Vor 7911 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle ziehen die Füchse Berlin mit einem 30:24 (17:15)-Heimsieg über die Kadetten Schaffhausen in das Final Four der EHF European League ein. Mathias Gidsel war mit zehn Treffern bester Werfer, Genesungswünsche gehen währenddessen an Lukas Herburger und Zoran Markovic von den Kadetten sowie Dejan Milosavljev, die sich alle während der Partie wohlmöglich schwer verletzten.
Gute Nachrichten gab es vorab, mit Mathias Gidsel und Hans Lindberg waren zwei dänische Weltmeister nach Verletzungspause wieder zurück im Kader. Beide nahmen aber erst einmal auf der Bank Platz. Die Kadetten erwiesen sich als der hartnäckige Gegner, der den 4-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel verteidigen wollte. Und so dauerte es bis zur 19. Minute, bis die Füchse in der Max-Schmeling-Halle das erste Mal in Führung gehen konnten. Bis dorthin liefen die Hausherren in einem körperlich sehr betonten Spiel hinterher. Die Gegentore fingen sich die Füchse meist über den Kreis, das Abwehrzentrum stand hier nicht stabil genug. Vorne konnte Jacob Holm mit individuellem Können überzeugen, traf viermal. Die erste Führung erzielte Paul Drux (10:9), richtig absetzen konnte sich die Mannschaft von Jaron Siewert aber nicht. Unzufrieden zeigte sich das Berliner Publikum von der ein oder anderen Schiedsrichterentscheidung, während die Spieler auf der Platte weiter auf das Tempo drückten. Kurz vor dem Pausenpfiff traf Holm zum 16:14 und zur ersten 2-Tore-Führung, Mathias Gidsel stellte den Halbzeitstand auf (17:15).
Die Halbzeitpause tat den Hausherren gar nicht gut. Die Chance, auf drei Tore davonzuziehen, wurde gleich zweimal nicht genutzt. Statt auf 18:15 zu stellen, und das auch in Überzahl, ließen die Füchse reihenweise Chancen liegen und gingen mit 17:18 in Rückstand. Jetzt war es Mathias Gidsel, der aufdrehte. Drei Tore in Folge erzielte der Weltmeister und stellte zum ersten Mal auf plus 3 für die Füchse (22:19/44.). Spätestens jetzt hielt es die Zuschauer nicht mehr auf den Plätzen und die Stimmung im Fuchsbau schwappte über. Diesen Vorsprung hielten die Hausherren fortan und ließen die Kadetten nur noch auf zwei Tore herankommen. Mit einem sehenswerten Treffer durch Mathias Gidsel stellte der Hauptstadtklub auf 27:23 – es stand jetzt unentschieden nach Hin- und Rückspiel. Hans Lindberg hatte die Chance, die Führung auf fünf Tore auszubauen doch vergab per Strafwurf. Es war erneut Mathias Gidsel, der diesen wichtigen Treffer erzielte. 28:23 in der 54. Minute und zu diesem Zeitpunkt waren die Füchse weiter. Anschließend wurde es turbulent. Dejan Milosavljev verletzte sich bei einem Zusammenprall am Fuß und musste mit Rote Karte auf die Tribüne, sein Gegenspieler musste verletzt von den Sanitätern aus der Halle in Richtung Krankenhaus transportiert werden. An dieser Stelle gute Besserung an Zoran Markovic und Lukas Herburger von den Kadetten Schaffhausen. Die Zeit lief nun für die Füchse in den letzten drei Minuten und Tim Freihöfer entschied schließlich das Spiel. Die Schweizer mussten offensiv heraustreten und den Ballgewinn provozieren, Linksaußen Freihöfer konnte zum 30:24 in der letzten Minute treffen und die Füchse Berlin somit in das Final Four nach Flensburg werfen. Dank einer Energieleistung und mentalen Hochleistung gewinnen die Füchse mit 30:24 (17:15) gegen die Kadetten Schaffhausen.
Füchse Berlin – Kadetten Schaffhausen 30:24 (17:15)
Berlin: Milosavljev (8 Paraden, Rote Karte), Gidsel 10, Holm 4, Weber 3/1, Drux 3, Wiede 2, Andersson 2, Freihöfer 2, Marsenic 2, Darj 1, Lindberg 1/1
Schaffhausen: Pilipovic (7 Paraden), Rikhardsson 6/5, Kusio 5, Zabic 2, Schopper 2, Bartok 2, Matzken 1, Canellas 1, Lier 1, Markovic 1, Maros 1, Obranovic 1, Herburger 1,
Trainer Jaron Siewert: „Es war ein Auf und Ab. Ich finde, wir spielen im Angriff einen guten Ball in der ersten Halbzeit. Die Abwehr war hier allerdings noch nicht so griffig, sodass wir viele Abschlüsse über den Kreis bekommen haben. Der Start in die zweite Halbzeit war alles andere als das, was wir uns vorgenommen haben. Aber wir haben immer dran geglaubt, haben in der zweiten Hälfte insgesamt nur neun Gegentore kassiert. Irgendwann sind wir dann in den 3- bis 4-Tore-Vorsprung gekommen und haben es uns nicht mehr nehmen lassen.
Mathias Gidsel: „Es ist gut, wieder dabei zu sein. Es war heute ein wirklich schweres Spiel für uns durch das Ergebnis im Hinspiel. Wir wussten, dass Kadetten ihre Chance witterten. Wir haben heute ein anderes Gesicht gezeigt. Vielleicht nicht das schönste Handballspiel, aber unsere Mentalität und unser Kämpfergeist. Ich bin sehr stolz auf unser Team, wie wir heute in das Final Four eingezogen sind und weiter zwei Titelchancen haben.
Quelle: PM Füchse Berlin
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