Co-Trainer Frank Müller: „So zurückzukommen ist auch eine Qualität“

20.02.2017 10:44
Die Liste der knappen, ungemein spannenden Spiele in der 2. Handball-Bundesliga haben der TV 1893 Neuhausen und die TSG Ludwigshafen-Friesenheim um eine weitere Partie verlängert. Die abstiegsgefährdeten Ermstäler, die am Freitag aus Saarlouis einen Zähler mit nach Hause brachten, mussten sich am Ende mit 32:33 geschlagen geben, nachdem sie in der Anfangsphase des zweiten Abschnitts bereits mit sechs Toren vorne gelegen hatten. Eine Umstellung in der Abwehrformation von einer 6:0- auf eine 5:1-Deckung, Patrick Weber spielte vorgezogen, brachte die Wende. Innerhalb einer Viertelstunde drehte das Team von Ben Matschke diese Begegnung und führte in der 50. Minute mit 29:27. Bis zum Ende gelang der Stevic-Auswahl zwar noch drei Mal ein Gleichstand, aber keine Führung mehr. David Schmidt sorgte schließlich mit seinem sechsten Treffer für die Entscheidung, und so konnten sich Philipp Grimm und seine Mitstreiter nach der Schlusssirene von annähernd 100 Fans feiern lassen: „Na, na, na, na, na, na, na, na, zwei Punkte, TSG…“ Dieser Doppelspieltag brachte den Eulen damit vier Zähler ein, was David Schmidt mit zwei Worten zusammenfasste: „Das zählt.“ Im Vergleich zur Freitagspartie gegen Rimpar hatte Ben Matschke mit Alex Feld und Robin Egelhof in Neuhausen zwei Optionen mehr auf der Bank. Was die Torschützen betrifft, so sollte es auf Seiten der Eulen der Tag der Rückraumspieler werden, insgesamt 22 der 33 Tore gingen auf deren Konto. Rund 750 Zuschauer machten in der Hofbühlhalle von Beginn einen Höllenlärm und es sollte für die Anhänger beider Mannschaften ein Wechselbad der Gefühle werden. Kampf war von der ersten Sekunde an Trumpf, beide Teams schenkten sich nichts und gaben in einer hitzigen Atmosphäre Vollgas. Bis zur 10. Minute konnte sich keine Mannschaft einen 2-Tore-Vorsprung herauswerfen, das gelang erstmals der TSG durch Treffer von Alex Feld und Kai Dippe, der in Überzahl ein Zuspiel von Gunnar Dietrich aufnahm und die Kugel zum 7:5 in die Maschen setzte (14.). Die Hausherren drehten das Match nach Jan Remmlingers Goal zum 8:6 mit einem 4:0-Lauf, ehe Alex Feld für ein Ende dieses ersten Zwischenhochs des TVN sorgte. Die Stevic-Crew blieb aber vorne, zunächst mit einem oder mit zwei Toren, gegen Ende des ersten Durchgangs sogar mit vier Treffern. Der Start in die zweite Hälfte verlief für die Eulen nicht optimal und der Rückstand vergrößerte sich auf sechs Tore. Trainer Ben Matschke änderte seine Abwehrformation und beorderte Patrick Weber auf die vorgezogene Position. Und Patrick Weber machte seine Sache hervorragend. „In der Abwehr hat Patrick mit sein bestes Spiel gemacht“, lobte Ben Matschke. „Er machte auf den Angriff von Neuhausen richtig Stress. Patrick sorgte für Ballgewinne und dafür, dass sich Neuhausen immer wieder schwere Würfe nehmen musste.“ Das TSG-Ensemble drehte fortan mächtig auf, spielte im Angriff nahezu fehlerfrei und mit hoher Effektivität. Und verkürzte den Rückstand Tor um Tor, glich durch einen verwandelten Siebenmeter von Denni Djozic zum 27:27 aus und legte weitere zwei Treffer durch Gunnar Dietrich und Alex Feld nach. Mit einem 13:5-Lauf verzückten die Eulen ihre Fans, die ob dieser Energieleistung völlig aus dem Häuschen waren. Noch waren über zehn Minuten zu spielen, der TVN wehrte sich und glich durch Jan Reusch in der 55. Minute aus. Die Eulen legten wieder vor und der Gastgeber zog gleich, 31:31 und noch waren vier Minuten zu absolvieren. Denni Djozic traf erneut vom Strich, doch die Führung egalisierte Christian Wahl. Dann schien sich das Blatt wieder zu wenden, denn Denni Djozic scheiterte zweieinhalb Minuten vor dem Ende mit einem Strafwurf an Daniel Rebmann. Vorteil Neuhausen? Mitnichten, denn Malte Röpckes Parade in der Schlussminute brachte die Rothemden wieder in Ballbesitz. Diese Chance ließ sich David Schmidt nicht entgehen und drosch die Kugel in die Maschen – der 33. Treffer, der letzte in diesem Handballkampf – und der entscheidende. „Das gibt uns ganz viel Kraft“, resümierte Ben Matschke. „Als Mannschaft haben wir gute Sachen gemacht, sie hat nie aufgegeben und trotz eines 6-Tore-Rückstands immer daran geglaubt, gewinnen zu können. Lob an die Jungs und für die tolle Unterstützung, die eine Ecke in der Halle war ja komplett rot. Das Team hat heute viel Herz, Moral und Zusammenhalt gezeigt, einfach toll.“ Co-Trainer Frank Müller hob heraus, dass „die Mannschaft den Kampf angenommen hat“. Und konstatierte: „So zurückzukommen ist auch eine Qualität.“ Am Samstag, 25. Februar 2017, bestreitet die Auswahl von Ben Matschke ihr nächstes Heimspiel. Gast in der Friedrich-Ebert-Halle ist der ASV Hamm-Westfalen, angeworfen wird das Match um 19 Uhr (Tickets unter www.eventimsports.de/ols/eulen). Die Statistik: TV 1893 Neuhausen/Erms: Rebmann, Becker; Stüber, Wahl (10/6), Daniel Reusch (4), Schoch, Klingler (5/3), Keupp (3), Witte, Jan Reusch (3), Predragovic (7), Bornemann; Trainer: Aleksandar Stevic TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Röpcke, Lenz; Grimm (2/1), Egelhof, Dietrich (4), Haider, Feld (7), Remmlinger (4), Durak, Djozic (4/4), Weber (1), Dippe (4), Slaninka (1), Schmidt (6); Trainer: Ben Matschke SR: Oliver Dauben & David Rohmer (beide aus Köln) ? Zuschauer: 738 ? Zeitstrafen (in Min.): 8:8, Stüber (7., 27.), Wahl (12.), Daniel Reusch (44.) – Dippe (2., 17.), Durak (23.), Slaninka (49.) ? Siebenmeter: 9/9 – 8/5, Grimm scheitert an Rebmann (6.), Durak verwirft gegen Becker (27.), Djozic verliert das Duell gegen Rebmann (58.) ? Team-Time-out: 45:17, 58:37 – 19:41, 52:16, 59:27 Spielfilm: 3:3 (7.), 5:6 (11.), 6:8 (16.), 11:9 (21.), 15:14 (26.), 18:14 (HZ) – 22:16 (35.), 24:21 (40.), 26:24 (44.), 27:29 (50.), 31:31 (56.), 32:33 (Ende) Quelle: PM TSG Ludwigshafen-Friesenheim

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