Pokalsieg krönt Karriere
„Das waren sportlich und privat sehr schöne und sehr emotionale Jahre in Lemgo. Unser Sohn ist dort geboren. Die ersten zwei Jahre haben wir mit Lemgo gegen den Abstieg gespielt. Dann aber ist etwas Außergewöhnliches entstanden, die Verantwortlichen hatten ein glückliches Händchen bei Transfers“, bilanziert Kogut, der seine Laufbahn mit dem sensationellen Sieg beim Final Four, dem Gewinn des DHB-Pokals, krönte. Lemgo firmiert als Pokalsieger 2020 – das Endspiel wurde aber Corona bedingt erst am 3. Juni 2021 ausgetragen. Im Halbfinale hatten Kogut und Co. nach einem 11:18-Pausenrückstand nach unfassbarer Aufholjagd Rekordchampion THW Kiel 29:28 geschlagen. Im Endspiel bezwang Lemgo MT Melsungen 28:24 (15:10). „Zwei Wochen vor dem Finale hatte ich mich am Knie verletzt, alle dachten schon die Saison ist für mich beendet. Es hat am Ende doch noch gereicht …“, erinnert sich Andrej Kogut, der den Cup als stolzer Kapitän in Empfang nehmen durfte. Pikant: Das Ticket zum Final Four hatten Kogut und der TBV, damals noch mit Christian Klimek am Kreis, durch ein 26:23 (12:9) am 3. Dezember 2019 bei den Eulen gelöst.
Der Musterprofi
Die Verantwortlichen in Lemgo hatten im Frühjahr 2022 – für viele überraschend – mitgeteilt, dass der Vertrag mit Andrej Kogut, dem untadeligen Sportsmann, nicht verlängert würde. „Ich habe noch ein paar Angebote gehabt, die durchaus reizvoll erschienen“, sagt der Mittelmann, dessen Schlagwürfe und Kreisanspiele nicht selten ein Gedicht waren. Dann aber hat er sich für das Angebot aus Ludwigshafen, seiner zweiten Heimat, entschieden. „Das Konzept, das die Eulen mir anbieten, die Möglichkeiten, das ist für einen Sportler genial“, betont der 34-Jährige. „Ich werde hier in Ludwigshafen bei den Eulen erste Erfahrungen als Trainer sammeln können und bekomme auch die Möglichkeit, ins normale Berufsleben einzusteigen“, sagt Kogut. Dass er ein Musterprofi ist, einen tollen Charakter besitzt, das hat Kogut nicht zuletzt am 10. Dezember 2014 eindrucksvoll bewiesen. Zu Saisonbeginn hatte der Mittelmann verkündet, dass er nach dieser Spielzeit nach Lemgo wechseln würde. An diesem 6. Spieltag trafen die Eulen und der TBV im Bundesliga-Kellerduell aufeinander. „Ich bin Profi. Für mich ist das kein Problem. Ich gebe bis zum letzten Tag alles für die Eulen, Lemgo ist stark genug, sich selbst zu retten“, gab Kogut vor dem Spiel zu Protokoll, haute sich dann 60 Minuten voll rein, rackerte für zwei, traf wohl nur einmal, war aber wie so oft der Rückhalt der Deckung hinter der Kevin Klier mit 20 Paraden herausragte. Die Eulen gewannen 25:24 (12:9). Bester Torschütze: „Apollo“ Just (6/1).
Quelle: PM Eulen Ludwigshafen