Bergische Löwen sind wieder erstklassig

21.04.2018 15:03
Zum Schluss hält es niemanden mehr auf seinem Sitz. Alle Traurigkeit über den denkbar unglücklichen Abstieg aus der Handball-Bundesliga ist vergessen. Denn etwas mehr als zehn Monate später hat der Bergische HC die Tür ins Oberhaus wieder aufgeschlagen. Acht Spieltage vor Schluss ist der Aufstieg durch einen in allen Belangen überzeugenden 35:22 (19:9)-Sieg über den Wilhelmshavener HV amtlich. Bereits zur Halbzeit war es angerichtet. 2538 Zuschauer in der ausverkauften Solinger Klingenhalle bejubelten einen 19:9-Vorsprung, den die Mannschaft mit einem hoch konzentrierten Auftritt herausgearbeitet hatte. Den ersten Treffer erzielte zwar der Wilhelmshavener HV durch Lukas Kalafut, doch der Ausgleich von Fabian Gutbrod ließ nicht lange auf sich warten. Ein Gegenstoß von Arnor Gunnarsson und einen Jan Artmann-Abschluss aus der zweiten Welle später führten die Hausherren 3:1. Die 5:1-Abwehr des BHC mit Linus Arnesson auf vorgezogenem Posten war von Beginn an auf der Höhe. Der WHV musste in Kay Smits auf seinen besten Torschützen verzichten, hatte in René Drechsler aber einen Schützen, der sich vier Mal aus dem Rückraum durchsetzen konnte. Davon abgesehen wirkte das Team von der Nordsee harmlos. Bevor das Tempospiel im Abschluss durch Gunnarsson, Artmann und Milan Kotrc aber richtig erfolgreich lief, war es vor allem Fabian Gutbrod, der im Positionsangriff die Entscheidung suchte. Der 29-Jährige erzielte fünf der ersten acht Löwen-Treffer mit seinem unnachahmlichen Sprungwurf. Beim Stand von 8:4 nahmen die Gäste ihre erste Auszeit, doch Wirkung zeigte diese nicht. Zwar hielt WHV-Schlussmann Dennis Doden den Siebenmeter von Gunnarsson, per Konter versenkte der Isländer aber nur Sekunden später. Der BHC zog nun endgültig davon. Linus Arnesson verwandelte in Unterzahl, und auch nach der defensiven Umstellung mit Milan Kotrc auf vorgezogener Position lief es weiter wie am Schnürchen. Die Weichen waren gestellt. Vor dem Halbzeitpfiff stellte Bogdan Criciotoiu auf 19:9. Dass sich die Löwen die Aufstiegsparty nicht mehr nehmen lassen würden, stand bereits zu diesem Zeitpunkt fest. Die ersten stehenden Ovationen bekam die Mannschaft in der 38. Minute, nachdem Max Darj und Gunnarsson zwei sehenswerte Treffer in Serie erzielt hatten. Großartig spielte erneut Gutbrod, der auch nach seiner Wieder-Einwechslung bestens traf. Trainer Sebastian Hinze wechselte nun munter durch, und Wilhelmshaven machte alles, aber nicht den Eindruck, auch nur minimal in diese Partie zurückfinden zu können. Bastian Rutschmann, der in Halbzeit zwei das Tor hütete, lief zwischenzeitlich besonders heiß. 29:11 hieß es nach 43 Minuten. Fortan fehlte beim BHC dann die letzte Konsequenz. Der Vorsprung schmolz leicht, doch mehr als statistischen Wert hatte es nicht mehr, dass die Gäste auf 19:32 verkürzten. Jonas Dell gab nach überstandener Verletzung im Sprunggelenk sein Comeback, die Welle rauschte durchs Publikum. Dann standen alle. Die Party begann in den letzten Minuten. Criciotoiu war es erneut, der das letzte Tor der Halbzeit markierte. Schiedsrichter: Thorsten Kuschel und Thomas Kern Siebenmeter: 3/4 - 4/5 Zeitstrafen: 3 - 3 (Bettin, Petrovsky, Szücs - Kalafut, Köhler, Lehmann) Spielverlauf: 3:2 (5.), 7:4 (10.), 9:4 (15.), 12:6 (20.), 15:7 (25.), 19:9 (30.), 22:10 (35.), 27:11 (40.), 30:13 (45.), 32:16 (50.), 33:20 (55.), 35:22 (60.) Bergischer HC: Aufstellung: Rudeck, Rutschmann - Bettin (4/3), Darj (1), Petrovsky (2), Dell, Gunnarsson (6), Nippes, Majdzinski (2), Kotrc (2), Artmann (3), Babak (1), Szücs, Gutbrod (7), Arnesson (3), Criciotoiu (4) Trainer: Sebastian Hinze Wilhelmshavener HV: Aufstellung: Doden, Lüpke - Ten Velden, Maas (1), Lehmann (1), Kalafut (1), Postel (1), Köhler, Kozul (3), Wolterink (1), Schwolow (10/4), Drechsler (4) Trainer: Christian Kohrmann Quelle: PM Bergischer HC

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