Saarlouis. Mit der Wiedergutmachung wurde es leider nichts, im Gegenteil: die HG Saarlouis ließ am Samstag auch vor eigenem Publikum vor allem in der ersten Spielhälfte vieles vermissen und musste am Ende eine 32:33 (14:18)-Heimniederlage vor enttäuschten 490 Zuschauern quittieren. Beim Gegner Kirchzell freute sich Trainer Alexander Hauptmann über das bislang „beste Saisonspiel“ seiner Jungs, die kämpferisch bis zum Schluss den doppelten Punktgewinn verteidigt hätten.
Auf Saarlouiser Seite herrschte dagegen Frust vor. „So lange wir das gespielt haben, was wir uns vorgenommen und trainiert hatten“, lief es ganz ordentlich. Branko Koloper bezieht sich dabei wie auch sein Rückraumschütze Marcel Becker im Radio-Interview auf die Anfangsphase der Partie. Zwölf Minuten lang, bis zum 7:5 war es ein normaler Heimspiel-Auftakt.
Unerklärlich, was dann folgte: Vorne wie hinten hörten die Jungs auf zu spielen, haderten mit den Pfiffen von zwei völlig überforderten Pfälzer Schiedsrichtern in ihrem ersten Drittliga-Spiel (Peiser/Schek) und verloren so den Fokus. Zudem hatten beide HGS-Torhüter – Daniel Schlingmann ebenso wie später Darius Jonczyk – einen gebrauchten Tag erwischt. Kirchzell nutzte jede sich bietende Gelegenheit für einfache Tore aus und führte nach 23 Minuten 8:14. Damit war, wie sich am Ende herausstellen sollte, eine Art Vorentscheidung früh gefallen. Mit 14:18 ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel kämpfe die HG sich ganz langsam zurück in diese Partie und als Tom Paetow nach 44. Minuten den ersten und einzigen Siebenmeter für die HG zum 21:24 versenkte und kurz darauf Eliyas Noh das Ergebnis auf 22:24 stellte, keimte für die Schluss-Viertelstunde so was, wie Hoffnung bei den Zuschauern auf, die allerdings durch den bereits 6. Siebenmeter für die Gäste (22:25, 46.) postwendend wieder gedämpft wurde.
So blieb es auch bis zehn Minuten vor Schluss bei der Gästeführung , als Marcel Becker, der schon in Halbzeit 1 nach einem Foul mit dem Kopf auf den Hallenboden geknallt war und bis kurz vor Ende pausieren musste, zum 26:28 einnetzte. Die Wende schafften die HGS-Jungs aber nicht mehr und standen am Ende mit leeren Händen da, obwohl sie Halbzeit 2 mit 18:15 gewonnen hatten.
Mit den beiden Niederlagen in Folge hat sich die HG ihren guten Saisonstart mit 5:1 Punkten selbst versaut. Das löst logischerweise bei den Fans Diskussionen aus, Diskussionen über den Trainer, das Spielsystem oder Aufstellungsfragen und über „Nachverpflichtungen“. Fakt ist: Das Team kann sich nur selbst und gemeinsam aus diesem „Tief“ heraus kämpfen, das Selbstbewusstsein vom Start wiederfinden und das spielen, was es wirklich besser kann. Und Leute: Die Saison hat mal gerade erst begonnen…
Statistik HGS: Schlingmann 5 Paraden, ein Siebenmeter, Jonczyk 3 Paraden, Paetow 10/1, Rastoder 6, Marcel Becker 6, Walz 4, Vujovic 2, Kurotschkin 2, Koloper 1, Noh 1
Siebenmeter: HGS 1/1, TVK 5/7
Zeitstrafen in Minuten: HGS 10, TVK 8
Quelle: PM HG Saarlouis
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