ThSV-A-Jugend liefert dem SC DHfK Leipzig einen packenden Fight - Haushoher Favorit mit schmeichelhaftem Sieg am Ende

14.03.2017 8:49
Die Hypothese, in voller Besetzung und ohne Doppelbelastung mit nahezu ständigen Einsätzen im Männer-Thüringenligateam, die A-Jugend des ThSV Eisenach hätte in der Jugendbundesliga den 6. Platz und damit die direkte Qualifikation für ein weiteres Jahr in der höchsten deutschen Nachwuchs-Spielklassen geschafft, erhielt erneut Nahrung. Das Team, in den Vorjahren von Christoph Jauernik, dem heutigen Zweitbundesligatrainer, entwickelt und geformt, war bereit für die Mission Klassenerhalt. Doch dann setzte eine folgenschwere Verletzungswelle im Männer- und A-Jugend-Bereich ein, die sogar zu zwei Spielabsagen in der Jugendbundesliga führte. Was in ihnen steckt, bewiesen die Jungs gerade mit einem Rumpfaufgebot. Mit gerade einmal 6 „echten A-Jugend-Feldspielern“ stand der ThSV Eisenach gegen den – allerdings nicht in Bestbesetzung angereisten - amtierenden deutschen A-Jugendmeister SC DHfK Leipzig, in dieser Saison noch ohne Niederlage mit 35:1 Punkten gemeinsam mit der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen die Tabelle der Staffel Ost anführend, vor einer faustdicken Überraschung. Obwohl mit Pascal Küstner, Maximilian Manys, Thomas Bobe und Daniel Bohrt noch vier wichtige Stammkräfte fehlten, der ThSV Eisenach zeigte den besseren Handball, mit Herz und Leidenschaft vorgetragen, führte zur Pause 12:10 und hielt bis zur 53. Minute ein Remis (22:22). Erst als Kraft und Konzentration schwanden, trafen die Handballtalente aus dem Sportgymnasium in Leipzig zum 24:28. Sie profitierten freilich auch von einem Bonus bei den Spielleitern Lucas Unger und Max Reimann, die Eisenachs Maximilian Staib kurz vor Beginn der Schlussviertelstunde ein Weiterspielen durch die dritte Zeitstrafe verweigerten. So musste Torhüter Lars Kremmer in Angriff und Abwehr als Feldspieler aushelfen. Der anfangs gleich mit zwei Siebenmetern am Eisenacher Keeper Marius Noack scheiternde Marc Esche nutzte seine individuellen Qualitäten zu den entscheidenden Treffern für seine Farben. „Wir haben uns nicht den verdienten Lohn abgeholt!“ Karsten Knöfler, der Coach der A-Jugend des ThSV Eisenach, sprach von einer „ägerlichen Niederlage gegen ein deutsches Topteam“. Letztendlich müsse man sich aber selbst an die Nase fassen. „Wir ließen einfach zu viele glasklare Chancen aus, brachten allein im ersten Abschnitt 10 freie Bälle nicht unter, hätten zur Halbzeit 20:10 führen können“, bilanzierte Karsten Knöfler. Seine Schützlinge hätten von der grandiosen Torwartleistung von Marius Noack deutlich mehr Nutzen ziehen müssen. „Wir hatten am Ende keine personellen Optionen, uns fehlte die Luft, technische Fehler einschließlich Fehlwürfen schlichen sich ein. Wir konnten uns letztendlich den verdienten Lohn nicht abholen“, erklärte Karsten Knöfler. Er ist optimistisch, dass die 17/18-jährigen Talente des ThSV Eisenach in den letzten beiden Spielen, beim EHV Aue und zuhause gegen den TV Hüttenberg, nochmals ähnlich stark aufspielen. Dann endet (zumindest vorerst) die Zeit des ThSV Eisenach in der 48 Mannschaften in 4 Staffeln umfassenden Jugendbundesliga. ThSV-Keeper Marius Noack pariert binnen weniger Minuten zwei Siebenmeter Es