Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim, das zeigt ein Blick auf das Klassement, gehört weiterhin einem Quartett an, das um zwei Aufstiegsplätze in die erste Liga kämpft. Weiterhin deshalb, weil die Rothemden am letzten Mittwoch zwar das Derby gegen die SG Leutershausen verloren haben, die Konkurrenz aus Bietigheim und Hüttenberg aber ebenfalls nicht gepunktet hat. Alles deutet auf ein Herzschlagfinale hin, denn die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass die Entscheidung, wer mit dem TuS Nettelstedt-Lübbecke den Aufzug in die oberste Etage nehmen wird, erst auf der letzten Etappe fällt.
Das Team von Ben Matschke hatte sich für das Match gegen die SG Leutershausen viel vorgenommen und ging mit viel Selbstvertrauen in die 60 Derby-Minuten, denn vier Tage zuvor entzauberten Patrick Weber und seine Kollegen den VfL Bad Schwartau in dessen Revier. Beim 34:28-Sieg spielten die Eulen wie aus einem Guss und begeisterten die rund 20 mitgereisten Fans. Der VfL hatte an diesem Abend in der Hansehalle nicht den Hauch einer Siegchance.
Im Derby offenbarte bereits der erste Durchgang, dass sich die in den Abstiegskampf verstrickten Bergsträßer einen großen Kampfgeist an den Tag legten und ihnen die vielen Unterbrechungen zupass kamen. Kein Tempospiel, stattdessen langatmige Angriffe und viele Einzelaktionen, die den spielerischen Glanz der Begegnung auf einem überschaubaren Niveau hielten. Die TSG ging schließlich mit einem 2-Tore-Vorsprung in die Kabinen und Co-Trainer Frank Müller gestand, dass „wir das Spiel gefühlt im Griff hatten“. Davon war in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel zu sehen. „Wir haben komplett den Plan verloren und kamen aus dem Konzept, das kostete vor allem Konzentration. Es wurde versucht, von der Bank aus Impulse zu setzen, aber es war schwierig, Zugriff zu kriegen.“ Jan Remmlinger wertete den Auftritt schonungslos: „Wir waren in allen Belangen schlecht, es gab kein Bereich, wo wir gut waren. Wir sind direkt auf die Schnauze gefallen und deutlich gewarnt worden, was die abschließenden Spiele betrifft.“ Chefcoach Ben Matschke fand die Niederlage „ärgerlich, das tat weh, vor allem die Art und Weise, wie das Spiel verloren ging. Da hat man gesehen, wie schnell eine Blase platzen kann.“ Doch der 34-Jährige, der seit dem Wochenende die A-Lizenz in der Tasche hat, schaut bereits nach vorne: „Es gibt die Möglichkeit, nach so einem Spiel wieder aufzustehen, es gilt, die Hausaufgaben zu machen.“ Ben Matschke führte in den Tagen nach der Derby-Niederlage viele individuelle Telefonate und verweist auf das, was nun zählt: „Man muss sich an Mechanismen erinnern, sie wieder erarbeiten.“ Die wieder abrufen, zu alter Stärke finden – und das gegen Aue.
Der EHV Aue ist drittletzter Gast in der Friedrich-Ebert-Halle. Die Partie, die am Mittwoch, 24. Mai 2017, um 19:30 Uhr angepfiffen wird, steht unter einem besonderen Motto: sie ist ein 1-Euro-Spiel. Die Besonderheit: Tickets gibt es nicht im Vorverkauf in der Geschäftsstelle und auch nicht online. Allen Zuschauern wird freier Eintritt gewährt, weil sich die Partner der TSG zusammengeschlossen haben und freien Eintritt gewähren, indem sie das Eintrittsgeld pro Zuschauer übernehmen und so den Weg für ein besonderes Handballfest in der Region ebnen. Einzige Bedingung für die Zuschauer ist, ein rotes Shirt zu tragen. Dauerkarten- und VIP-Karteninhaber haben selbstverständlich ihren Platz sicher. Alle anderen Tickets werden an der Abendkasse ausgehändigt.
Die Sachsen sind aktuell mit 32:36 Punkten auf Rang elf notiert und haben den Klassenerhalt noch nicht in trockenen Tüchern. Auswärts gelangen dem Vorjahressiebten insgesamt fünf Siege, der letzte davon beim TV Emsdetten, der mit 30:23 deutlich ausfiel. Danach setzte es freilich für den EHV auf fremden Parkett vier Niederlagen in Folge. Die Auswahl von Stephan Swat, der Ende November 2016 Nachfolger von Maik Handschke wurde und mit 9:1 Punkten, darunter ein 30:26 über die Eulen, einen glänzenden Einstand zu verzeichnen hatte, hat eine positive Tordifferenz, die im Abstiegskampf gegenüber der Konkurrenz in die Waagschale geworfen werden kann. Dennoch: den einen oder anderen Zähler wird der EHV Aue noch einfahren müssen, um in der Liga bleiben zu können.
„Wir haben analysiert, was war“, sagte Jan Remmlinger, „haben unter das Spiel gegen Leutershausen einen Schlussstrich gezogen und jetzt nur noch Aue im Kopf. Das ist eine extrem gefährliche Mannschaft, die eine unangenehme 5:1-Deckung auf die Platte bringt, die den Gegner zu Fehler zwingen soll.“ Für Frank Müller zählt nur ein Sieg: „Dieses Spiel gilt es zu gewinnen. Aue ist eine spielstarke Mannschaft und wir müssen ihre Angriffe früh unterbinden. Wir wollen voll aufs Tempo drücken und unsere erste und zweite Welle mehr nutzen als gegen Leu. Und wollen Zuschauer, die zum ersten Mal in die Eberthalle gekommen sind, abholen und sie begeistern, damit sie wieder zu uns kommen.“ Ben Matschke: „Wir wollen uns neuen Zuschauern von unserer besten Seite zeigen, ihnen zeigen, wie wir sind, wollen sie mit frischem, attraktiven Handball überzeugen, damit sie wieder zu uns in die Halle kommen, das wäre mein Wunsch für die Mannschaft.“
Quelle: PM TSG Ludwigshafen-Friesenheim