Aller (Neu)anfang ist schwer

12.02.2018 16:01
Der beste DHfK-Torschützen Philipp Weber (8 Tore).
Die Handballer des SC DHfK Leipzig waren als Außenseiter zum aktuellen Bundesligaspiel zur MT Melsungen gefahren. Sie mussten bekanntlich die verletzten Pieczkowski, Rojewski und Semper ersetzen und waren – duch das Fehlen von Maximilian Janke, Bastian Roscheck und Philipp Weber in der Vorbereitung – auch weniger eingespielt. Sie verloren die Auseinandersetzung gegen die körperlich äußerst robusten Gastgeber folgerichtig mit 20:28 (10:14) Toren. Zugegeben – Die körperkulturellen Handballer hatten sich diese Auswärtsfahrt gaaanz anders vorgestellt. Immerhin konnten die Sachsen sowohl das Pokalspiel im Oktober an gleicher Stelle mit 27:22 Toren beziehungsweise das Bundesligaspiel im November zuhause mit 30:27 Toren gewinnen. Auch dieses Mal waren die Grün-Weißen in der Messehalle in Kassel anfangs in Führung gegangen. Aivis Jurdsz hatte für die Sachsen zum 0:1 getroffen. Aber es sollte die einzige Führung der Leipziger in der gesamten Begegnung bleiben. In der Folgezeit trafen vor allem die schweren Jungs aus Melsungen in den gegnerischen, sprich sächsischen Kasten. Vorneweg der dänische Lasse Mikkelsen und Julius Kühn, der – gegenüber seinen Einsätzen in der deutschen Nationalmannschaft – praktisch von jeder Position aus gefährlich war. Zwar konnte Milos Putera etliche Würfe parieren, der Torwart der Leipziger hatte Normalform und mehr, doch der Vorsprung des Tabellensechsten wuchs kontinuierlich an. 3:1, 6:3, 8:4, 12:8, 14:9. „Wir müssen an einigen Stellschrauben drehen, um unsere Abwehrarbeit zu verbessern“, schätzte der neue Chefcoach Michael Biegler nach dem Bundesligaspiel ein. Allerdings schien die Abwehr der Leipziger das kleinere Problem zu sein. Denn die Grün-Weißen konnten die robuste Deckung der Gastgeber sehr selten in Bewegung bringen, Lücken schaffen und Angriffe mit einem Treffer abschließen. Im Bemühen, die dezitonnenschwere Verteidigung der Melsunger zu überwinden, unterliefen ihnen zu viele technische Fehler im Vorwärtsgang. Daraus resultierte der eine oder andere leichte Ballverlust und Tempogegenstoß des Gegners. Von den beiden Außenpositionen links und rechts trafen die Sachsen ein einziges Mal. Die anderen Versuche wurden vom sicheren Johan Sjöstrand zwischen den hessischen Pfosten gehalten. Trotzdem besaßen die grün-weißen Anhänger in der ausverkauften Rothenbachhalle noch Hoffnungen, dass der Außenseiter die drohende Auswärtspleite abwenden kann. Immerhin hatten die Leipziger in der Vergangenheit schon manche ausweglose Begegnung gedreht, hatten die Melsunger am Anfang der zweiten Halbzeit selbst eine Viertelstunde nicht überzeugen können, die Zwischenstände lauteten 14:11, 16:13, 17:14, doch da fehlte den Gästen die Leichtigkeit der Hinrunde. Auch Gregor Remke, der junge Mann, der die verletzten Rojewski und Semper im Rückraum vertreten soll, braucht sicherlich ein paar Spiele, um diese Aufgabe zu schaffen. So mussten die Sachsen in Kassel die höchste Niederlage in der laufenden Saison einstecken. Schon wenige Minuten nach dem Match blickte Michael Biegler voraus: „Wir haben gesehen, wo wir ansetzen müssen. Wir werden in der nächsten Woche viel trainieren, werden aus unseren Fehlern lernen und am nächsten Samstag neu angreifen!“ Michael Biegler (Trainer SC DHfK Leipzig): „Sicherlich können wir mit unserer gezeigten Leistung nicht zufrieden sein. In der ersten Halbzeit sind wir einem konstanten Abstand von drei, vier Toren hinterhergelaufen, weil uns viele Kleinigkeiten gefehlt haben. Vom System her haben wir es in der Deckung größtenteils gut gelöst, aber müssen anders reagieren, wenn die MT ihre Angriffe so lange vorträgt. Trotzdem hat meine Mannschaft in der Halbzeitpause noch daran geglaubt, hier etwas mitnehmen zu können. Über das gesamte Spiel haben wir uns gute Chancn erarbeitet, doch haben klarste Einschussmöglichkeiten liegengelassen. Dadurch waren wir in Unterzahl dann auch gezwungen, ein hohes Risiko zu gehen, um eventuell noch einmal heranzukommen. Das ist leider nicht gelungen. Sicher hätten wir es bis zum Ende vielleicht auf minus vier halten können, aber wir haben weiter versucht an dem Spiel zu arbeiten. Es haben heute einfach zu viele Kleinigkeiten nicht gepasst, deshalb geht der Sieg der MT auch in der Höhe absolut in Ordnung.“ Michael Roth (Trainer MT Melsungen) „Da waren heute für uns schon ein paar unbekannte Faktoren vor dem Spiel. Wir wussten natürlich, dass Leipzig geschwächt war, wussten aber nicht, wie zum Beispiel der junge Gregor Remke spielen würde oder Leipzigs Spiel mit nur Rechtshändern im Rückraum klappt. Dann haben wir uns gestern entschieden, Finn Lemke aus der Abwehr draußen zu lassen und stattdessen auf die 5:1-Variante mit Michael Allendorf zu gehen. Das hat letztlich geklappt und wir haben über diese Abwehr und einen starken Johan Sjöstrand dahinter, der sich in der zweiten Hälfte gesteigert hat, den Sieg eingefahren. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, auch wenn wir das Spiel früher hätten zu Ende bringen sollen. Jetzt wünsche ich mir von den Leipzigern im Pokal eine gute Leistung bei den Rhein-Neckar Löwen, nachdem sie uns aus diesem Wettbewerb rausgeworfen haben.“ Statistik MT Melsungen: Sjöstrand, Lenz; Maric, Kühn 10, Lemke, Golla, Reichmann 4, Mikkelsen 4, Danner 1, P. Müller, Boomhouwer, Allendorf 5/3, M. Müller 3, Haenen, Langhans SC DHfK Leipzig: Putera. Vortmann; Jurdzs 4, Krzikalla, Binder 1, Janke 1, Kunkel 1/1, Roscheck, Weber 8/1, Rivesjö, Strosack 2, Remke 1, Meschke 2, Milosevic Schiedsrichter: Christoph Immel (Erkelenz) / Ronald Klein (Mettmann) Zeitstrafen: Melsungen 6 Min, Leipzig 8 Min Siebenmeter: Melsungen 4/3, Leipzig 3/2 Zuschauer: 4.300 in der Rothenbach-Halle, Kassel (Ausverkauft) Erstellt von Spielbericht: Leutzscher Welle Quelle: PM SC DHfK Handball

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