In dieser Woche steht das Achtelfinale im DHB-Pokal auf dem Programm. Zwei der acht Begegnungen finden bereits am Dienstag statt. Die MT Melsungen spielt hingegen wie das Gros der Beteiligten am Mittwoch. Gegner in der Kasseler Rothenbach-Halle ist Ligakonkurrent SC DHfK Leipzig, Anwurf ist um 19:00 Uhr. Vom Spiel wird es keine TV-Übertragung geben. Es gibt noch ausreichend Karten im Vorverkauf. MT-Trainer Roth erwartet ein “Pokalduell auf Augenhöhe”.
Für die Nordhessen und die Sachsen ist das Aufeinandertreffen in diesem Wettbewerb eine absolute Premiere, hier standen sich die beiden Clubs noch nie gegenüber. Das Ziel hüben wie drüben ist natürlich klar: Ein Sieg soll her. Denn nach dieser Runde ist es nur noch ein Schritt bis zum Final Four nach Hamburg. Dort war die MT bereits dreimal vertreten, Leipzig einmal. Allerdings mit einem aktuelleren Bezug. Im April diesen Jahres hatte der Newcomer nämlich seinen großen Auftritt in der Barclaycard Arena, musste sich in einem spannenden Halbfinale dem späteren Pokalsieger THW Kiel nur mit 32:35 geschlagen geben.
Während sich Ende August die MT mit Siegen über Drittligist TV Neuhausen und Bundesliga-Rückkehrer Ludwigshafen-Friesenheim für das bevorstehende Achtelfinale qualifizierte, gelang den Sachsen der Sprung unter die letzten 16 nach Erfolgen über Eintracht Hagen und ASV Hamm-Westfalen.
Nun also das Duell zwischen der MT und dem SC DHfK in Kassel. Michael Roth zeigte sich direkt nach der Auslosung durch “Glücksfee” Carsten Lichtlein zufrieden: “Das Wichtigste in diesem Wettbewerb ist es, ein Heimspiel zu haben. Das freut uns besonders, weil wir dieses Glück lange nicht hatten. Aber auch das muss man erst einmal als Vorteil gewinnbringend umsetzen können. Leipzig ist schließlich ein anspruchsvoller Gegner, ich erwarte ein spannendes Spiel auf Augenhöhe." Der Trainer weiter: “Für uns ist der DHB-Pokal ein ganz wichtiger Wettbewerb, den wir entsprechend ernst nehmen. Wir wollen wieder mal nach Hamburg!”
An Roth’s Einschätzung im Hinblick auf die Stärke des Gegners ändert auch die Tatsache nichts, dass die Grünweissen derzeit eine Durststrecke durchmachen. Nachdem das von Interimstrainer André Haber (für ihn kommt zum Jahresbeginn der aktuelle Frauen-Bundestrainer Michael Biegler) gecoachte Team unter anderem mit Siegen über Flensburg und Hannover aufhorchen ließ, hat es aus den letzten drei Spielen nur 1:5 Punkte bilanziert. Zuletzt musste man am Sonntag im prestigeträchtigen Ostderby dem SC Magdeburg den Erfolg überlassen (31:37).
Auf der anderen Seite steht eine MT, bei der es gerade umgekehrt läuft. Denn die hat aus den letzten drei Spielen (Minden, Hannover, Lübbecke) die volle Punktzahl ergattert. Und das trotz dezimierter Besetzung. Aus dem Lazarett haben sich letzte Woche mit Timm Schneider und Philipp Müller zwei Akteure zurückgemeldet, sie kamen bisher zu Kurzeinsätzen. Noch etwas dauern wird es, bis auch Michael Müller wieder auf das Parkett zurückkehrt. Der Kapitän laboriert noch an den Folgen seines Knöchelbruchs. Die begleitenden Zwischenuntersuchung stimmen ihn aber zuversichtlich: “Bisher verläuft der Heilungsprozess nach Plan”, so der Linkshänder.
“Wir haben aufgrund unserer kleinen Erfolgsserie natürlich eine gute Stimmung im Team, die wir möglichst mit in das Pokalspiel nehmen wollen. Uns ist aber auch bewusst, dass wir noch einiges verbessern müssen, besonders unsere Abstimmung im Angriff”, verrät Roth. Klar, dass er sich am Sonntag die SKY-Übertragung der Begegnung Magdeburg gegen Leipzig besonders aufmerksam angeschaut hat. Das sind schließlich die beiden kommenden Gegner der MT.
“Das sind zwei sehr gute Teams, die sich nach außen hin oftmals etwas unter ihrem tatsächlichen Wert darstellen”. So sieht er Leipzigs Stärken gut verteilt: Dazu gehört in erster Linie die exzellent besetzte Rückraumreihe mit den beiden deutschen Nationalspielern Niclas Pieczkowski (RM) und Philipp Weber (RL, Bundesligatorschützenkönig 16/17) und Andreas Rojewski (RR, spielte für Deutschland und Polen). Wenn hier einer Verschnaufpausen braucht, stehen mit Aivis Jurdzs (RL) und Franz Semper (RR), dem vermeintlich größten Talent im deutschen Handball, weitere Klasse-Akteure bereit. Im Tor ist Leipzig mit Milos Putera und Jens Vortmann ebenfalls hervorragend besetzt.
Wer von den beiden Kontrahenten hat also die höhere personelle Qualität? Wer hat die bessere Tagesform? Wer kommt seinem Ziel “Final Four” näher? Die Antwort auf diese spannenden Fragen gibt’s am Mittwochabend in der Kasseler Rothenbach-Halle.
Zweieinhalb Wochen nach dem Pokalduell muss die MT übrigens zum Liga-Kräftemessen mit dem SC DHfK in Leipzig antreten (05.11., 15:00 Uhr). Bislang standen sich die beiden Clubs überhaupt erst vier Mal gegenüber, drei Partien davon entschied die MT zu ihren Gunsten, zuletzt Ende der vergangenen Saison in Kassel mit 28:26.
Schiedsrichter in Kassel: Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff (beide aus Kaarst); Spielaufsicht: DHB-Schiedsrichterwart Wolfgang Jamelle.
Alle Achtelfinalbegegnungen auf einen Blick:
1. Liga gegen 1. Liga
MT Melsungen vs. SC DHfK Leipzig (Mi., 18.10.17, 19:00 Uhr)
TBV Lemgo vs. TVB 1898 Stuttgart (Mi., 18.10.17, 19:00 Uhr)
HC Erlangen vs. FRISCH AUF! Göppingen (Di., 17.10.17., 20:00 Uhr)
TSV Hannover-Burgdorf vs. THW Kiel (Mi., 18.10.17, 18:30 Uhr)
(live im Free-TV bei SKY SportNews)
SG Flensburg-Handewitt vs. Füchse Berlin (Mi., 18.10.17, 19:30 Uhr)
2. Liga gegen 1. Liga
Bergischer HC vs. HSG Wetzlar (Di., 17.10.17, 19:00 Uhr)
HG Saarlouis vs. SC Magdeburg (Mi., 18.10.17, 19:30 Uhr)
3. Liga gegen 1. Liga
TuS Ferndorf vs. Rhein-Neckar Löwen (Mi., 18.10.17, 19:30 Uhr)
Das Viertelfinale ist für den 06./07. März 2018 terminiert. Wer sich auch hier durchsetzen kann, zieht in das DHB-Pokalfinale „REWE Final Four“ ein, welches am 5./6. Mai 2018 in der Hamburger Barclaycard Arena ausgetragen wird.
Quelle: PM MT Melsungen