Die Zweitliga-Tabelle ist – „dank“ Corona – ein Zerrbild: Die Eulen Ludwigshafen haben nach 24 Spielen 27:21 Punkte. Sie sind damit Tabellenzwölfter. Die SG BBM Bietigheim, heute (19 Uhr) Gastgeber der Eulen, hat schon 26 mal gespielt und rangiert mit 28:24 Zählern auf Platz 10 in der Tabelle der Zweiten Handball-Bundesliga. SG BBM gegen die Eulen – das ist – inmitten der Rückrunde – der dritte Anlauf, das Hinrundenspiel (endlich) zu spielen. Kurios: Beide Mannschaften sehen sich schon am Freitag, 22. April (19 Uhr), im Rückspiel in der Friedrich-Ebert-Halle wieder. SportDeutschland.TV überträgt heute ab 18.45 Uhr, live, aus der Ege Trans Arena. Das Spiel leiten Philipp Dinges aus Stutensee und Tobias Schmacke aus Stuttgart.
Die Eulen haben zwei Spiele in Folge verloren – personell ganz sicher auch in Folge von Verletzungen und Erkrankungen geschwächt. Beim 24:26 gegen die Rimpar Wölfe waren aber auch und vor allem zwölf technische Fehler spielentscheidend. Lisa Heßler, die Geschäftsführerin der Eulen, hat klare Vorstellungen für die restlichen 14 Spiele dieser Saison. Lisa Heßler: „Es ist der Anspruch von Trainern und jedem Spieler - auf und neben der Platte - 100 Prozent Einsatz und Leidenschaft zu geben und den entsprechenden Beitrag zu leisten. So definieren wir die Tugenden und das Selbstverständnis der Eulen. Das ist es, was unsere Partner und Fans von uns erwarten können und unser Kapitän vorlebt.“
Zwei Tage nach der bitteren Heimniederlage gegen Rimpar, den Ex-Verein von Trainer Ceven Klatt, war beim Videostudium auch ein Blick zurück angesagt. „Es war schon wichtig, den Spielern die Fehler, die wir gemacht haben, noch einmal vor Augen zu führen. Es war wichtig, dass noch einmal zu visualisieren“, sagt Trainer Klatt, der seine Mannschaft vor einer ganz schweren Aufgabe bei einem mit ausgezeichnetem Personal besetzten Gegner sieht. Klatt: „Bietigheim ist zu Hause unheimlich gut! Bietigheim hat Essen mit elf Toren Unterschied geschlagen, gegen Nordhorn mit sieben Toren Unterschied gewonnen.“ In dem aus Coburg gekommenen Torhüter Konstantin Poltrum hat die SG einen starken Rückhalt gewonnen. „Juan de la Pena ist ein sehr guter Mittelmann“, urteilt der Eulen-Coach, der auch um die Klasse und Verlässlichkeit des 2017 von den Eulen nach Bietigheim gewechselten Halbrechten Dominik Claus weiß. Sven Weßeling, halblinks daheim, der beste Torschütze der SG, wechselt zur neuen Saison zum Bundesligisten TuS N-Lübbecke. „Uns erwartet viel individuelle Qualität“, unterstreicht Ceven Klatt vor dem Gastspiel bei der Mannschaft von Iker Romero, der zu Saisonbeginn die Nachfolge von Brian Ankersen angetreten hat.
„Egal in welcher Konstellation wir spielen, egal wer wie lange spielen kann – wir müssen wieder galliger verteidigen, wir müssen wieder aggressiver verteidigen. Wir müssen noch konzentrierter mit unseren Chancen umgehen“, fordert der Eulen-Coach vom Anpfiff weg Entschlossenheit und Mut, viel Herz und doch auch einen kühlen Kopf. „Ich freue mich, dass unsere Fans da sein werden, dass der Fan-Bus wieder fährt, dass wir Unterstützung haben werden. Es ist eine schöne Sache, dass 50 Leute mitten in der Woche dabei sein werden. Vielleicht ist es ja - wie damals in Würzburg - ein gutes Omen, dass der Fan-Bus wieder fährt“, sagt der Trainer schon vorab Dankeschön. Organisiert wird die Fan-Reise vom Fan-Club und seinem rührigen Vorsitzenden Peter Ackermann.
Die jüngste Niederlage, die Art und Weise wie das 24:26 gegen Rimpar zustande gekommen ist, ärgert Matej Ašanin sehr. Nach 15 Minuten hat er am Samstag Žiga Urbič im Tor abgelöst, hatte 13 Paraden. 14:11 gewann das Torhüter-Duo der Eulen den Vergleich mit Wölfe-Schlussmann Marino Mallwitz – und doch ging das Spiel verloren, wurde die Führung einmal mehr auf der Zielgeraden verspielt. „Wir haben Probleme mit der Konzentration in den letzten zehn Minuten. Wir machen einen Schritt nach vorne und dann wieder einen Schritt nach hinten. Wir dürfen uns nicht jedes Mal auf einen Buzzer Beater von Salger verlassen. Wir müssen über die kompletten 60 Minuten mehr investieren. Wir haben so viel Qualität in der Mannschaft …“, sinniert Ašanin, der um die Heimstärke der Bietigheimer weiß. „Wir hatten den Aufstieg im Kopf … Wenn wir unsere Leistung abrufen, sehe ich keine bessere Mannschaft. Wir hatten aber auch sehr viele Probleme mit Corona. Das schwächt dich! Ich war vier Wochen in Quarantäne, habe dann auch wieder Zeit gebraucht, um fit zu werden. Ich war aber auch sehr glücklich, dass Ziga in der Zeit so gut gehalten hat“, betont Matej Ašanin. Das Wechselspiel, das Job-Sharing mit seinem Freund und Kollegen Žiga Urbič ist normalerweise eine Stärke der Eulen. Nach Startschwierigkeiten mit dem Tiefpunkt in Dessau hat sich das Duo sehr gut entwickelt. „Ich bin mit den Beiden auch zufrieden“, sagt der Coach. Žiga Urbič kam in 21 Spielen zum Einsatz und hat 153 Paraden. Ašanin hat in 18 Spielen mitgewirkt, kam gegen Dresden aber nur bei einem Siebenmeter zum Zug, und hat 111 Paraden.
Quelle: PM Eulen Ludwigshafen
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