wurde nicht das erwartet einseitige Spiel. Im Gegenteil der ThSV Eisenach bot von Beginn erfolgreich Paroli. Mit Jan Minas auf Links- und Luca Baur auf Rechtsaußen, Jonas Bogatzki im linken und Joel Schwarz im rechten Rückraum, Noah Streckhardt als Regisseur sowie Maximilian Staib am Kreis heizten die Hausherren den Leipzigern ein, die sich anscheinend auf einen ruhigen Wochenend-Spaziergang ins Thüringische eingerichtet hatten. Marc Esche scheiterte gleich zweifach von der Siebenmeterlinie aus Marius Noack (3./6.). Eisenachs Manko von Beginn, die miserable Chancenverwertung. Die klar bessere Spielanlage fand zu wenig ihren Niederschlag in Toren. Marian Voigt im DHfK-Kasten entschärfte zahllose Bälle. Nach dem 3:4 (14.) zelebrierten die ThSV-Talente Handball modernster Prägung. Die als klarer Favorit angereisten Gäste schienen überrascht. Maximilian Staib drückte im Nachwurf das Leder zum 6:4 in die Maschen (20.). Selbst in Unterzahl spielte Joel Schwarz seine Schnelligkeit aus, narrte die Gäste-Abwehr zum 9:5 (24.). Die Knöfler-Schützlinge versäumten es, zumindest das 4-Tore-Plus in die Halbzeitpause zu nehmen. Erst als die Kräfte nachließen, setzte sich der haushohe Favorit noch durch Mit Dynamik und körperlicher Präsenz versuchten die DHfK-Talente nach Wiederbeginn das Kommando zu übernehmen, trafen auch rasch zum 12:12 (32.). Doch die sechs Aufrechten plus Torhüter in Blau und Weiß hielten auch nach dem 14:16 (38.) dagegen. Eine Coproduktion zwischen Joel Schwarz und Maximilian Staib das 17:17 (44.). Kurz darauf zappelte ein Ball von Jonas Bogatzki zum 18:17 im Kasten (44.). Kurz darauf musste Maximilian Staib nach der 3. Zeitstrafe vom Parkett, scheiterte Noah Streckhardt von der Siebenmeterlinie. Resignieren, oder gar den Koof in den Sand stecken, das war nicht das Ding der leidenschaftlich fightenden A-Jugend des ThSV Eisenach. Trotz Fpulspiel traf Noah Streckhardt (46.). Die Gäste setzten vornehmlich die individuelle Klasse von Marc Esche (insgesamt 11 Treffer) und ihre besser besetzte Wechselbank dagegen. Sie legten einen Treffer vor, die Eisenacher egalisierten, Jan Minas von Linksaußen zum 21:21 (52.) und Noah Streckhardt zum 22:22 (53.). Die Leipziger sahen ihre Felle wegschwimmen, trafen sich zur „Dienstbesprechung“. Bei den Hausherren war der Kräfteverschleiß offensichtlich. Pech für sie, Jonas Bogatzki schmetterte einen Strafwurf ans Holz (54.). Nach Auffassung der Spielleiter fabrizierte Noah Streckhardt in Stürmerfoul. Die Gäste nutzten den Gegenstoß zum 22:25 (56.) und ließen sich im Schlussgang die Punkte nicht mehr entreißen. Ein mehr als schmeichelhafter Sieg, schwer erkämpft bei einem Underdog, der eine vor der Saison gestellte Prognose bestätigte. Statistik ThSV Eisenach: Noack, Rein; Minas (3), Bogatzki (8/1), Baur (1), Staib (5), Schwarz (3), Streckhardt (4), Iffert, Gaier, Kremmer SC DHfK Leipzig: Voigt, Prager; Jürgens (1), Esche (11), Schroeter, Günther (3), Ruoff, T. Schulz, Wellner (5/2), S. Remke (5/2), Ebert, Langer, Fritzsche (3) Siebenmeter: ThSV Eisenach 3/1 – SC DHfK Leipzig 7/4 Zeitstrafen: ThSV Eisenach 7 x 2 Min., Rot für Staib nach 3. ZS SC DHfK Leipzig 5 x 2 Min. Schiedsrichter: Unger/Reimann Zuschauer: 78 Quelle: PM ThSV Eisenach

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