EM-Aufgebot gewinnt Kontur

06.12.2019 8:29
Erweiterter 28er-Kader für die EHF EURO 2020 gemeldet / Prokop reduziert zum Start der unmittelbaren Vorbereitung auf 18 Spieler

Am heutigen Donnerstag hat der Deutsche Handballbund einen 28 Spieler umfassenden erweiterten Kader für die EHF EURO 2020 gemeldet. Mit diesem formalen Schritt nimmt auch das Aufgebot der deutschen Handball-Nationalmannschaft für die Europameisterschaft in Norwegen, Österreich und Schweden Konturen an, denn nur aus diesem Kreis kann Bundestrainer Christian Prokop sein Team formieren.

„Mit dem 28er-Kader stecken wir den Rahmen ab, in dem wir uns im Januar bewegen können. Ich freue mich, dass Julius Kühn wie bereits im Oktober gegen Kroatien gesehen wieder eine Option ist“, sagt Prokop. „Wir haben auf vielen Positionen eine große Konkurrenz. Ich werde mir die Leistungen aller Spieler weiterhin anschauen und mit den Jungs im Austausch stehen.“

Nicht im Aufgebot stehen wird Martin Strobel. Der Spielmacher des HBW Balingen-Weilstetten, der Anfang Januar im WM-Hauptrundenspiel gegen Kroatien einen Kreuzbandriss erlitten hatte und erst seit wenigen Wochen wieder in der HBL spielt, informierte den Bundestrainer am Dienstagmorgen, dass er sich noch nicht wieder bereit für die Herausforderungen einer Europameisterschaft fühle.

„Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich Martin Strobel sehr gern wieder in der deutschen Nationalmannschaft gesehen und ihm so lange wie eben möglich eine Tür offengehalten hätte“, sagt Prokop. „Die Klarheit, mit der Martin sein Potenzial einschätzt, sowie Ehrlichkeit und Geradlinigkeit, mit denen er mir mitteilen musste, dass eine Nominierung für ihn doch zu früh komme, sind beispielhaft für ihn als Sportler und Mensch.“

„Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden, die Europameisterschaft im Januar nicht zu spielen. Das habe ich dem Bundestrainer mitgeteilt. Ich war immer im Austausch mit Christian und bedanke mich auch für sein entgegengebrachtes Vertrauen im Hinblick auf die Europameisterschaft“, sagt Martin Strobel, der bisher 147 Länderspiele für Deutschland bestritt. „Obwohl ich wieder einige Spielminuten in der Bundesliga bestritten habe, fühle ich mich nicht in der Lage ein solches Turnier mit dieser Belastung und auf diesem Niveau zu spielen. Hier steht meine Gesundheit im Vordergrund. Trotz einiger Ausfälle bin ich davon überzeugt, dass unsere Nationalmannschaft über eine geschlossene Mannschaftsleistung viel erreichen kann!“

Prokop plant, mit bis zu 18 Spielern in die unmittelbare, am 2. Januar beginnende Vorbereitung auf die EHF EURO 2018 zu gehen. Die Nominierung hierzu folgt vor den Weihnachtstagen.

Mit welchen bis zu 16 Handballern Deutschland dann in die Vorrunde der EHF EURO 2020 geht, muss am 8. Januar um 20 Uhr beim Technical Meeting in Trondheim festgelegt werden. In der New Nidarohallen trifft das Team von Bundestrainer Christian Prokop auf die Niederlande (9. Januar), Spanien (11. Januar) und Lettland (13. Januar, Spielbeginn jeweils um 18.15 Uhr). Während der Vor- und Hauptrunde sowie am Finalwochenende sind jeweils bis zu zwei Wechsel mit Spielern aus dem erweiterten 28er-Kader möglich.

Der erweiterte 28er-Kader der deutschen Handball-Nationalmannschaft auf einen Blick:

Linksaußen: Uwe Gensheimer ( Rhein-Neckar Löwen), Marcel Schiller ( FRISCH AUF! Göppingen), Patrick Zieker (TVB Stuttgart) Rückraum links: Fabian Böhm (TSV Hannover-Burgdorf), Finn Lemke ( MT Melsungen), Philipp Weber (SC DHfK Leipzig), Paul Drux Füchse Berlin), Julius Kühn (MT Melsungen)

Rückraum Mitte: Marian Michalczik (TSV GWD Minden), Fabian Wiede (Füchse Berlin), Tim Kneule (Frisch Auf Göppingen), Max Janke ( SC DHfK Leipzig), Luca Witzke (SC DHfK Leipzig)

Rückraum rechts: Steffen Weinhold (THW Kiel), Franz Semper (SC DHfK Leipzig), Kai Häfner (MT Melsungen), David Schmidt (TVB Stuttgart)

Rechtsaußen: Tobias Reichmann (MT Melsungen), Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Timo Kastening (TSV Hannover-Burgdorf)

Kreis: Hendrik Pekeler ( THW Kiel), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen), Patrick Wiencek (THW Kiel), Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt)

Tor: Andreas Wolff (KS Vive Kielce/POL), Dario Quenstedt (THW Kiel), Silvio Heinevetter (Füchse Berlin), Johannes Bitter (TVB Stuttgart)

Quelle: PM Deutscher Handballbund e.V.

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