Die Eulen schlagen sich selbst

04.12.2023 12:36

Ein 0:4-Lauf der Eulen Ludwigshafen zwischen der 50. und 57. Minute war entscheidend, GWD Minden setzte sich auf 29:25 ab und gewann 31:29 (14:16) gegen die Mannschaft von Trainer Johannes Wohlrab. Die Eulen sind nach 15 Spieltagen mit 14:16 Punkten Zweitliga-Zehnter. Am Sonntag (17 Uhr) begrüßen sie in ihrem letzten Hinrunden-Heimspiel dieser Saison den Dessau-Roßlauer HV 06. Die Mannschaft aus der Ludwigshafener Partnerstadt, im Juni in einem „Zielfotoentscheid“ im Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem ThSV Eisenach knapp am Bundesliga-Aufstieg vorbei geschrammt, ist mit 9:21 Punkten Drittletzter.

Darmoul überragt

Nach dem am Mittwoch mit 31:29 erfolgreich gestalteten Heimspiel gegen den HC Elbflorenz 2006 stellt die vermeidbare Niederlage am Sonntagabend vor 1234 Zuschauern in der Kreissporthalle Lübbecke gegen Bundesliga-Absteiger GWD Minden einen erneuten Rückschlag für die Eulen dar. Das tut richtig weh! „Wir haben gesehen, was möglich ist“, sagte der nach der tabellarischen Schieflage in die Kritik geratene GWD-Trainer Adalsteinn Eyjolfsson nach dem Sieg gegen die Eulen, die in der 37. Minute erstmals in Rückstand geraten waren (18:19) und in der 48. Minute letztmals führten (23:24). Noch einmal gelang dem Gast der Ausgleich (25:25 durch Jannek Klein, 50.), dann machte GWD, angetrieben vom überragenden Mohamed Amine Darmoul, klar Schiff.

Die achte Niederlage…

Darmoul, der tunesische Nationalspieler, der im Sommer nächsten Jahres zur MT Melsungen wechselt, stellte die Eulen-Abwehr immer wieder vor ungelöste Rätsel (9 von 10). Der Draufgänger, stark im Dribbling und imponierend mit seinen Durchbrüchen, sorgte für das 26:25, auf der Gegenseite scheiterte Max Haider frei an Mindens Ersatz-Torhüter Yahav Shamir, der den erkrankten Malte Semisch gut vertrat. Ein technischer Fehler der Eulen war Ausgangspunkt des 27:25 durch den baumlangen Kreisläufer Michael Schulz (52.). Die Eulen versuchten dem Spiel mit dem siebten Feldspieler eine Wende zu geben, doch der gute Tim Schaller scheiterte in der 53. Minute mit seiner Großchance an Shamir, der mit seinen zehn Paraden eine starke Aktie am Heimsieg hatte. Dann wurde es turbulent: Zeitstrafe gegen Mex Raguse, Fehlpass Klein - 28:25 durch Darmoul. Auszeit Eulen – dann scheiterte Julius Meyer-Siebert an Torhüter Shamir und Darmoul erhöhte auf 29:25. Das Aufbäumen der Eulen kam zu spät, die Treffer von Raguse (7 von 15) und Schaller (6 von 7) sind gut für die Optik, änderten aber nichts mehr an der achten Niederlage dieser Saison.

Struktur im Spiel verloren

„Wir haben es nicht geschafft, uns in der ersten Halbzeit die Nervosität der Mindener zunutze zu machen. Aufgrund der zweiten Halbzeit ist der Sieg für Minden verdient“, bekannte Eulen-Coach Johannes Wohlrab: „Wir geben das Spiel in der zweiten Halbzeit durch Unkonzentriertheiten aus der Hand. Da war keine Struktur mehr im Spiel, wir hatten dann viele technische Fehler, zu viele Fehlwürfe.“

Zur Pause zwei Tore vorn

Spektakulär waren die Schlusssekunden der ersten Halbzeit. Die Eulen versäumten sich nach ihrer 13:10-Führung durch Raguse in der 24. Minute abzusetzen. GWD - mit dem kurzfristig vom THSV Eisenach ausgeliehenen 20 Jahre jungen Mittelmann Niclas Heitkamp (4 von 4) als Top-Verstärkung - hatte ausgeglichen (14:14). Theo Straub brachte die Eulen aber wieder in Führung (15:14), ehe Žiga Urbič mit einem perfekt getimten Pass Tom Bergner ins Spiel brachte, der in sprichwörtlich letzter Sekunde gekonnt für die Zwei-Tore-Führung der Eulen zur Pause sorgte: 16:14. Welch ein Traumzuspiel, welch eine beeindruckende Athletik!

Mats Grupes starke Paraden nicht verzinst

Der Chancenwucher der Eulen rächte sich in der zweiten Hälfte der Partie. Žiga Urbič, der in der ersten Halbzeit fünf Paraden hatte, bekam nun keinen Ball mehr zu fassen. Nach 40 Minuten löste ihn Mats Grupe ab, der sofort gut im Spiel war. In 20 Minuten hat er fünf Paraden, eine gute Quote von 33,30 % gehaltener Bälle, aber seine Vorderleute versäumen, das Kapital zu verzinsen. So machte Alexander Falk wohl 5 von 7, vergab aber in der 42. Minute wie sieben Minuten zuvor mit einem Aufsetzer eine freie Möglichkeit. Ungewöhnlich für den Rechtsaußen, der nach Raguse-Zuspiel aber nochmal ausglich (20:20, 42.). „Wir kommen gut ins Spiel, haben dann aber zu viele Fehlwürfe. Es kann keine Ausreden geben, wir hatten keine Ausfälle mehr, wir waren komplett. Wir waren mal wieder zu unclever“, haderte Linksaußen Tim Schaller, der seine vier Siebenmeter nutzte, nachdem Kian Schwarzer einen verworfen hatte. „Wir müssen die Schuld bei uns suchen. Wir hatten zu viele Fehlwürfe, werfen den Torhüter dann warm und haben in der 2. Halbzeit nicht mehr so konsequent verteidigt, so kommt Darmoul dann auch gut ins Spiel. Wir hatten zu viele technische Fehler, ich dann den Fehlpass …“, erklärte Jannek Klein (4 von 8), der immer wieder gesucht wurde, so auch wiederholt ins Zeitspiel gezwungen wurde, sich mit großem Einsatz der Verantwortung stellte. Klein räumte aber auch ein: „Minden hatte richtig Druck auf dem Kessel. Die wollten es einfach auch mehr …“ „Wir verwerfen vorne zu viele freie Bälle, das Torhüterduell geht am Ende an Minden, weil wir zu viele Bälle verworfen haben, kommen so dann nicht mehr ins Tempospiel“, analysierte Mex Raguse, der schnell drei Fehlwürfe verbuchte, dann sein großes Wurfrepertoire unter Beweis stellte, und Shamir mit zwei kunstvollen Bogenlampen zum 10:9 und 11:9 überwand. Am Ende war die Enttäuschung groß. Die Eulen hatten sich gegen einen Gegner, der den Kempa-Trick perfekt einzusetzen wusste, selbst geschlagen!

Quelle: PM Eulen Ludwigshafen

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