen sich die Füchse wieder. Besonders Kent Robin Tönnesen überzeugte mit hammerharten Würfen aus dem Rückraum. Dem Norweger gelang sogar ein Dreierpack, der gleichzeitig die 22:17-Führung bedeutete (37.). Bei den Gästen stach vor allem der Rechtsaußen Mark Strandgaard heraus. Dank aufmerksamer Abwehrarbeit und schnellem Antritt war der Däne der Haupttorschütze von Gudme. Jedoch reichte seine Leistung allein nicht aus, um den Sieg der Füchse Berlin zu gefährden.
Die Füchse ließen sich weder vom Gegner beirren, noch zu erneuten unnötigen Fehlern wie in der ersten Halbzeit hinreißen. Mit zunehmendem Spielverlauf fand Berlin zu der Souveränität zurück und setzte sich deutlich ab. Nach einem weiteren Treffer von Tönnesen zum 28:20 (45.) wurden die Weichen endgültig auf Sieg gestellt. Bei GOG Gudme schwand die Kraft zunehmend, während die Füchse weiterhin Druck ausübten. Als Kevin Struck zum 33:23 traf, war die Begegnung endgültig entschieden (54.). Zwar regte sich der ehrgeizige Silvio Heinevetter weiterhin über einzelne Gegentore auf, doch die Freude über den dritten Sieg im dritten EHF-Pokal-Gruppensiel blieb ungetrübt.
„Ich muss meiner Mannschaft ein riesiges Lob aussprechen", sagte Füchse-Trainer Velimir Petkovic nach der Partie. „GOG ist das Überraschungsteam dieser EHF-Cup-Runde und hat Saint-Raphael geschlagen. Ich kenne außerdem kaum ein Team in der Bundesliga, das so ein Tempo beim Konter an den Tag legt. Wir konnten die glücklicherweise meistens verhindern, aber auf diese Weise sind dennoch die fünf Tore gegen Ende der ersten Halbzeit passiert. Zukünftig müssen wir daran arbeiten, dem Gegner schneller das K.O. zu verpassen und ihn nicht zwischenzeitlich wieder an uns herankommen zu lassen."
Besonders bei den Fans war Torsten Laen, der ehemalige Füchse-Teamkapitän und jetziger Spieler bei GOG, ein gern gesehener Gast. Er sagte: „Das war ein Spiel von Männern gegen Jungs. Mein Team ist sehr jung, aber aus solchen Spielen wie heute lernt man. Jetzt haben wir ein paar Haare mehr auf der Brust", so der Kreisläufer.
Das nächste Spiel der Berliner findet am Sonntag um 15:00 zu Hause gegen die Rhein-Neckar Löwen statt.
Füchse Berlin: Heinevetter, Stochl, Tönnesen (9), Nenadic (7), Lindberg (7), Plaza (4, eine Zeitstrafe), Fäth (4), Zachrisson (2), Elísson (1), Struck (1), Kozina (1), Drux (1, eine Zeitstrafe), Gojun, Reißky
GOG: Christensen, Mikkelsen, Strandgaard (8), Andersen (4), Jakobsen (4), L. Møller (3), T. Møller (3), Lonberg (2), Johannessen (2, eine Zeitstrafe), Kirkelokke (1), Joendal (1), Krabbe (1), Mikkelsen (eine Zeitstrafe), Kronborg
Quelle: PM Füchse Berlin