Furiose Aufholjagd: Konstanz hat in Ludwigshafen den Ausgleich in der Hand

17.04.2017 20:37
Ganz bittere 28:29 (13:17)-Niederlage für die HSG Konstanz bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Nach einem kräftezehrenden Spiel am Samstag zauberte die HSG eine wahre Willensleistung und einen echten Kraftakt auf das Spielfeld. Drei Minuten vor dem Ende noch mit vier Toren in Rückstand, kämpfte sich der Aufsteiger vom Bodensee auf 28:29 heran – und hatte in den letzten Sekunden sogar noch die Chance zum Ausgleich. Doch Friesenheim überstand die letzten vier Sekunden, warf alles in den finalen Wurf und konnte mit Mann und Maus im Block den Ausgleich eines bravourös kämpfenden Gästeteams verhindern. Die Anreise war zäh für die HSG Konstanz. Stau über Stau musste bewältigt werden und die geplante Ankunft verzögerte sich. Zu stören schien das die Spieler der HSG Konstanz aber nicht. Im Gegenteil. Während in den letzten Spielen bereits die ersten zehn Minuten ausschlaggebend waren und der HSG sämtliche Siegchancen beraubten, startete die Eblen-Equipe beim Tabellensechsten hochkonzentriert und fokussiert. Ohne den immer noch an einer Mittelfußprellung laborierenden Konstantin Poltrum legte die HSG einen furiosen Start auf das Parkett. Stefan Hanemann knüpfte nahtlos an die gute Leistung am Samstag beim Superball gegen Rostock an und parierte gleich in den ersten Spielminuten zwei freie Würfe, die Deckung stand sicher und vorne kam Konstanz wieder wie schon im Hinspiel beim 33:28-Sieg einige Male in den Gegenstoß – vor allem über Rechtsaußen Gregor Thomann. 3:2 (7.) und 8:7 (17.) führte das Gästeteam. Mit schönem, direktem Spiel und einem schnellen Ball im Angriff sowie einer guten Deckungsleistung überraschte die HSG den haushohen Favoriten. Der Bruch im Konstanzer Spiel folgte nach einem kompletten Wechsel im Rückraum, für Felix Gäßler und Paul Kaletsch kamen Mathias Riedel und Felix Krüger in die Partie, und Ludwigshafen-Friesenheim demonstrierte seine große Klasse. Jeder Fehler führte blitzschnell zum Gegentor. Nach einem 4:0-Lauf stand es so bald 11:8 (23.). Simon Flockerzie verkürzte zwar wieder auf 13:14, doch wieder war es Friesenheim, das mit einem 3:0-Lauf zur Pause auf 17:13 stellte. Doch wer nun vermutete, dass Konstanz wie in den letzten Partien in der Fremde nach einem solchen Nackenschlag untergehen würde, wurde eines Besseren belehrt. Die Gelb-Blauen, wie schon am Samstag wieder mit der lautstarken Unterstützung zahlreich mitgereister Fans im Rücken, bissen sich am Gegner fest und ließen nicht locker (23:21/46.). Als Mathias Riedel in der 55. Minute die Rote Karte sah und Philipp Grimm kurz darauf das 28:24 markierte, schien die heiß umkämpfte Partie dennoch vorzeitig entschieden. Doch Konstanz nervte den Favoriten weiter – und hätte ihn sogar fast entnervt. Auf das 29:26 zweieinhalb Minuten vor dem Ende ließen Fabian Schlaich mit einem Wurf in das für einen zusätzlichen Feldspieler leergeräumte Tor und Paul Kaletsch zwei schnelle Tore folgen. Danach stellte Konstanz zweimal erfolgreich die Wurffalle und der eingewechselte Patrick Glatt eröffnete seiner Mannschaft die Chance zum unerwarteten Punktgewinn. Vier Sekunden blieben Konstanz nach der letzten Auszeit noch für den finalen Angriff und die HSG versuchte es mit dem langen Pass auf den heranstürmenden Rückraum – doch der Wurf wurde mit Mann und Maus abgeblockt. Kein Tor, kein Bonuspunkt, aber ein großer Achtungserfolg an einem anstrengenden Doppelspieltag. Konstantin Poltrum, zum Zusehen verdammt, lobte daher trotz der ersten Enttäuschung: „Wir haben wieder einmal gezeigt, dass wir überall eine Chance haben, wenn die Abwehr steht. Das ist wichtig und das können wir in die kommenden Aufgaben mitnehmen. Schade, dass uns ein paar technische Fehler schon früher um den Ausgleich oder gar die Führung gebracht haben – wir hatten die Chance sogar so aus eigener Kraft hier etwas mitzunehmen.“ Dies nächste Aufagabe lautet indes Rimpar Wölfe, am Sonntag um 18 Uhr in der Schänzle-Hölle. Dann hoffentlich wieder mit Happy End. TSG Ludwigshafen-Friesenheim – HSG Konstanz 29:28 (17:13) TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Malte Röpcke, Mathias Lenz (Tor); Philipp Grimm (5/4), Gunnar Dietrich (4), Maximilian Haider, Alexander Feld, Jan Remmlinger, Alexander Falk (3), Denni Djozic (4), Patrick Weber (8), Kai Dippe (1), Martin Slaninka, David Schmidt (4). Trainer: Benjamin Matschke HSG Konstanz: Patrick Glatt, Stefan Hanemann (Tor); Fabian Schlaich (5), Gregor Thomann (8/3), Mathias Riedel (1), Simon Flockerzie (2), Matthias Stocker, Michael Oehler, Paul Kaletsch (4), Felix Krüger, Felix Gäßler (1), Tim Jud (4), Chris Berchtenbreiter (3). Trainer: Daniel Eblen Zuschauer: 1489. Schiedsrichter: Hannes/Hannes Quelle: PM HSG Konstanz

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