Alexander Saul steht nicht auf Großstadt-Leben

12.09.2017 20:43
Alexander Saul im Aufwärmtrikot mit dem Aufruf zur Unterstützung des Kinderhospizes in Tambach-Dietharz (Foto: sportfotoseisenach)
Eisenachs Neuzugang für den rechten Rückraum sieht sich als Mannschaftsspieler für den Gesamterfolg/ Linkshänder wurde gerade Papa Alexander Saul, Neuzugang des ThSV Eisenach, bekam den Handball mit in die Wiege gelegt. Papa Martin Saul spielte bei Chemie Premnitz. Kein Wunder daher, der Filius war mit 4 Jahren bei den Minis von Chemie Premnitz auf den Handballparkett. Erster Übungsleiter? Na klar, Papa Martin Saul. Das Talent von Alexander Saul blieb dem SC Magdeburg nicht verborgen, im Alter von 11 Jahren wechselte er an die Sportschule in der Elbestadt. Der auf Leistungssport ausgerichtete Tag war kein Zuckerschlecken, aber eben zielführend. Nachdem er zuvor auf Rechtsaußen spielte, fand der Linkshänder nun im rechten Rückraum seine Stammposition. Die deutsche Vizemeisterschaft mit dem SC Magdeburg steht in seiner Vita. In der Vorsaison ging Alexander Saul mit der Zweiten des SCM in der Regionalliga auf Torjagd. Seit dem 01.07.2017 gehört der am 06.10.1995 geborene Alexander Saul zum Zweitbundesligakader des ThSV Eisenach, genießt die Freude seines vor sechs Wochen geborenen Kindes. Wir sprachen mit dem Neuen im rechten Rückraum des ThSV Eisenach? Weshalb entschieden Sie sich für einen Wechsel von der Börde an die Wartburg? Mein Vertrag beim SC Magdeburg lief aus. Meine Chancen auf einen Platz im Erstbundesligateam stufte ich selbst als gering ein. Mir lagen mehrere Angebote vor. Der ThSV Eisenach ist ein Verein mit lebendiger Tradition. Toll die Heimkulisse in der Werner-Aßmann-Halle, die ich im Trikot des SC Magdeburg erlebte. Im DHB-Pokal konnte sich der SC Magdeburg erst im Finish durchsetzen. An die knisternde Atmosphäre erinnere ich mich. Toll, dass ich nun Teil des ThSV Eisenach bin. Zudem passt hier der Handball mit der beruflichen Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann zusammen. Ich entstamme einer Kleinstadt, stehe nicht auf Großstadt-Leben, mag es lieber ruhiger, so empfinde ich die Stadt Eisenach als angenehmer. Sie sprachen es an, Sie genossen mehrere Jahre die Vorzüge eines Sportinternates. Wie müssen wir uns den Tagesablauf vorstellen? Das war auf den Leistungssport durchstrukturiert. Um 6.30 Uhr klingelte der Wecker. Danach ging es in die im Sportkomplex gelegene Mensa zum Frühstück. Von 7.30 bis 14.30 Uhr war Unterricht auf der Sportschule angesagt. Zweimal wöchentlich wurde der Schulunterricht vormittags ab 9.30 Uhr durch 1 ½-stündiges Training unterbrochen. Nach der Schule stand die Erledigung der Hausaufgaben an. Es folgt Training in der 5 Minuten vom Internat entfernten GETEC-ARENA. Einige Trainingseinheiten absolvierten wir in der Hermann-Giesler-Halle, die mit der Straßenbahn zu erreichen war. Danach folgte das Abendessen, wieder in der Mensa. Dort gab es täglich auch nach 20.00 Uhr Essen, man musste sich in eine „Spätesser-Liste“ eintragen. Mein Zimmernachbar und ich waren „schlafverliebt“, sodass wir uns nach den Tagesbelastungen nach dem Essen gleich zur Ruhe begaben. Es war also alles durchorganisiert. Betreuung gab es rund um die Uhr an 7 Tagen in der Woche. Also eine echte Nachwuchs-Schmiede! Einige erfahrene Spieler, viele junge, kommt Ihnen die Altersstruktur beim ThSV Eisenach entgegen? Der Mix ist gut. Von den erfahrenen Mitspielern kann ich lernen, Hilfe bekommen. Die Kommunikation ist gut. Handball ist ein Mannschaftssport, da ist das Miteinander ganz wichtig. Eigene Tore sind da zweitrangig. Zu meinem Spiel zähle ich ebenso Anspiele zum Kreis oder zum Rechtsaußen. Kommen da noch Tore von mir dazu, ist das Super! Welche Ziele hat Alexander Saul in dieser Saison, mit der Mannschaft und persönlich? Ich will dem Team des ThSV Eisenach bestmöglich helfen. Beim SCM habe ich die letzten Jahre nahezu stets 60 Minuten auf dem Parkett gestanden. Für den Erfolg beim ThSV Eisenach will ich meine bestmögliche Leistung hinzusteuern; auch wenn es vielleicht nur mal ein kurzer Einsatz ist. Ich erwähnte es, Handball ist eine Mannschaftssportart und es zählt nur der Gesamterfolg! Ein Platz unter den ersten Sechs, das muss drin seine! Wo sehen Sie Ihre Stärken, wo haben Sie noch Schwächen? Gute Handballer müssen Angriff und Abwehr können. Ich bekenne, in der Abwehrarbeit habe ich noch Probleme. Ich freue mich, verstärkt im Angriff zu spielen. Wie sehen Sie den aktuellen Handball? Das Spiel ist kompletter geworden, schneller und körperbetonter. Der 7. Feldspieler bringt – so sehe ich das - noch mehr Taktik, dadurch gehen Spontanentscheidungen verloren. Alles wird den taktischen Vorgaben untergeordnet. Th. Levknecht Quelle: PM ThSV Eisenach

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