HSVH holt Torwart Vortmann sofort

12.02.2021 17:03
Mit dem Logo seines neuen Vereins posierte Jens Vortmann zum Foto. Foto: HSV Hamburg

Jetzt also doch! Nachdem am Donnerstag noch viel diskutiert und dementiert worden war, gaben die Verantwortlichen des Zweitligisten HSV Hamburg am Freitag offiziell die Verpflichtung von Jens Vortmann bekannt. Der Torwart wechselt mit sofortiger Wirkung vom Zweitliga-Rivalen Wilhelmshavener HV an die Elbe. Dort unterschrieb der 33-Jährige einen Vertrag bis zum Saisonende.

 

„Ein kurzfristiger Wechsel Vortmanns war durch eine sofortige Ausstiegsoption möglich, die er nach der Insolvenz des WHV mit dem Verein vereinbart hatte“, hieß es in der Mitteilung des HSVH, in der die Verantwortlichen hinzufügten, dass Vortmann bereits am kommenden Mittwoch, 17. Februar beim Heimspiel gegen die SG BBM Bietigheim spielberechtigt sein und zum HSVH-Kader gehören soll. „Ich freue mich sehr, dass es so kurzfristig geklappt hat und habe riesige Lust auf die Aufgabe in Hamburg. Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass wir diese bisher so gut laufende Saison so erfolgreich wie möglich abschließen“, sagt Vortmann, der bereits 2015 ein halbes Jahr in Hamburg unter Vertrag stand, dann aber in der Winterpause zum SC DHfK Leipzig weiterzog.

 

Vortmann bringt die Erfahrung von mehr als 350 Erstliga-Partien mit und hat elf Länderspiele für Deutschlands Nationalmannschaft absolviert. Neben den bereits genannten Stationen in Hamburg und Leipzig war er bereits für den TSV GWD Minden, den DHC Rheinland und die Füchse Berlin in der Ersten Bundesliga aktiv. Im Sommer 2020 war Vortmann zum damaligen Zweitliga-Aufsteiger Wilhelmshaven gewechselt, um dort den Angriff auf einen Erstliga-Aufstieg zu starten. Nach der Festnahme ihres Investors mussten die WHV-Offiziellen jedoch zu Saisonbeginn Insolvenz anmelden, konnten ihre bis dahin so ehrgeizigen Ziele nicht weiterverfolgen und stehen aktuell auf dem elften Platz der Zweiten Liga. Am Saisonende werden den Jadestädtern zudem aufgrund der Insolvenz vier Punkte abgezogen.

 

Während mehrere Spieler den WHV nach der Insolvenz verließen, blieb Vortmann vorerst an Bord, sicherte sich aber per einseitiger Vertragsoption bei einem passenden Angebot ein sofortiges Wechselrecht. „Von dieser Vereinbarung profitiert nun der HSVH, der schon zu einem früheren Zeitpunkt mit Vortmann in Kontakt stand, ein Wechsel damals aber nicht realisiert werden konnte“, hieß es in der Mitteilung, in der die Hamburger Entscheidungsträger präzisierten: „Der HSVH unterstreicht mit der Verpflichtung Vortmanns die Ambitionen, sich in der Spitzengruppe der Zweiten Bundesliga zu behaupten.“ Aktuell sind die Hanseaten mit 28:4-Punkten Spitzenreiter – auch weil der VfL Gummersbach zwei Partien weniger absolviert hat. Der erste und der zweite Platz berechtigen am Saisonende zum Aufstieg in die Erste Bundesliga, „den der HSVH als mittelfristiges Ziel ausgegeben hat“, wie es in der Mitteilung hieß.

 

Vortmann soll nun mithelfen, die Spitzenposition in der Liga zu verteidigen. „Wir waren in dieser Saison noch nicht vollends mit unserer Torhüterleistung zufrieden, sodass wir hoffen, dass Vortmann die nächste Stellschraube ist, um uns noch ein bisschen besser zu machen. Wir haben uns eine hervorragende Ausgangslage erarbeitet und wollen uns den Platz jetzt nicht mehr nehmen lassen. Mit Vortmann erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, dass das klappt“, erklärte HSVH-Trainer Torsten Jansen. Sebastian Frecke, Geschäftsführer des Vereins, fügte hinzu: „Wir erhoffen uns durch die Verpflichtung von Vortmann einen zusätzlichen Schub für unser gesamtes Torhütergespann. Mit seiner Ruhe und Erfahrung bringt er sehr viel mit, was für uns in den kommenden Wochen von Vorteil sein kann, wenn wir die Spitzenposition verteidigen wollen. Wir sind jetzt in der für uns neuen Rolle des Gejagten.“

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