BHC holt Heimsieg und muss in Liga Zwei

11.06.2017 13:52
Alles gegeben, einen 32:24 (17:12)-Heimsieg vor einer grandiosen Kulisse von 3.030 Zuschauern in der Wuppertaler Unihalle gegen die TSV Hannover geholt, und am Ende nicht für eine herausragende Rückserie belohnt, müssen die Bergischen Löwen nach vier Spielzeiten in der DKB Handball-Bundesliga den Gang in die 2. Handball-Bundesliga antreten. Eine ohrenbetäubende Kulisse trieb die Bergischen Löwen mit dem Anpfiff gleich fulminant an und so konnten die Hausherren nach dem ersten Gegentor nicht nur ausgleichen, sondern auf 3:2 (3.) vorlegen, ehe Hannover den Spieß wieder auf 3:4 (6.) umdrehte. Die Löwen glichen aus und Gustavsson behielt kurz darauf beim Siebenmeter die Nerven und das Remis fest, ehe Vilovski das 5:4 (10.) erzielte. In einer von beiden Mannschaften extrem intensiv geführten Partie stand es nach knapp einer Viertelstunde Unentschieden 7:7, als Fabian Gutbrod mit einer Zeitstrafe belegt wurde. Doch auch in Unterzahl legten die Gastgeber vor - Mannschaftskapitän Kristian Nippes mit einem Doppelschlag zum 9:7 (16.). Bis zur 20. Spielminute hielt der Zwei-Tore-Vorsprung des BHC, ehe die Niedersachsen verkürzten, doch die Bergischen hielten beherzt dagegen, sodass Jan Artmann im Tempogegenstoß zum 12:10 (22.) vollenden konnte und Björgvin Pall Gustavsson sensationell gegen den heranstürmenden Casper Mortensen parierte und Gunnarsson zweimal vom Siebenmeterstrich eiskalt auf 14:10 (25.) erhöhte und mit der Schlusssirene den dritten Strafwurf eiskalt zur hochverdienten 17:12-Halbzeitführung versenkte. Das erste Tor nach dem Wiederanpfiff gehörte den Bergischen Löwen – Kristian Nippes markierte beim 18:12 (31.) bereits seinen sechsten Treffer. Das Hinze-Team hielt auch in den Folgeminuten den Vorsprung bei fünf bis sechs Toren und tat voller Tatendrang alles dafür, dass ein Heimsieg gegen die Recken nicht in Gefahr geraten sollte. Erst als Hannover mit dem 21:17 (40.) wieder ein wenig herankam, nahm Sebastian Hinze die erste Auszeit der zweiten Halbzeit. Während einer Zeitstrafe gegen Hannovers Timo Kastening brachte Gustavsson die Wuppertaler Unihalle mit seinem Wurf in das leere Gästetor zum Beben, die Löwen führten mit 24:18 (43.). Damit nicht genug, versuchte der BHC weitere Tore auf die Konkurrenz aufzuholen und schraubte das Endergebnis mit dem 32:24 auf plus acht Treffer. Die Hausaufgaben am letzten Spieltag waren tadellos erledigt, doch schon vor Spielende war klar, dass die Ergebnisse aus den anderen Hallen den Bergischen Löwen nicht mehr positiv in die Karten spielen würden und der BHC den bitteren Gang in die 2. Handball-Bundesliga wird antreten müssen. Nun trugen die 3.030 Zuschauer in der Wuppertaler Unihalle ihre Löwen bereits Minuten vor dem Abpfiff und lange bis nach dem Spielende mit stehenden Ovationen und lautstarken BHC-Rufen durch die große Enttäuschung und honorierten damit den bis zum letzten Spieltag aufopferungsvoll vorgetragenen Kampf um den Klassenerhalt in der stärksten Liga der Welt. „Wir haben eine unglaubliche Rückrunde mit siebzehn Punkten gespielt. Die Mannschaft hat dabei einen Charakter gezeigt, der im Handball einmalig ist. Und dass hier nach dem Schlusspfiff 3.000 Zuschauer in der Halle bleiben und fast eine Viertelstunde Beifall klatschen, werden wir euch nie vergessen“, bedankte sich BHC-Beirat Jörg Föste im Rahmen der offiziellen Verabschiedung von Nils Artmann, Maximilian Hermann, Alexander Hermann, Moritz Preuss, Uros Vilovski, Ace Jonovski, Christian Hoße und Björgvin Pall Gustavsson. „Es ist schon so, dass da jetzt eine gewisse Leere ist“, gab BHC-Cheftrainer Sebastian Hinze nach dem Abpfiff Einblick in seine Gefühlswelt, „aber unabhängig von einer Zielvorgabe haben wir eine wirklich gute Rückrunde gespielt und haben an unsere Chance geglaubt. Aber es war klar, dass wir nur noch unser Spiel beeinflussen können – und das haben die Jungs heute noch einmal überragend gelöst. Und es ist unglaublich, was da von den Fans und Zuschauern kam - das wird uns immer in Erinnerung bleiben, denn so etwas haben wohl nur ganz wenige Mannschaften erlebt, nach einem Abstieg so verabschiedet zu werden. Es zeigt den Respekt vor der Leistung der Mannschaft und dass wir alle wieder zusammengewachsen sind.“ Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck und Simon Reich Siebenmeter: 4/4 - 3/5 Zeitstrafen: 5 - 6 (Preuss (2), Gutbrod, Vilovski, - Schmidt (2), Christophersen (2), Böhm, Kastening) Spielverlauf: 3:4 (5.), 5:5 (10.), 9:8 (15.), 11:10 (20.), 14:10 (25.), 18:12 (30.), 20:14 (35.), 22:17 (40.), 26:20 (45.), 28:22 (50.), 30:23 (55.), 32:24 (60.) Quelle: PM Bergischer HC 06

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