Saarlouis. Am Ende waren es drei Dinge, die am Samstagabend vor fast 1100 Zuschauern in der Stadtgartenhalle für den 29:24 (16:12)-Heimsieg der HGS den Ausschlag gaben: Eine überragendes Spiel von Michel Fiedler im Tor (19 Paraden), eine geschlossene Team-Leistung vor allem in der Abwehr und die Nervenstärke des ganzen Teams in entscheidenden Phasen, wie zum Beispiel beim 5:0-Lauf in den letzten 4 Minuten der 1. Hälfte vom 11:12 auf 16:12 oder beim Dreierpack beim Stand von 21:20 (45.) zum 24:20 (48.).
Es war das erwartete packende Verfolger-Duell, bei dem sich beide Teams erst einmal auf Augenhöhe gegenüber standen. Die S3L Handball-Spielgemeinschaft der vier Nachbar-Orte (Leutershausen, Großsachsen, Hohensachsen und Lützelsachsen) von der Bergstraße war, obwohl personell durch Verletzungen und Krankheit dezimiert, von Beginn an „unangenehm“ zu spielen. So sahen die Zuschauer in der Stadtgartenhalle zu Beginn ein zähes Ringen, bei dem die Gäste um Hannes Weindl, Sven Schreiber und Torwart Sebastian Ullrich zunächst die Nase vorne hatten (2:4, 9.).
Dabei suchten die Saarländer eine ganze Weile „nach dem Flow“ von letzter Woche in ihrem Angriffsspiel (12 Fehlversuche in Halbzeit 1). Zwar ließ man sich nie wirklich „abhängen“, war nach einer Viertelstunde auch mal selbst in Front (6:5, 15.), aber die individuelle Qualität der Gäste behauptete auch weiterhin meist eine knappe Führung. So auch nach 22 Minuten, als Maximilian Kessler zum 9:11 traf. Zwei Minuten später hatten der starke Lars Walz und Marcel Becker zum 11:11 ausgeglichen. Noch einmal gelang den Bergsträßern beim 11:12 (25.) eine Führung, doch dann war er plötzlich da: „Der Saarlouiser Angriffs-Flow“. In nicht mal fünf Minute stand die Deckung mit Michel Fiedler dahinter wie eine Wand und vorne netzten Yves Kunkel (vier mal) und Meti Durmishi mit einem 5:0-Lauf zur 16:12-Pausenführung ein.
Auch nach dem Seitenwechsel behielten derweil die Unparteiischen Foerster/Mayer ihre Linie beim Verteilen von Zeitstrafen bei: Es traf Saarlouis öfter als die Gäste. Zweimal stand die HGS-Abwehr sogar mit 4 gegen 6 und Michel Fiedler spielte dann halt für zwei und parierte mehrere freie Bälle in diesen Phasen. Leutershausen bewies aber, warum man in der Verfolgergruppe der Liga-Spitzenreiter steht. Sie nutzten die Schwächen und Fehler der HGS konsequent und waren so beim 21:20 eine Viertelstunde vor dem Ende wieder absolut in Schlagdistanz. Doch Saarlouis verlor die Nerven nicht. Walz, Durmishi und Kunkel legten einen 3:0-Lauf zum 24:20 aufs Parkett und rückten damit auch an der Anzeigetafel wieder alles ins rechte Lot.
Jetzt ließen einerseits im Gästeteam die Kräfte nach, vor allem bei denen die durchspielen mussten, andererseits hatte die HGS in Michel Fiedler einen bärenstarken Rückhalt und vorne fand man in der Crunchtime zum selbstbewussten, klaren Offensiv-Spiel zurück. Beim 27:22 (52.) schien der Drops gelutscht. Als dann die beiden Unparteiischen erneut innerhalb von nur einer Minute zwei Saarlouiser auf die Strafbank schickten, fürchtete der eine oder andere, daß es nochmal eng werden könnte. Aber die HGS überstand auch diese doppelte Unterzahl und als Yves Kunkel dann kurz bevor die Saarländer wieder komplett waren hinten einen Pass abfing und im Gegenstoß zum 28:23 traf, nahm Thorsten Schmid fünf Minuten vor Schluß seine letzte Auszeit – hauptsächlich wohl, um seinen Jungs nochmals eine Erholungspause zu geben. Die Partie war derweil entschieden und Lars Walz setzte mit seinem sechsten Treffer den Schlusspunkt zu einem hochverdienten 29:24-Heimsieg.
Das sahen nach der Partie auch beide Trainer so. Thorsen Schmid machte seinen Jungs ein Kompliment, die sich angesichts der Personal-Not sehr gut gewehrt hätten. Er sprach auch vom verdienten Sieg der HGS, aber gleichzeitig könne seine Mannschaft erhobenen Hauptes nach Hause fahren. Philipp Kessler war mit der packenden Partie und dem Ergebnis „alles in allem sehr zufrieden“, lobte die Mentalität und Einsatzbereitschaft vor allem in der Abwehr und stellte auch seinen Torwart Michel Fiedler heraus. Sein Blick ging auch schon auf den nächsten Freitag und das nächste Heimspiel im Saar-Pfalz-Derby gegen Mundenheim. Auch da soll es wieder einen Heimsieg geben.
Statistik HGS: Fiedler 19 Paraden, 1x7m, Becker 6, Walz 6, Kunkel 6, Weißgerber 4, Paetow 3, Durmishi 3, Richard 1
Statistik S3L: Ullrich 12 Paraden, Weindl 7, Kessler 5, Schreiber 4, Krämer 2, Preller 2, Spilger 2/1, Schwarzer 1, Schetters 1
Siebenmeter: HGS 0, S3L 1/2
Zeitstrafen in Minuten: HGS 14, S3L 4
Zuschauer: 1051
Quelle: PM HG Saarlouis
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