"Elefantenrunde" im Löwen-Podcast

08.05.2020 15:48
Über Corona, die Folgen und das Gerücht um Lukas Nilsson Wie schlagen sich die Rhein-Neckar Löwen in der Krise? Was gibt Hoffnung – und wo liegen weitere Risiken? Wie wirkt sich das auf die Kader- und Budgetplanung aus? Und wie bereitet man sich auf eine Saison 2020/21 vor, von der man gar nicht weiß, wann sie startet? In der aktuellen Ausgabe von #1team1podcast – der Handball-Podcast der Rhein-Neckar Löwen spricht Moderator Kevin Gerwin mit einer ganz besonderen Gäste-Runde über die dringendsten Themen unserer Zeit. Lars Lamadé, Aufsichtsratsvorsitzender der Löwen, Jennifer Kettemann, Geschäftsführerin, und Oliver Roggisch als Sportlicher Leiter bilden die Führungsspitze des Handball-Klubs und sind gemeinsam für das Krisen-Management beim zweifachen Deutschen Meister zuständig. Wie sich die drei derzeit absprechen, was die wichtigsten Punkte sind und wie sie die Löwen aufstellen, um möglichst gut durch diese schweren Tage, Wochen und Monate zu kommen, darüber geben sie in einem genauso spannenden wie informativen Gespräch Aufschluss. Hier ein Ausschnitt der wichtigsten Aussagen: Jennifer Kettemann über die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat: "Wir tauschen uns sehr, sehr oft aus und haben dabei viele Wege. Gerade mit Lars und Achim Ihrig, seinem Stellvertreter, tausche ich mich auch informell aus und das mehrmals die Woche. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht, weil mich die Herren sehr gut unterstützen. Im Moment ist die wirtschaftliche Situation das wichtigste Thema. Aber auch Spielerverpflichtungen diskutieren wir immer in diesem Kreis." Jennifer Kettemann über die Corona-Krise: "Im Moment ist das schon eine Riesenherausforderung und die größte Herausforderung unserer Klub-Geschichte. Das größte Problem dabei ist, dass wir nicht genau wissen, wann wir wieder in einer Halle vor Zuschauern unserem geliebten Handballsport werden nachgehen können. Keiner kann uns aktuell sagen, wann wieder Spiele vor Publikum in der SAP Arena durchführbar sind." Lars Lamadé über das, was seine Kollegen und er im Aufsichtsrat in puncto Krisen-Management tun können: "Da wir viele Unternehmer im Aufsichtsrat haben, können wir da gute Tipps geben und damit den Löwen helfen, die Lage einzuschätzen. Wir können auch mit anderen Sponsoren reden und versuchen, die Engagements zu sichern. Da muss ich sagen, dass Sebastian Grüne (Stellvertretender Geschäftsführer, Anm.d.Red.) und Jenni bisher einen tollen Job gemacht und die Sponsoren signalisiert haben, auch in der Krise zu den Löwen zu stehen. Das ist ein toller Erfolg und zeigt, welchen Ruf sich die Löwen in den vergangenen Jahren aufgebaut haben." Jennifer Kettemann zur Wiederaufnahme der Fußball-Bundesliga und der Kritik daran: "Es tut uns als Handballern nicht gut, dem Fußball hinterher zu weinen. Wir sind eine solch tolle Sportart und vermitteln solch wichtige Werte wie Bodenständigkeit und Fan-Nähe - darauf sollten wir stolz sein und das sollten wir auch nach außen tragen." Oliver Roggisch zur Kaderplanung: "Wir haben ja schon Albin Lagergren und Ymir Gislason verpflichten können (vor der Corona-Krise, Anm.d.Red.). Dazu kommen mit Philipp Ahouansou und Jannis Schneibel zwei junge Leute aus der Zweiten Mannschaft, die im Perspektiv-Kader sind und in der Vorbereitung voll dabei sein wollen. Ansonsten ist es momentan schwierig, trifft aber alle Klubs gleichermaßen. Wir würden gerne auf der linken Rückraum-Position noch etwas machen, aber da muss man sehen, wie sich die nächsten Wochen und Monate entwickeln." Jennifer Kettemann über das Gerücht eines bereits fixen Wechsels von Lukas Nilsson zu den Löwen: "Da kann man nur sagen, dass da nichts dran ist. Er ist ein interessanter Spieler und ganz sicher auf der einen oder anderen Liste schon einmal aufgetaucht. Aber momentan haben wir ganz andere Probleme als neue Spieler zu verpflichten." Oliver Roggisch über mögliche Corona-Folgen für den Spielermarkt: "Das ist schwer zu sagen, weil es manche Vereine härter trifft als andere. Man muss auch sehen, wie es mit ausländischen Vereinen wie zum Beispiel in Skopje weitergeht. Tendenziell ist es ja eher so, dass auch dort nicht mehr die ganz großen Gehälter bezahlt werden, die den Markt schon einmal kaputt gemacht haben. Alles hängt davon ab, wann wir wieder vor Publikum spielen können und wie die Wirtschaft allgemein in einem halben Jahr aussieht." Lars Lamadé über die generellen Folgen der Krise für Wirtschaft und Gesellschaft: "Seit Beginn der Krise stelle ich mir vor allem die Frage: Wer soll das alles bezahlen? Auf diese Situation war die Weltwirtschaft nicht vorbereitet. Ich glaube, diesen Schaden zu bezahlen, wird nur über alle gehen und wird uns noch die nächsten Jahrzehnte beschäftigen." Oliver Roggisch mit einem Mutmacher für alle Löwen-Fans: "Die Jungs aus der Mannschaft brennen darauf, dass es wieder losgeht und ich freue mich einfach darauf, mit vielen Fans im Rücken in der SAP Arena wieder Bundesliga zu spielen. Wir wollen den Leuten wieder Freude bereiten und als Löwen-Familie weiter zusammenrücken. Unseren Sponsoren und Fans muss man einfach ein Riesenkompliment machen: Alles, was wir momentan erleben, ist ein unglaublicher Rückhalt. Das ist schön zu sehen und dafür kann ich nur Danke sagen." Quelle: PM Rhein-Neckar Löwen

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