Erst pfui, dann hui – Füchse drehen Gummersbach-Spiel zum Sieg

11.03.2018 20:41
Gegen den VfL Gummersbach konnten die Füchse die Partie nach einer miserablen ersten Halbzeit drehen und am Ende mit 31:24 (11:14) gewinnen. In der ersten Halbzeit fanden die Füchse keinen Zugriff auf die Gäste und es fehlte die passende Einstellung. Im zweiten Durchgang präsentierten sie dann ihr mögliches Leistungsvermögen und dominierten den Gegner. Neben Torhüter Silvio Heinevetter waren es wieder einmal Hans Lindberg (9/2) und Steffen Fäth (8), die mit ihren Toren die Füchse zum Sieg warfen. Die Füchse-Fans bekamen am Sonntagmittag im Fuchsbau Max-Schmeling-Halle zwei Halbzeiten zu sehen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Partie begann zäh, beide Teams spielten ihre Angriffe lang aus und niemand drückte so recht aufs Tempo. Nach zehn Minuten stand es gerade einmal 3:3, bis dahin hielten die Füchse noch Schritt. Doch dann spielten die Gäste vom VfL Gummersbach ihre Angriffe besser aus und setzten sich Tor um Tor ab. Bei den Oberbergischen führte Simon Ernst clever Regie, ab Sommer wird der Spielmacher im Füchse-Trikot auflaufen. Gerade in der eigenen Auszeit beim 10:11 wurde beim VfL scheinbar ein Schlussspurt abgesprochen, bis zur Halbzeit schraubten die Gäste ihren Vorsprung auf drei Tore beim 11:14 hoch. Der Rückstand aus Füchse-Sicht hatte auch nach dem Wiederanpfiff zunächst Bestand. Velimir Petkovic haderte hinterher mit der katastrophalen Leistung und der fehlenden Einstellung. Beim 14:17 wurde dann der unsichtbare Schalter umgelegt. Mit drei Toren in Folge sorgten Zachrisson, Fäth und Lindberg für den Ausgleich. Großen Anteil an der Aufholjagd hatte auch Silvio Heinevetter, mit seinen Paraden kamen die Füchse auch im Angriff besser ins Spiel. Beim 19:18 durch Struck lagen die Füchse erstmals seit dem 1:0 in Führung, Koch sorgte mit seinem Treffer zum 21:19 für die erste 2-Tore-Führung und danach lief das Füchse-Spiel. Weiterhin angeführt von Fäth und Lindberg, ihn lobte Geschäftsführer Bob Hanning ausdrücklich dafür Verantwortung zu übernehmen, sorgte eine sehr gute Mannschaftsleistung für einen kontinuierlichen Ausbau des Vorsprungs. Dass es am Ende beim 31:24 sogar sieben Tore werden würden, damit hatte beim 18:18 in der 40. Minute noch keiner gerechnet. „Die Mannschaft hat überhaupt nicht auf dem Platz gestanden“, ärgerte sich Trainer Velimir Petkovic aber auch noch nach Spielende über die erste Halbzeit, „die Mannschaft hat ohne Leidenschaft gespielt.“ Auch wenn Petkovic nochmals über die ersten 30 Minuten reden will und muss, die zwei Punkte stimmten ihn letztlich etwas versöhnlich. Stimmen zum Spiel: Denis Bahtijarevic, Trainer VfL Gummersbach: Glückwunsch an Berlin! Sie haben das in der zweiten Halbzeit super gemacht. In der ersten Halbzeit haben wir so gespielt wie wir wollten. Wir sind gut mit dem großen Mittelblock klargekommen. In der zweiten Halbzeit wollten wir so weitermachen, hatten aber Probleme mit den langen Wechseln. Berlin hat das super genutzt und schnelle Tore gemacht. Ohne Linkshänder war das dann gegen diese Berliner Mannschaft sehr schwer. Berlin hat dieses Spiel verdient gewonnen. Christoph Schindler, Sportdirekt VfL Gummersbach: Wir haben eine herausragende erste Halbzeit gespielt, aber die zweite Halbzeit war eine herausragend schlechte Halbzeit. Eirik hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht, auch Simon Ernst war sehr gut. In der zweiten Halbzeit hatten wir Probleme mit dem langen Wechsel und in der Abwehr haben wir nicht mehr den Zugriff gefunden. Wir müssen jetzt die erste Halbzeit mitnehmen, das Positive. Es kommt ein schweres Spiel in Mannheim und dann geht es zu Hause gegen Leipzig, wo wir zwei Punkte holen wollen. Velimir Petkovic, Trainer Füchse Berlin: Ich freu mich, dass wir gewonnen haben und das nicht mit ein oder zwei sondern mit sieben Toren. Ich war richtig böse und traurig nach der ersten Halbzeit. Ich habe nach der Niederlage gegen Magdeburg eine Reaktion erwartet und dass wir deutlich führen würden in der ersten Halbzeit. Wir hatten nach dem Pokal-Aus allen Grund von Anfang an voll in das Spiel reinzugehen. Aber die Mannschaft hat überhaupt nicht auf dem Platz gestanden. Wir hatten elf Fehlwürfe in der ersten Halbzeit. Die Mannschaft hat ohne Leidenshaft gespielt und deshalb auch mit 11:14 hinten gelegen. So etwas darf nicht passieren. In der zweiten Halbzeit hat man unsere Qualität gesehen. Wir haben zwanzig Tore gemacht und da war alles da: Kampf Leidenschaft, wir sind schnell zurückgelaufen. Aber ich muss mit der Mannschaft über die ersten 30 Minuten reden. Bob Hanning, Geschäftsführer Füchse Berlin: Gut war die zweite Halbzeit als Ganzes. Hans Lindbergs Führungssituation auf dem Feld war gut. Das hat mir sehr, sehr imponiert. Gut war, dass Fabian Wiede scheinbar den richtigen Weg findet. Darüber können wir uns freuen neben dem Resultat. Der VfL hat eine hervorragende erste Halbzeit gespielt, da bewegt sich was in die richtige Richtung. Was mich nervt ist unsere erste Halbzeit. Das war ein Auftritt der so nicht akzeptabel ist und das werde ich auch nicht akzeptieren. Quelle: PM Füchse Berlin

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