Deutschland zieht nach 23:16-Gala gegen Ägypten ins WM-Viertelfinale ein

27.01.2015 9:12
Im WM-Achtelfinale hat die deutsche Nationalmannschaft dank einer bravourösen Abwehrleistung und einem glänzend aufgelegten Carsten Lichtlein im Tor weniger Probleme mit Ägypten als erwartet. Das war Handball aus dem Lehrbuch: Ein Carsten Lichtlein außer Rand und Band hinter einer konsequenten Abwehrreihe bescherte der deutschen Nationalmannschaft im WM-Achtelfinale gegen Ägypten einen 23:16 (12:8)-Erfolg, der noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Zwischenzeitlich lag die deutsche Mannschaft, die vor der Partie großen Respekt vor dem unangenehmen Gegner gezeigt hatte, mit zehn Treffern in Front (21:11), ehe die Nordafrikaner in der Schlussphase der Partie noch Ergebniskosmetik betreiben konnten. Im Viertelfinale wartet am Mittwoch nun Gastgeber Katar, der nach dieser Galavorstellung der deutschen Handballer gewarnt sein dürfte. Schon beim Einlaufen der Mannschaften und der Spielervorstellung vor Anpfiff war klar, dass die deutsche Mannschaft heute gewissermaßen ein Auswärtsspiel in der Lusail Multipurpose Arena im Norden Dohas bestreiten würde. Vor einer solch hitzigen Kulisse war das DHB-Team bisher noch nicht bei der WM aufgelaufen, und das merkte man den ersten Aktionen des Spiels auch an. Kein Durchkommen gegen die bewegliche ägyptische Abwehr gab es für Spielmacher Martin Strobel vom HBW Balingen-Weilstetten und Co. in den ersten Minuten. Doch die Ägypter taten sich im Angriff anfangs ebenso schwer. Carsten Lichtlein, der sich im Spielverlauf zum dominierenden Spieler aufschwingen sollte, entschärfte gleich den ersten Strafwurf der Nordafrikaner. Danach dauerte es geschlagene fünf Minuten, bis Steffen Weinhold den Bann brach und das erste Tor der Partie erzielte. Ägypten glich gleich im Gegenzug aus und es wurde schnell klar, dass sich beide Mannschaften ihre Erfolgserlebnisse in diesem umkämpften Duell hart erarbeiten würden müssen. Die DHB-Auswahl zeigte sich indes von Beginn an konzentriert und willig, den Kampf gegen Gegner und Kulisse anzunehmen. Durch überlegt ausgespielte Angriffe zog die deutsche Mannschaft nach 9 Minuten auf 4:1 davon. Eine Minute später musste Carsten Lichtlein zwar das zweite Gegentor schlucken, doch die hervorragende Abwehrarbeit des DHB-Teams blieb weiterhin bestehen. Zwar wehrten sich Ägypten, vor allem in Person des quirligen Halbrechten Ahmed Elahmar nach Kräften, suchten unermüdlich nach Lücken im Angriff und wurden nach wie vor stürmisch bejubelt, sobald sie diese gefunden hatten. Doch das DHB-Team kam nun seinerseits besser mit der ägyptischen Deckung klar und hielt den 4-Tore-Vorsprung, den erstmals Martin Strobel in der 17. Minute herausgeworfen hatte. Auch schon in der ersten Hälfte ein Faktor dafür, dass die Ägypter nicht wieder aufschließen konnten: Ein wie aufgedreht haltender Carsten Lichtlein. Insgesamt 3 Strafwürfe entschärfte der Gummersbacher allein vor der Pause. Was dann im zweiten Abschnitt von ihm folgen sollte, war einzigartig. Überhaupt kam die gesamte deutsche Mannschaft mit einem Schnellstart aus der Pause: 5 Treffer in Folge durch Weinhold, Strobel und Gensheimer machten den Ägyptern sichtlich zu schaffen. Zu diesem Zeitpunkt lief das Spiel der DHB-Auswahl wie aus einem Guss. Ballgewinn, Gegenstoß, Tor – nach diesem Muster spielten Kapitän Gensheimer und Co. den überforderten Gegner regelrecht an die Wand. Erst in der 39. Spielminute überwand Ägypten durch Eslam Issa die massive deutsche Deckung das erste Mal im zweiten Abschnitt zum 17:9. Doch spätestens jetzt wurde das WM-Achtelfinale zur absoluten Lichtlein-Show: der 34-jährige Keeper des VfL Gummersbach nahm den ägyptischen Angreifern reihenweise freie Würfe ab oder zwang sie durch gekonntes Stellungsspiel zu Fehlwürfen. Kurzum, Lichtlein raubte dem Gegner den letzten Nerv und kam bei Abpfiff auf eine sagenhafte Quote von 56 Prozent gehaltener Würfe. Als die deutsche Mannschaft in der 50. Spielminute durch einen Rückraum-Knaller von Michael Kraus, der Youngster Paul Drux immer wieder im Angriff entlastete, mit 10 Toren in Führung ging (21:11), glaubten auch die euphorischen ägyptischen Fans nicht mehr an eine Wende. Den komfortablen Vorsprung nutzte Bundestrainer Sigurdsson nun, um den Stammspielern Pausen zu gönnen. Die gegen Saudi-Arabien groß aufspielenden Johannes Sellin (MT Melsungen) und Matthias Musche (SC Magdeburg) kamen für die Flügelzange der Rhein-Neckar Löwen Groetzki und Gensheimer, Stefan Kneer (Rhein-Neckar Löwen) ersetzte Martin Strobel in der Offensive. Letztlich stand in den letzten acht Spielminuten exakt die Aufstellung auf dem Feld, die schon den Vorrunden-Abschluss gegen Saudi-Arabien bestritten hatte. Diese Umstellung nutzten die Ägypter, um noch einmal zu verkürzen. In Gefahr geriet der Sieg der DHB-Auswahl und damit der Einzug ins WM-Viertelfinale aber zu keinem Zeitpunkt. So haben sie gespielt: Heinevetter, Lichtlein (im Tor), Kneer, Gensheimer (6/3), Sellin (1), Wiencek (2), Pekeler, Groetzki (5), Weinhold (3), Strobel (3), Schmidt, Kraus (1), Müller, Schöngarth (1), Musche, Drux (1). Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de

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