THW feiert deutlichen Sieg über Hüttenberg
13.02.2012 10:05
Personell musste Trainer Alfred Gislason auch gegen den TV Hüttenberg improvisieren: Da Aron Palmarsson (Überlastungsreaktion der Patellasehnen in den Knien) und Filip Jicha (Achillessehnenreizung) ausfielen, standen dem THW nur zwei gelernte Rückraum-Rechtshänder zur Verfügung. In die Bresche sollte Dominik Klein springen: Der deutsche National-Linksaußen, der früher in der Jugend, aber auch zuletzt im DHB-Team beim All-Star-Game als Spielmacher fungierte, durfte über weite Strecken der Partie in der Rückraummitte spielen.
Doch zunächst begann Alfred Gislason standesgemäß mit Daniel Narcisse und Momir Ilic im Rückraum, die gegen Szeged so starke rechte Seite bekleideten zunächst erneut Christian Zeitz und Christian Sprenger, und am Kreis begann Kapitän Marcus Ahlm. Einzige Änderungen zum Donnerstag: Auf Linksaußen bekam Henrik Lundström den Vorzug, im Tor durfte Andreas Palicka von Beginn an ran.
Hüttenberg unbeeindruckt
Beim ersten Gastspiel des TV Hüttenberg an der Kieler Förde seit über 27 Jahren begannen die Mittelhessen aber unbeeindruckt von den großen Namen auf der anderen Seite: Weber brachte die Gäste im Nachwurf mit 1:0 in Führung, Spielmacher Laudt und der wurfgewaltige Timm Schneider legten zum 2:1 und zum 3:2 nach. Die "Zebras" taten sich zunächst schwer mit der offensiven 3:2:1-Deckung der Hüttenberger, nach einem Siebenmetertreffer von Ilic gelang das erste Kieler Feldtor nach einer schönen Einzelleistung von Narcisse erst in der 6. Spielminute.
Zeitz' zehnminütige Gala
Dann aber wurden die 10.288 Zuschauer in der ausverkauften Sparkassen-Arena Zeugen der großen Christian-Zeitz-Gala: Der Linkshänder traf erst per schneller Mitte zum 3:3-Ausgleich, legte nach einer Palicka-Parade gegen Laudt nach einem schönen Wackler zum 4:3 nach und mit einer weiteren tollen Körpertäuschung tankte sich Zeitz gar zum 5:3 durch. Doch mit diesem "Hattrick" gab er sich noch nicht zufrieden, denn kurz darauf fing Zeitz einen Gegenstoßpass von Ludwig auf Laudt ab, bediente dann Marcus Ahlm zum 6:3 und ließ mit einem trockenen Hüftwurf gar das 7:3 (14.) folgen.
Hüttenberg kämpft sich zurück
Wer nun dachte, dass Hüttenberg in der Sparkassen-Arena früh untergehen würde, sah sich aber getäuscht. Florian Laudt gelang es endlich, den stark beginnenden Palicka zu überwinden, und auch vom fünften Zeitz-Treffer binnen acht Minuten zum 8:4 ließen sich die Gäste nicht verunsichern. Timm Schneider übernahm jetzt die Initiative im Angriffsspiel des TVH, traf zum 6:9, Rechtsaußen Billek nutzte einen Zeitz-Fehlpass per Gegenstoß zum 7:9. Und als Putera dann erstmals einen Wurf parieren konnte, Weber einen Siebenmeter bekam und Schneider den Strafwurf zum 8:9-Anschluss (20.) verwandelte, war der Aufsteiger plötzlich wieder dran.
Mit der 3:2:1-Deckung zum Erfolg
Alfred Gislason reagierte und stellte die Deckung seiner Mannschaft von der defensiven 6:0 auf eine offensive 3:2:1 mit dem vorgezogenen Daniel Narcisse um. Mit Erfolg: Der TV Hüttenberg hatte nun seine liebe Mühe, gute Wurfchancen herauszuspielen. Der THW zog durch einen Sprungwurf von Narcisse und zwei Treffer Sprengers wieder auf 12:9 davon. Erneut Narcisse, der mit viel Anlauf zum 13:9 traf, und ein sehenswerter Treffer Kleins, der ein Narcisse-Anspiel im Rückraum in der Luft annahm und verwertete, sorgten wieder für klarere Verhältnisse.
Insbesondere Timm Schneider wollte beim TV Hüttenberg nun einfach nichts mehr gelingen, selbst vom Siebenmeterpunkt scheiterte der Rückraumspieler nun am für den Strafwurf eingewechselten Thierry Omeyer. So bauten die "Zebras" den Vorsprung bis zum Seitenwechsel durch Sprenger und Narcisse gar noch auf 16:10 aus.
THW nach Wiederanpfiff gnadenlos
Für die zweite Halbzeit brachte Alfred Gislason dreimal neues Personal: Im Tor beerbte Thierry Omeyer den keineswegs schlechten Andreas Palicka, zudem wurde die Linkshänder-Fraktion getauscht, so dass nun die gegen Szeged noch pausierenden Andersson und Reichmann ihr Comeback feierten. Und der THW machte von Beginn an Ernst: Narcisse setzte den ersten Treffer der zweiten dreißig Minuten, Lundström und Andersson legten jeweils per Gegenstoß nach. Und als Andersson nach einem Fehlwurf Laudts noch einen trockenen Schlagwurf zum 20:10 folgen ließ, betrug der Vorsprung erstmals zehn Tore.
Und dieser wuchs sogar noch weiter an, weil Thierry Omeyer mit einer spektakulären Doppelparade aufwartete und auch einen weiteren Siebenmeter Schneiders entschärfte. Als Klein aus dem Rückraum zum 24:13 einnetzte und Lundström eine klasse Ballstafette über Andersson und Ilic zum 25:13 abschloss, drohte Hüttenberg nun doch eine Deklassierung.
Quelle: http://www.toyota-handball-bundesliga.de/