Bergische Löwen stellen die Weichen

19.02.2019 12:42
Der Auftakt ins Sportjahr 2019 ist dem Bergischen HC gelungen. Das erste Heimspiel gewann das Team von Trainer Sebastian Hinze mit 26:22- und überzeugte vor allem durch ein starkes Abwehr-Torhüter-Paket und das Tempospiel, das daraus resultierte. Ähnlich soll es auch am Donnerstagabend ab 19 Uhr im Auswärtsspiel beim HC Erlangen laufen. Indes hat der Club seine Kaderplanung für die kommende Saison abgeschlossen. Sebastian Damm, der vom VfL Lübeck-Schwartau ins Bergische wechselt, komplettiert das Löwenrudel.

"Er passt ins Anforderungsprofil", beschreibt Sebastian Hinze den 23-jährigen Linksaußen. "Er kann gut decken, ist ein starker Gegenstoßspieler und sehr entwicklungsfähig." Sebastian Damm wechselte 2016 von Bayer Dormagen nach Lübeck und erzielte dort in seinen ersten beiden Saisons insgesamt 163 Treffer. In dieser Spielzeit steht der Flügelspieler bei 33 Toren. Damm hat beim Bergischen HC einen Vertrag über zwei Jahre bis zum 30. Juni 2021 unterschrieben.

Die Kaderplanung ist damit abgeschlossen. Der BHC verändert sich in der kommenden Saison auf vier Positionen. Linksaußen kommt Damm für Milan Kotrc, im Tor Tomas Mrkva für Bastian Rutschmann, im rechten Rückraum Ragnar Johannsson für Bogdan Criciotoiu, umd im linken Rückraum Lukas Stutzke für Maximilian-Leon Bettin. Die Verträge von Kotrc, Bettin und Criciotoiu werden damit zum 30. Juni 2019 auslaufen.

Nur Bastian Rutschmanns Zukunft bei den Löwen ist noch offen. "Wir haben Bastian ein Angebot gemacht, als dritter Torhüter bei uns zu bleiben", erläutert BHC-Geschäftsführer Jörg Föste. "Damit einher geht eine berufliche Option außerhalb des Clubs, die wir ihm ermöglichen wollen." Der 36-jährige Schlussmann, der im Juli zum zweiten Mal Vater wird, hat sich noch nicht entschieden. "Wir geben ihm die Zeit, die er braucht", sagt Föste. Sollte Rutschmann bleiben, würde er wohl auch regelmäßig in der zweiten Mannschaft der Löwen zum Einsatz kommen.

Der BHC-Kader setzt sich demnach in der Saison 2019/20 wie folgt zusammen:

Tor - Christopher Rudeck (seit 2015), Tomas Mrkva (kommt von HBW Balingen-Weilstetten), Bastian Rutschmann (seit 2017, noch offen)

Rückraum links - Fabian Gutbrod (seit 2013), Daniel Fontaine (seit 2018), Lukas Stutzke (mit Zweitspielrecht seit 2018, kommt von Bayer Dormagen), Alexander Weck (eigener Nachwuchs)

Rückraum Mitte - Tomas Babak (seit 2016), Linus Arnesson (seit 2017), Csaba Szücs (seit 2017)

Rückraum rechts - Kristian Nippes (seit 2011), Maciej Majdzinski (seit 2016), Ragnar Johannsson (kommt vom TV Hüttenberg)

Kreis - Max Darj (seit 2017), Leos Petrovsky (seit 2017), Rafael Baena (seit 2018), Jonas Dell (eigener Nachwuchs, derzeit mit Zweitspielrecht bei Eintracht Hagen)

Linksaußen - Jeffrey Boomhouwer (seit 2018), Sebastian Damm (kommt vom VfL Lübeck-Schwartau)

Rechtsaußen - Arnor Gunnarsson (seit 2012), Yannick Fraatz (seit 2018)

Der Fokus liegt auch in Erlangen auf der Abwehr

Ein wenig selbstironisch blickt Sebastian Hinze auf den 26:22-Erfolg gegen die HSG Wetzlar zurück. "Ich hatte schon ein Lächeln auf den Lippen. Ein kleines", meint der Coach mit Fokus auf das Tempospiel, das nach den Comebacks von Csaba Szücs, Arnor Gunnarsson und Daniel Fontaine sofort wieder auf altem Level war. Nach Ballgewinnen ging es mit bedingungslosem Tempo in die andere Richtung. "Das haben wir über lange Zeit eingespielt. Ich habe mich sehr gefreut, dass das so gut funktioniert hat."

Ähnlich soll es auch beim HC Erlangen laufen. Das Hinspiel gewannen die Löwen sensationell hoch mit 35:26 (19:14). "Da haben wir 60 Minuten lang mit Übergängen von außen gespielt, die Erlangen überhaupt nicht in den Griff bekommen hat", schaut Hinze zurück. "Das haben sie inzwischen viel besser im Griff." Die Partie wird also voraussichtlich in der Abwehr gewonnen. "Unser Ziel ist es, gegen den Erlanger Positionsangriff in die Abwehr zu kommen. Dann haben wir auch eine Chance, die Punkte mit nach Hause zu nehmen."

Der HC Erlangen, der seine Heimspiele in Nürnberg austrägt, agiert vor eigenem Publikum überaus erfolgreich. Zwölf seiner 16 Punkte sicherte sich das Team von Trainer Adalsteinn Eyjolfsson in der Arena Nürnberger Versicherung. "Es ist eine unangenehme Mannschaft mit einer kämpferischen Abwehr, die in die Zweikämpfe will", weiß Hinze. Ähnlich wie gegen Wetzlar gilt es, den Ball im Positionsangriff laufen zu lassen, um die Eins-gegen-Eins-Situationen weitestgehend zu vermeiden.

Im eigenen Angriff setzen die Erlanger auf viele Kreuzbewegungen und gehören aus dem Rückraum zu den gefährlichsten Mannschaften überhaupt. 165 Tore hat die Truppe aus neun oder mehr Metern erzielt - viertbester Wert der Bundesliga. "Durch Nico Büdel und Dominik Mappes haben sie eine hohe Schlagwurf-Qualität", erklärt Hinze. "Dazu nehmen Christoph Steinert und Nicolai Link sehr gute Abschlüsse aus dem Rückraum. Sie kommen immer mit viel Anlauf." Der BHC-Coach lobt außerdem die Vorbereitungsqualitäten von Steinert.

Komplett sind die Erlanger zuletzt nicht angetreten. Der langzeitverletzte Nicolai Theilinger fehlt bereits seit Monaten. Link (Muskelverletzung) und Mappes (Wadenbeschwerden) hatten zuletzt ebenfalls ausgesetzt. Ob Letztere wieder mit dabei sind, ist offen. Gleiches gilt nach aktuellem Stand für Max Darj und Bogdan Criciotoiu. Die beiden BHC-Spieler hatten die Partie gegen Wetzlar angeschlagen beendet und müssen näher untersucht werden. Darj hatte Probleme mit dem Knie, Criciotoiu mit der Schulter.

Kristian Nippes hat mit einem Rippeneinriss auf die Zähne gebissen und wird deshalb zu Wochenbeginn im Training geschont. "Ich hoffe, er kann uns auch in Erlangen wieder helfen", sagt Hinze, der auch von einem positiven Verlauf bei Jeffrey Boomhouwer und Leos Petrovsky berichtet. "Ich denke aber, das wird bei beiden noch nicht für einen Einsatz reichen."

Quelle: PM Bergischer HC 06

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