„Der Sieg gegen GWD Minden war gut für’s Gemüt“, weiß BHC-Trainer Sebastian Hinze. „Wir haben im Angriff etwas völlig Neues probiert, das Team war in ein taktisches Konzept gezwängt – wovon ich eigentlich kein Freund bin – aber in der Situation war es notwendig, und es hat zum Erfolg geführt.“ Der 26:21-Sieg über die Ostwestfalen veredelte die starke Hinrunde und sorgte nach ein paar Niederlagen gegen sehr starke Gegner für das besagte gute Gefühl bei der Truppe.
Veredeln beziehungsweise sogar Krönen möchte auch die SG Flensburg-Handewitt eine grandiose Hinrunde. Mit 32:0-Punkten stehen die Norddeutschen auf dem ersten Platz in der DKB Handball-Bundesliga. Logisch, dass sie nicht ausgerechnet am letzten Spieltag vor Beginn der Rückserie am Bergischen HC scheitern möchten. „Das ist wird eine ganz schwere Aufgabe für uns“, sagt Hinze. „Es ist auswärts eine der größten Herausforderungen überhaupt.“
Die Flensburger bestechen durch ihre Stabilität. „Auch in Spielen, in denen sie nicht hundert Prozent erreichen, erzielen sie das richtige Ergebnis“, erläutert der Coach. Vor zwei Wochen unterlag die HSG Wetzlar nur mit 29:30 in der Flens-Arena. „Wetzlar hat einen sehr konsequenten Positionsangriff gespielt und kein Tempospiel zugelassen. Dadurch kam Flensburg nie in eine euphorisierende Phase.“ So ähnlich wollen die Bergischen das am Sonntag auch gestalten.
„Wir müssen gute Abschluss-Situationen kreieren“, sagt Hinze. „Eigentlich soll es ähnlich wie gegen Minden laufen, nur dass uns natürlich noch mehr individuelle Qualität erwartet.“ Der Deutsche Meister überzeugt mit einer überragenden Abwehr und einem daraus resultierenden grandiosen Tempospiel. Hat man die Deckung einmal geknackt, steht mit Neuzugang Benjamin Buric auch noch einer der besten Torhüter der Liga zwischen den Pfosten.
Die Ansprüche des BHC sind also realistisch. „Wir fahren jetzt nicht mit der Vorgabe dahin, den Flensburgern die Hinrunde zu vermiesen“, meint Hinze, hätte aber selbstverständlich auch nichts dagegen. „Wir setzen uns kleinere Ziele, die wir auch erreichen können. Wenn dann alles ideal läuft, können wir auch um Punkte kämpfen.“
Personell wird sich bei den Löwen wenig ändern. Fabian Gutbrod und Csaba Szücs werden nicht mit in den hohen Norden reisen, sondern sich hier in Ruhe auf ihr Comeback vorbereiten. Kristian Nippes hat seinen ersten Einsatz nach überstandenem Meniskuseinriss gut überstanden. Ebenfalls dabei wird Alexander Weck sein, der vorerst komplett ins Profitraining eingestiegen ist. Fehlen wird jedoch Lukas Stutzke. Der Rückraumspieler spielt Sonntagnachmittag um 17 Uhr in der 2. Handball-Bundesliga mit Bayer Dormagen gegen die HSG Nordhorn-Lingen.
Das BHC-Spiel am Sonntag ist im Übrigen nicht nur Top-Spiel bei Sky, sondern steht auch unter einem besonderen Motto. Um 13:30 Uhr heißt es #blaurotbunt! Die SG Flensburg-Handewitt richtet die Partie als Diversity-Spieltag aus und möchte mit Unterstützung der Löwen ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft setzen. Eine Idee, die dem BHC gefällt. „Werte vermittelt man glaubwürdig durch Haltung. Unsere Gesellschaft benötigt - vielleicht aktuell in besonderem Maße - Vorbilder mit klaren Botschaften: Vielfalt kann nur von Einfalt ignoriert werden. Akzeptanz schlägt Ignoranz. Und eine harmonische Zukunft ist nur mit ganzheitlich motivierter Handlungsweise erreichbar“, betont BHC-Geschäftsführer Jörg Föste.
Quelle: PM Bergischer HC 06
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