Der TUSEM Essen hat in der 2. Handball-Bundesliga für eine kleine Überraschung gesorgt. Beim Erstliga-Absteiger HSC Coburg hat sich die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert dank einer starken Leistung einen Punkt gesichert. Am Ende hieß es vor 2397 Zuschauern in der HUK-Coburg Arena 25:25 (13:10).
Mit dem Rückenwind aus dem ersten Saisonsieg (27:22 gegen HC Elbflorenz) machte sich der TUSEM motiviert und selbstbewusst auf den Weg nach Oberfranken. Beim HSC Coburg wartete eine schwierige Aufgabe, denn der ambitionierte Aufstiegskandidat bewies in dieser Saison Heimstärke und brachte schon einigen guten Gegnern Niederlagen bei.
Zwar mit Respekt, aber ohne Angst begann der TUSEM und stellte die Hausherren gleich vor Probleme. Dank Treffern von Tom Skroblien, Tim Zechel und Christoßh Reiky führten die Essener nach nur vier Minuten bereits mit 3:0, ehe der HSC dann aber ins Spiel fand. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie auf Augenhöhe, bei der sich beide Mannschaften nichts schenkten und ihren Tempohandball aufzogen. Der TUSEM zeigte sich zudem in der Deckung kompakt und wach, hielt die gegnerische Offensive weitestgehend in Schach. Ganz vermeiden ließen sich die Gegentore dann aber nicht und so konnten die Gastgeber das Ergebnis im Laufe der ersten Halbzeit drehen. Genau in dieser Phase schwächelte der TUSEM etwas, konnte seine Angriffe nur selten erfolgreich verwerten. So zog der Favorit leicht davon und konnte sich bis zur Pause auf drei Tore absetzen, was unter anderem an Torjäger Florian Billek lag.
Essens Trainer Jaron Siewert schien in der Kabine aber die richtigen Worte gefunden zu haben und so kamen seine Jungs voller Motivation zurück auf die Platte. Die schwache Wurfquote aus den letzten Minuten der ersten Halbzeit war abgehakt, jetzt ging es wieder Schlag auf Schlag. Der TUSEM kämpfte sich mit Willenskraft zurück und wusste auch spielerisch zu überzeugen. Die Abschlüsse saßen gut, vor allem bei den Außen Tom Skroblien und Richard Wöss, zudem klappten die Zuspiele wieder deutlich besser. Zwar noch nicht perfekt, doch Coburg hatte damit schon zu kämpfen. Als Wöss das zwischenzeitliche 18:18 erzielte (44.) wuchs die Hoffnung auf etwas Zählbares rapide an. Es ging in eine spannende Schlussphase, in der die Gäste aus dem Ruhrgebiet zunächst vorlegten. Der starke Dennis Szczesny baute die Führung für den TUSEM auf zwei Tore aus (22:20, 51.), im Anschluss verpasste die Mannschaft von der Margarethenhöhe allerdings die Entscheidung, um für die ganz große Überraschung zu sorgen. Coburg investierte in den letzten Minuten noch einmal alles, ging in der Deckung volles Risiko und verteidigte sehr offensiv. Das wurde belohnt, denn Stefan Lex konnte seinem HSC letztendlich mit dem 25:25 noch einen Punkt retten.
„Wir sind sehr, sehr glücklich, dass wir in Coburg etwas mitnehmen konnten. Wir haben super angefangen, vor der Halbzeit aber leider zu viele Abschlüsse aus dem Rückraum gesucht. Das war ein bisschen unglücklich. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass wir schlechter waren. Die Jungs haben sich in der zweiten Halbzeit super zurückgekämpft und eine richtig gute Abwehrleistung gezeigt. Die Mannschaft ist auch am Schluss nicht nervös geworden und hat einen kühlen Kopf bewahrt. Großes Kompliment an die Mannschaft“, sagte Trainer Jaron Siewert nach der Partie sichtlich zufrieden.
Für den TUSEM geht es am kommenden Wochenende mit dem nächsten Auswärtsspiel weiter, dann beim Dessau-Roßlauer HV. Anwurf ist am Sonntag (8.10.) um 17 Uhr in der Anhalt-Arena.
HSC 2000 Coburg – TUSEM Essen 25:25 (13:10)
Coburg: Foluszny, Krechel; Barsties, Hagelin, Spross, Kelm (2), Linhart, Weber (2), Lex (3), Kellner, Billek (6/2), Riehn (1), Neloski (4), Knauer, Varvne (5), Kirveliavicius (2).
TUSEM: Bliß, Mangold; Beyer, J.Ellwanger (4), Witzke, L.Ellwanger, Roosna, Wöss (6), Szczesny (4), Käsler, Ridder (1), Müller, Seidel, Skroblien (6/3), Zechel (2), Reißky (2).
Siebenmeter: 3/2 – 3/3.
Zeitstrafen: 0 – 3.
Schiedsrichter: Dedens/Geckert.
Quelle: PM TUSEM Essen