Saarlouis. Derby-Sieg, tolle Tore, spektakulärer Torwart-Treffer, 1025 lautstarke Fans und anschließend Party: Es war ein Klasse-Jahresabschluss im letzten Heimspiel der HG Saarlouis in 2018. Mit dem 29:25 (15:10)-Sieg gegen die TSG Hasslochbeendeten die Saarländer ihre Negativ-Serie (4 Niederlagen in Folge), glichen ihr Punktekonto wieder aus und holten sich neues Selbstvertrauen für die letzte Partie des Jahres in Fürstenfeldbruck.
Es waren zwei Spieler auf Seiten der Gastgeber, die an an diesem Abend herausragten: HGS-Torwart Pat Schulz, der nicht nur 16 Paraden – darunter ein parierter Siebenmeter gegen Borodovskis – zeigte, sondern auch 2 Tore erzielte. Spektakulär und nicht oft gesehen im Handball, mischte er sich in der Schlussminute bei offener Manndeckung ins Angriffsspiel ein, nutzte den freien Raum auf der rechten Seite, spielte einen Abwehrspieler aus und versenkte das Leder sicher in bester Rückraumspieler-Manier zum 29:25-Endstand. Der zweite Mann des Abends bei der HGS war Josip Grbavac. Der Rückraumakteur zeigte sein bislang bestes Spiel im HGS-Trikot und machte allein 10 Tore, was ihm am Ende ein Sonderlob seines Trainers einbrachte.
Saarlouis kam gut in die Partie, führte nach zehn Minuten mit 5:2, hatte alles im Griff. Ivo Kucharik führte geschickt Regie, Grbavac traf sicher und vor allem auch Philipp Leist scheint wieder im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein. Er markierte nicht nur das 10:5 (20.), sondern steuerte bis zum Pausenpfiff zwei weitere Treffer zur sicheren 15:10-Pausenführung bei. Die hätte durchaus auch noch deutlicher ausfallen können, hätte Saarlouis alle seine Chancen genutzt. Trotzdem war Kessler, der unter der Woche drei Tage beim DHB-Trainerlhrgang für die A-Lizenz war, mit dieser ersten Hälfte sehr zufrieden.
Bekanntlich besteht ein Spiel aber aus zwei Halbzeiten. Und Hassloch wollte sich im Duell der alten Rivalen nicht einfach so geschlagen geben. Nachdem die HGS ihre Führung zunächst noch auf 17:11 (34.) ausbauen konnte, starteten die Gäste aus der Pfalz zur Aufholjagd. Saarlouis, nun öfter in Unterzahl, verlor etwas den Faden und die TSG kam auf. Es wurde enger. Als Hannes mit dem fünften Siebenmeter für Hassloch (Saarlouis erhielt im ganzen Spiel überhaupt gar keinen zugesprochen) zum 18:17-Anschluss (41.) traf, war in der Stadtgartenhalle wieder alles offen. Derby-Stimmung halt.
Und die Gäste, die nun auch in ihrem Schlussmann Daniel Schlingmann einen besseren Rückhalt hatten, schafften neun Minuten vor dem Ende durch Daniel Kerns Treffer zum ersten Mal den Ausgleich (21:21). Zu mehr reichte es nicht, sie vergaben die mögliche Führung und Saarlouis kam nun zurück. Lars Walz und sein Bruder Peter erhöhten auf 23:21, Pascal Noll hätte kurz darauf vorentscheidend treffen können, scheiterte im Gegenstoß aber am Torgebälk. Hassloch versuchte nun alles, brachte den siebten Feldspieler, was Pat Schulz zu seinem ersten Treffer des Abends nutzte und sein Ball übers gesamte Feld den Weg ins leere TSG-Tor fand. 26:22 (57.). Die Entscheidung. Auch die offene Manndeckung der Gäste half jetzt nichts mehr. Saarlouis nutzte die sich bietenden Räume durch Josip Grbavac (27:23 + 28:24)und ganz am Ende durch „Rückraum-Shooter“ Pat Schulz zum verdienten 29:25-Heimsieg.
Statistik HGS: Pat Schulz (16 Paraden, 1x Siebenmeter, 2 Tore), Grbavac 10, Leist 4, Peter Walz 3, Kucharik 3, Lars Walz 2, Louis 2, Rifel 1, Abadie 1, Noll 1
Statistik TSG: Schlingmann (9 Paraden), Zeller 5, Borodovskis 4/2, Hannes 4/2, Hartstern 4, Kern 2, Freitag 2, Gregori 2, Job 1, Schmieder 1
Siebenmeter: HGS 0/0, TSG 4/5
Zeitstrafen in Minuten: HGS 12, TSG 10
Schiedsrichter: Bendel/Schulte-Coerne
Zuschauer: 1025
Quelle: PM HG Saarlouis
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