Das konnte sich sehen lassen! Die Angriffszüge zur Kreismitte ließen die Fans jubeln. Nicolai Hansen, Marcel Niemeyer und Hannes Iffert markierten zusammen 8 Treffer. Bei 8 Wurfversuchen. Eine Hundertprozent-Quote! Das waren die Höhepunkte beim 15. Saisonsieg des ThSV Eisenach, der mit einem 28:25 (15:13)-Sieg über den TV Neuhausen sich wieder auf den 7. Tabellenplatz schob. Das Team aus dem schwäbischen Neuhausen, in der Saison 2012/2013 in der 1. Bundesliga, steht vor dem Sturz in die Drittklassigkeit. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt bereits 11 Punkte. „Wir wiesen Fortschritte nach, zu Zählbarem in Eisenach reichte es freilich nicht“, bilanzierte Alexander Job, seit 4 Wochen auf dem Trainerstuhl des TV Neuhausen. Gemeinsam mit Christoph Jauernik und Arne Kühr, dem Trainerteam des ThSV Eisenach, legte er vor einigen Jahren die A-Lizenz ab. In Ferdinand Michalik hatte Alexander Job einen vorzüglichen Spielgestalter, der zudem sechs von sechs Strafwürfen sicher verwandelte. Die Eisenacher, wieder mit Spielgestalter Olafurf Bjarki Ragnarsson, dominierten freilich von Beginn. Beim 23:18 (45.) war mehr als eine Vorentscheidung gefallen. Duje Miljak, einer der besten Eisenacher an diesem Tag, hatte Marcel Niemeyer am Kreis bedient.
Ein deutlicheres Resultat im Schlussgang vergeigt
„Ein Pflichtsieg“, räumte Dirk Holzner ein, der dieses Mal über die volle Distanz die Linksaußenposition besetzte. Er trägt in der nächsten Saison das Trikot des Ligakonkurrenten TV Emsdetten. „Der Eindruck im Training sprach für Dirk Holzner“, begründete ThSV-Coach Christoph Jauernik „die schöpferische Pause“ für Adrian Wöhler, der – seit 2001 im Verein – gerade seinen Vertrag um zwei weitere Jahre verlängerte. Arne Kühr, der Co-Trainer, hatte eine Wurfquote von 66 Prozent notiert, gefühlt fiel die allerdings schlechter aus. „Wir haben zu viele freie Wurfchancen ausgelassen“, befand Dirk Holzner und dachte dabei wohl auch an die 55. und 57. Minute. Er scheiterte Linksaußen freigespielt an Gäste-Schlussmann Daniel Rebmann, donnerte zwei Minuten später das Leder völlig frei ans Holz. „In der Schlussphase versenkten wir das Leder aus günstigsten Positionen nicht“, konstatierte auch Marcel Niemeyer. „Wir hätten deutlicher gewinnen müssen“, räumte Dirk Holzner ein. Das Schlussresultat täuscht. Der ThSV Eisenach war über 60 Minuten tonangebend, siegte letztendlich problemlos.
Tomas Urban nun unter den Top-Zehn der Torjägerliste der Liga
Fast schon Normalität, die Trefferausbeute von Tomas Urban nahe dem zweistelligen Bereich. Vom Linkshänder fand dieses Mal zwar nicht jeder Wurf das Ziel, doch 9 eingenetzte Bälle können sich erneut sehen lassen, die seine persönliche Saisonbilanz auf 141 Treffer anwachsen ließen. Er schob sich damit unter die Top-Zehn der Torjägerliste der Liga!
