Sie waren stets bemüht, hätte man den A-Jugendlichen der HSG Konstanz nach dem Spiel gegen den Erstliga-Nachwuchs von Frisch Auf Göppingen in ihr Handball-Zeugnis schreiben können. Alleine: Es reicht derzeit, mit sieben Verletzten und damit einer fehlenden kompletten Mannschaft, einfach nicht. Nach 70 Toren in 60 Minuten musste der Drittliga-Nachwuchs vom Bodensee 40 Gegentreffer und damit eine 30:40 (13:18)-Niederlage schlucken.
Erneut gezwungenermaßen durch einige B-Jugendspieler verstärkt, waren die ungleichen Voraussetzungen schon vor dem Spiel deutlich sichtbar. Göppingen war auf jeder Position physisch deutlich überlegen und meist mindestens einen Kopf größer als die extrem jung aufgestellten Konstanzer. Zumindest in den ersten Minuten spielten diese aber frech auf. Julian Küchler und Florian Wangler besorgten die 2:1- beziehungsweise 3:2-Führung (5.). Als dann jedoch nach etwas mehr als zehn Spielminuten der sonst so sichere Siebenmeterschütze Felix Fehrenbach vom Punkt scheiterte, begann das nicht mehr aufzuhaltende Unheil für die Konstanzer. Es war zeitweise wie verhext, als die HSG-Talente vier Siebenmeter ausließen und alleine vor der Pause fünfmal am Pfosten scheiterten. Dazu kamen weitere völlig frei ergebene Chancen.
Für Trainer Thomas Zilm jedoch nicht hauptverantwortlich für den 13:18-Pausenrückstand. „30 Tore sind am Ende ja in Ordnung“, zeigte er auf, „aber 40 Gegentore sind absolut viel zu viel. Das war eine desolate Abwehrleistung.“ Weil es seiner Mannschaft nicht gelingt, die körperliche Unterlegenheit im Verbund wettzumachen, wenn ein Eins-gegen-Eins verloren wird. „Sobald dies passiert, müssen wir uns aushelfen“, fordert der HSG-Coach. Dies gilt auch für die Zusammenarbeit zwischen Deckung und Torhüter, die wieder nicht funktionieren wollte. Infolgedessen hatte Göppingen immer wieder relativ einfaches Spiel, obwohl, und das wurde auch von Zilm lobend erwähnt, sich kein Konstanzer hängen ließ und alles versucht hatte.
Göppingen allerdings war zu clever und effektiv, sodass Konstanz zwar immer wieder kleine Aufholjagden startete wie vom 15:21 zum 18:21. In den letzten fünf Spielminuten war dann aber endgültig die Luft raus bei den stark ersatzgeschwächten Hausherren, die nach dem 29:34 –Zwischenstand letztlich auch noch eine richtige Packung verkraften mussten. „Wenn wir alleine unsere Fehlwürfe bei den Siebenmetern, Pfostentreffern und freien Chancen addieren, sind wir schnell bei 40 eigenen Toren“, zuckte Zilm mit den Schultern. „Das Engagement der Jungs ist da. Aber die Beinarbeit in der Abwehr war nicht ausreichend, das wurmt mich viel mehr.“
Vor allem ist die Sorge um Florian Wangler größer als der Ärger über die Niederlage. Er knickte gegen Göppingen um und wird der achte Ausfall der HSG-Talentschmiede sein. Sogar eine längere Pause droht dem Spielmacher. Allerdings stehen die Chancen gut, dass Jugend-Nationalspieler Luca Mastrocola und Kreisläufer Rohat Sahin im nächsten Spiel nach einer Woche Pause am 2. Dezember in Neuhausen/Filder wieder mitwirken können. Zilm: „Sie waren schon heiß darauf, wieder gegen Göppingen einzusteigen und dem Team zu helfen. Aber die Gesundheit der Spieler geht vor.“ Sein Appell: Man müsse sich der Situation anpassen. „Ich kann auch nicht die Hände auflegen und eine Wunderheilung herbeiführen“, sagt er. „Dennoch bin ich zuversichtlich, wenn wir immer kämpfen und Einstellung zeigen. Wir wissen ja, woran es derzeit liegt, wollen unsere Möglichkeiten dennoch ausschöpfen, weiterarbeiten und uns dann wieder zusammen verbessern.“
HSG Konstanz: Sven Koester, Tim Bammel (1) (Tor); Julian Kirschmann, Felix Fehrenbach, Constantin Eich (4), Laurin Kugler (3), Yannick Sauter, Hannes Berger (1), Florian Wangler (7), Niklas Duffner (3), Nico Koch (2), Robin Schmidt (4/1), Julian Küchler (5/2).
Zuschauer: 200.
Weitere Informationen unter:
www.hsgkonstanz.de
Quelle: PM HSG Konstanz
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