"Wir haben jetzt ein richtig schlechtes Spiel gemacht", analysiert Torhüter Christopher Rudeck deutlich. "Aber natürlich freuen wir uns jetzt auf die nächste Aufgabe." Gegen den THW Kiel sind die Löwen klarer Außenseiter, haben aber trotzdem hohe Ansprüche an sich. "Es ist wichtig, dass wir wieder unsere beste Leistung auf die Platte bringen", meint Trainer Sebastian Hinze. "Und dann wollen wir natürlich um Punkte kämpfen, wobei es gegen diesen Gegner nicht nur von uns abhängig ist, ob das gelingen kann."
Die Kieler befinden sich in guter Verfassung. Zwar verloren die Zebras 31:32 beim SC Magdeburg, gewannen aber zuletzt mit 28:24 fast ungefährdert gegen die SG Flensburg Handewittund unterstrichen damit ihre Ambitionen im Kampf um die Deutsche Meisterschaft. Zum Auftakt der Champions League gelang den Norddeutschen am Sonntag ein 30:30 gegen Vive Kielce, das neue Team von Andreas Wolff, der in den vergagenen drei Saisons in Kiel spielte. "Es gibt schon viele taktische Dinge, auf die wir uns vorbereiten müssen", weiß Hinze.
Im Vordergrund steht aber für den Coach, nicht noch so eine Partie wie zuletzt bei der TSV Hannover-Burgdorf zu erleben. "Inklusive Fehlpässe hatten wir zwölf technische Fehler", nennt der Trainer nur ein Problem der Partie. Etwa die Hälfte davon gestehen sich die Löwen zu. Die Ursache für solche Nachlässigkeiten, die geringe Durchschlagskraft im Tempospiel und Positionsangriff sowie der zeitweise auch fehlende defensive Zugriff wollen die Löwen finden - und natürlich abstellen.
"Jeder kennt die Lösungen, damit die Dinge funktionieren", ist sich Hinze sicher. Der Coach fragt sich viel mehr, warum die Umsetzung nicht gelang und es zu einem solchen Auftritt kommen konnte. "Vielleicht waren wir zu schnell unzufrieden", blickt Rudeck zurück. "Ich hatte nie den Eindruck, dass wir im Spiel sind. Eigentlich gehört es zu unseren Stärken, dass wir immer ein gewisses Level erreichen. Das haben wir diesmal überhaupt nicht geschafft." Nach wenigen Minuten stand es 3:3. Die Löwen hatten nicht besonders gespielt, "aber die Körpersprache war so, als lägen wir mit zehn Toren in Rückstand", haderte Hinze. "Wir waren wohl alle viel zu früh mit uns selbst beschäftigt."
Gegen den THW Kiel ist der Ergebnisdruck geringer. "Das macht die Situation etwas einfacher", räumt Hinze ein. "Wir wollen so auftreten, wie es uns auch gegen Wetzlar gelungen ist." Die Mannschaft spielte sich in der Unihalle beflügelt von der herausragenden Atmosphäre vor allem offensiv in einen Rausch. Die Stimmung dürfte auch gegen Kiel gewaltig sein, schließlich sind nur noch weniger als 300 Tickets erhältlich. Es deutet sich die erste ausverkaufte Partie in dieser Saison an.
Eine Premiere wäre im Übrigen auch die Sensation am Donnerstag. Nur gegen den THW Kiel hat der BHC in der LIQUI MOLY HBL noch nie gepunktet. Personell werden sich die Löwen voraussichtlich nahezu unverändert präsentieren. Kristian Nippes ist nach der Geburt seiner Tochter wieder mit dabei, Daniel Fontaine und Maciej Majdzinski fehlen noch.
Quelle: PM Bergischer HC 06
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