Gute Lösungen gegen die offensive Abwehr
Der ThSV Eisenach startete temposcharf und couragiert. Tomas Urban schloss per Gegenstoß zum 5:3 ab (8.). Matthias Gerlich wuchtete aus dem linken Rückraum ein (13.). Nicolai Hansen schickte Tomas Urban mit einem Steilpass aus der Abwehr auf die Reise (8:5, 14.). Eine Miljak-Fackel zischte zum 9:6 ins Netz (16.). „Im Mittelblock bekamen wir von den Halbspielern zu wenig Unterstützung“, kritisierte Marcel Niemeyer die Abwehrarbeit. „Im Angriff fanden wir gute Lösungen gegen die offensive Abwehr der Gäste, doch zahlreiche Abpraller landeten nicht bei uns“, bilanzierte ThSV-Coach Christoph Jauernik. Doch die Gäste blieben dran, trafen vielfach aus dem Fernwurfbereich (Bornemann, Schoch) auch zum Anschlusstreffer (12:11, Jona Schoch, 25.). Dann war Dirk Holzner der Vorlagengeber zum 14:11 durch Marcel Niemeyer (27.). „In der Summe fabrizierten wir zu viele Fehler“, fasste Alexander Job die erste Halbzeit zusammen. Seine Schützlinge gingen aber nur mit einem 2-Tore-Rückstand in die Kabinen (15:13).
Neuer Schwung mit Toms Lielais
„Nach dem Seitenwechsel wurde unsere Abwehrarbeit besser. Stani Gorobtschuk im Tor parierte nun mehrfach glänzend“, schilderte Marcel Niemeyer seine Eindrücke zum zweiten Abschnitt. „Wir hatten nun Nachteile im Zweikampfverhalten“, registrierte Alexander Job. „Wir schafften es nicht, die Gastgeber ins Schwitzen zu bringen“, ergänzte der Coach des TV Neuhausen. Bis zum 19:17 (38.) blieben die Gäste auf Tuchfühlung. ThSV-Coach Christoph Jauernik wechselte mit Toms Lielais neuen Schwung ein. Nach Regelwidrigkeiten an ihm verwandelte Tomas Urban von der Siebenmeterlinie zum 21:17 (42.) und 22:18 (44.). Der 20-jährige Lette, Mitte Februar von der SG Flensburg-Handewitt gekommen, zog trocken zum 24:19 ab (48.). „Wir hatten auf einen Eisenacher Kräfteverschleiß aufgrund des Mittwoch-Spieles gehofft, doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht“, bekannte Alexander Job. „Wir hatten nach der Partie am Mittwoch in Friesenheim viel auf Regeneration gesetzt und lagen damit richtig“, stellte Christoph Jauernik fest. „Wir ließen aber in der letzten Viertelstunde zu viele Möglichkeiten ungenutzt“, bekannte auch der Eisenacher Coach. Dann wäre es mehr wie eine 66 –Prozent – Wurfquote geworden….
Statistik
ThSV Eisenach: Gorobtschuk (1.-60./ 12 Paraden – 24 Gegentreffer), Redwitz (bei einem Siebenmeter/ O Paraden – 1 Gegentreffer); Iffert (1), Wöhler, Gerlich (4), Ragnarsson, Miljak (3), Hansen (4), Urban (9/3), Holzner (3), Heinemann, Lielais (1), Niemeyer (3), Weyhrauch
TV Neuhausen: Becker ( 1.-27./ 3 Paraden – 14 Gegentore), Rebmann (27.-60./ 8 Parade – 14 Gegentore); Stüber (1), Wahl (3), D. Reusch (3), Schoch (5), Klingler (1), Keupp, Michalik (6/6), J. Reusch (1), Predragovic (2), Bornemann (3)
Zeitstrafen:
ThSV Eisenach 3 x 2 Min. (Niemeyer 2 x 2 Min,, Miljak 2 Min.)
TV Neuhausen 2 x 2 Min. (Stüber u. Bornemann je 2 Min.)
Siebenmeter:
ThSV Eisenach 3/3 (Urban verwandelt 1 x gegen Becker u. 2 x gegen Rebmann)
TV Neuhausen (6/6) (Michalik verwandelt 5 x gegen Gorobtschuk und 1 x gegen Redwitz)
Schiedsrichter: Fratczak/Ribeiro
Zuschauer: 1.503
Spielfilm: 3:3 (5.), 9:6 (16.), 11:10 (22.), 15:13 (30.), 17:16 (35.), 23:16 (45.), 26:23 (57.), 28:25 (60.)
Quelle: PM ThSV Eisenach