Gleich zu Beginn kam der BHC zu guten Abschlüssen, wurde aber durch Jannick Green Krejberg im SCM-Tor gestoppt. Der dänische Schlussmann stand noch häufiger im Fokus bei den Ostdeutschen. Denn die Hausherren kamen oft frei durch, doch Green war noch entscheidend dazwischen. Spektakulär: Christopher Rudeck hatte nach der ersten Halbzeit eine noch bessere Quote als sein Magdeburger Gegenüber. Der BHC-Keeper entschärfte fast die Hälfte der gegnerischen Torwürfe in den ersten 30 Minuten.
Keine Frage, das Abwehr-Torhüter-Paket der Löwen funktionierte. Obwohl die Magdeburger über einen der spielstärksten Rückräume der Bundesliga verfügen, kamen sie bis zur Halbzeit nur auf zwölf Treffer. Auch das Tempospiel unterbanden die Gastgeber weitestgehend. Eiskalt zeigten sich die Löwen allerdings nicht. Neben vergebenen freien Abschlüssen und auch zwei Siebenmetern, die nicht ihr Ziel fanden, leisteten sie sich auch ein paar Fehler, die es den Gästen etwas leichter machten.
Trotzdem erholte sich die Truppe immer wieder von kleineren Rückschlägen. Das 0:2 holte Arnor Gunnarsson mit drei Treffern auf. Auch 4:7- und 6:9-Rückstände verunsicherten die Hausherren nicht. Durch einen 4:0-Lauf mit Toren von Tomas Babak, Kristian Nippes, Milan Kotrc und Max Darj führten die Löwen plötzlich sogar 10:9. Trotzdem ging es lediglich mit einem 10:12-Rückstand in die Pause.
Aus der kamen die Gastgeber viel frischer heraus. Gunnarsson traf per Siebenmeter und Gegenstoß. In Unterzahl stellte Darj auf 13:12. Vieles deutete in diesen Minuten auf eine dramatische Partie bis zum Schluss hin. Erneut gewannen die Gastgeber den Ball und hatten beim Konter sogar die Chance, zum ersten Mal mit zwei Toren in Front zu gehen. Ein Stürmerfoul begrub diese Hoffnung - im direkten Gegenzug egalisierte Robert Weber den Spielstand auf 13:13.
In der Folge erlebte der BHC seine schlechteste Phase der Partie. Viele Fehler eröffneten dem SCM die Gelegenheit, sein gefürchtetes Tempospiel zu entfalten, was er auch eiskalt ausnutzte. Der 16:21-Rückstand eine Viertelstunde vor Schluss war die Vorentscheidung, obwohl das Team von Trainer Sebastian Hinze noch einmal alles hereinwarf. Die starken Magdeburger ließen sich aber nicht mehr nervös machen. Sie brachten die Begegnung konzentriert zu Ende.
Löwengebrüll - die Stimmen zum Spiel
Bennet Wiegert: "Ich möchte keinen Hehl daraus machen, dass ich froh bin, die zwei Punkte mitgenommen und hier bestanden zu habben. Die Freude darüber ist auch bei uns in der Kabine groß. Ob als Trainer oder Aktiver, ich habe hier in der Unihalle bis heute noch nie gewonnen. In Solingen gab es vor zwei Jahren mal einen Erfolg, aber nicht hier in Wuppertal - umso zufriedener bin ich. Unser Optimum haben wir zwar nicht gespielt, aber doch sehr seriös und abgezockt. Es gab zu viele Wellentäler. Wir sind dann letztlich mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause gegangen, verschlafen dann aber den Beginn der zweiten Halbzeit völlig. In einer ganz entscheidenden Periode sind wir auf 17:13 davongezogen. Das war wichtig, denn wenn wir hier bis zum Schluss auf Augenhöhe kämpfen, wird es sehr, sehr schwer für uns, beide Punkte mitzunehmen."
Sebastian Hinze: "Es war ein verdienter Sieg, weil Magdeburg nicht die Schwächephase hatte, die wir hatten. Die Chance war da, auf zwei Tore Abstand wegzuziehen. Wer weiß, vielleicht trägt uns dann die Atmosphäre bis zum Ende hier. Leider haben wir dann eine schlechte Phase. Abgesehen davon bin ich sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben Magdeburg oft ins passive Spiel gebracht, waren zweikampfbereit. Gerne würden wir uns dafür belohnen, aber dafür brauchen wir ein perfektes Spiel - und das hatten wir nicht."
Spiel
Schiedsrichter: Julian Koppl und Denis Regner
Siebenmeter: 3/5 - 1/2
Zeitstrafen: 4 - 3 (Darj(2), Kotrc, Nippes - Bezjak, Chrapkowski, O'Sullivan)
Spielverlauf: 1:2 (5.), 3:3 (10.), 4:5 (15.), 5:7 (20.), 9:9 (25.), 10:12 (30.), 13:12 (35.), 14:17 (40.), 17:21 (45.), 19:23 (50.), 21:26 (55.), 23:27 (60.)
Quelle: PM Bergischer HC 06
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