Die TSV Hannover-Burgdorf hat das erste Saisonspiel gewonnen und einen 32:29 (20:13) Überraschungssieg gegen den Meisterschaftskandidaten SG Flensburg-Handewitt gefeiert. Vor 4.388 Zuschauern überzeugten DIE RECKEN im ersten Meisterschaftsspiel des neuen Trainers Carlos Ortega und zeigten eine sehr gute Leistung. „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Sie hat heute gezeigt, was möglich ist und welches Potential in ihr steckt“, lobte Ortega nach Spielende.
Einen Wermutstropfen gab es im Auftaktspiel auf RECKEN-Seite zu verzeichnen, denn Spielmacher Morten Olsen, der in der ersten Halbzeit glänzend Regie führte, verletzte sich kurz vor der Pause am Oberschenkel. „Wir wissen noch nicht genau, was er hat, aber es sah nicht so gut bei Morten aus“, erklärte Carlos Ortega. Mit einer genauen Diagnose rechnen DIE RECKEN im Laufe des Freitags.
Im Spiel legten die neuformierten RECKEN, bei denen Ilija Brozovic und Evgeni Pevnov ihr Debüt im Trikot der Niedersachsen gaben, los wie die Feuerwehr. Im Angriff agierte die Rückraumachse Mait Patrail, Morten Olsen und Kapitän Kai Häfner sehr zielstrebig und effektiv und fand fast immer die Lücke im Flensburger Abwehrverbund. „Wir waren sehr konsequent im Ausnutzen unserer Torchancen“, analysierte Ortega. Zudem stand die RECKEN-Defensive sehr sicher und Torhüter Martin Ziemer stellte seinen Gegenüber Matthias Andersson deutlich in den Schatten.
Beim 12:8 (18.) hatten sich die Niedersachsen erstmals einen größeren Vorsprung herausgeworfen und bauten diesen bis zum 20:13 Halbzeitstand kontinuierlich aus. „Wir hatten in der ersten Halbzeit die Kontrolle über das Spiel. Flensburg ist nicht ins Laufen gekommen und konnte kaum Kontertore erzielen“, sah Carlos Ortega einen entscheidenden Schlüssel für die starken ersten 30 Minuten.
Durch den Ausfall von Spielmacher Olsen war der RECKEN-Trainer in der zweiten Halbzeit aber zum Improvisieren gezwungen. Mit Fabian Böhm und Mait Patrail besetzten zwei Rückraumlinksspieler die Mittelposition. Bis zum 25:18 (43.) blieb der RECKEN-Vorsprung konstant, doch dann schwanden bei den Niedersachsen die Kräfte und Flensburg legte Tor um Tor zu. „In der Phase hatte ich das Gefühl, dass wir nochmal zurückkommen können, doch dann haben wir ein bis zwei Wurfsituationen nicht genutzt und Hannover hat das am Ende dann auch verdient gewonnen“, erkannte SG-Trainer Maik Machulla an.
Spätestens das 30:23 (54.) durch Fabian Böhm bedeute die Entscheidung zu Gunsten der RECKEN – Flensburg konnte bis zum Schlusspfiff nur noch Ergebniskosmetik betreiben. „Wir sind sehr froh über diese Punkte, aber wir können das Ergebnis auch einordnen. In Anbetracht unserer zurückliegenden sechs Monate, werden wir auch die kommenden Aufgaben mit der nötigen Portion Demut angehen“, stellte Geschäftsführer Benjamin Chatton heraus.
Statistik
DIE RECKEN vs. SG Flensburg-Handewitt 32:29 (20:13)
DIE RECKEN: Ziemer, Semisch, Johannsen, Mortensen (6/3), Patrail (6), Pevnov (2), Lehnhoff, Häfner (7), Atman, Böhm (2), Kárason, Olsen (3), Brozovic (2), Kalafut, Christophersen, Kastening (4).
SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Lind; Karlsson, Glandorf (7), Mogensen, Svan (2), Wanne (6), Jeppsson (1), Steinhauser, Heinl, Zachariassen (2), Toft Hansen, Gottfridsson (4), Lauge Schmidt (7/4), Mahé, Rod.
Siebenmeter: 3/3 – 4/4
Strafminuten: 6:10
Schiedsrichter: Christoph Immel / Ronald Klein
Zuschauer: 4.388
Quelle: PM RECKEN