Saarlouis. Diesen Sieg wollten sie unbedingt: So zeigten die Jungs von Branko Koloper am Samstag im Härte-Test gegen Süd-Drittligist Willstätt trotz einiger Ausfälle ein anderes Gesicht, als vor einer Woche. In einem guten Drittliga-Duell holten sich die Saarländer nach einer Partie, die lange Zeit absolut auf Augenhöhe verlief, am Ende mit 32:30 (17:14) „ein gutes Gefühl“ für den Saisonstart am kommenden Wochenende in Pohlheim.
Die hatten eigens schon mal „Spione“ mit der Video-Kamera in die Stadtgartenhalle geschickt, die gemeinsam mit den rund 250 Fans ein vom HGS-Rückraum-Trio Paetow, Rastoder, Vujovic dominiertes Spiel erleben durften. Für Cheftrainer Branko Koloper waren vor allem die Phasen wichtig, in denen das Team mit „Kopf und Fokus“ agierte und richtig guten Handball zeigte. Zudem habe die Mannschaft Charakter und Emotion gezeigt: „Das ist der Weg, den wir gemeinsam mit unseren Fans gehen wollen.“
Die waren am Ende auch mit ihrer Mannschaft nach der Berchem-Pleite wieder versöhnt. Obwohl mit Jaonczyk, Bro, Marcel Becker, Walz, Hüller und Kurotschkin gleich sechs Mann im Team nicht eingesetzt werden konnten, stimmte an diesem Samstag Vieles. Mit einer guten Drei-Drei-Mischung – drei erfahrene Rückraum-Akteuere und drei „junge Wilde“ am Kreis und auf den Aussenpositionen – bestritten die Gastgeber den Löwen-Anteil der Partie. Robby Welsch sorgte für die Pausen der Rückraum-Spieler, Spielertrainer Koloper übernahm den Defensiv-Part von Tom Paetow und vorne wie hinten setzte sich Kreisläufer-Talent Joshua Reitz gut in Szene. Beide Aussen kamen an diesem Samstag nicht so zum Zug.
Saarlouis begann konzentriert, führte nach drei Minuten 3:1. Doch auch die Gäste aus Willstätt hatten sich ein bischen was vorgenommen und wollten wohl die Niederlage aus der ersten Test-Partie wettmachen. Sie nutzten HGS-Fehler konsequent aus und als Elyas Noh mit dem ersten Siebenmeter an Gäste-Goalie Maxime Duchene scheiterte, hatten die Jungs von TVW-Coach Ole Andersen plötzlich die Nase vorn (5:7, 10.). Das weckte beim HGS-Rückraum-Trio dann den Ehrgeiz. Der bärenstarke Adel Rastoder, Tom Paetow und Frano Vujovic (er vertrat Marcel Becker im rechten Rückraum) legten einen 5:0-Lauf auf die Platte, auch weil Daniel Schlingmann im Saarlouiser Kasten jetzt den einen oder anderen Ball zu fassen bekam. So hieß es nach 16 Spielminuten wieder 10:7. Und diesen Vorsprung gaben die Gastgeber bis zum Pausenpfiff nicht mehr her (17:14).
Auch nach dem Seitenwechsel kontrollierten die Saarländer die Partie und das Ergebnis, hielten den Vorsprung (23:21, 40.). Doch jetzt merkte man auch den Kräfteverschleiß bei der HG. Der Fokus und die Kondition ließen nach und Willstätt kam auf, war beim 24:23 (44.) wieder dran und hatte eine knappe Minute später die Chance auf den Ausgleich von der Siebenmeterlinie. Der bis dahin sichere Siebenmeterschütze Andre Alves scheiterte an Daniel Schlingmann. Den Ausgleich gab es dann wenig später doch. Wieder per Strafwurf. (25:25, 49.). Und zwei Minuten später nutzten die Gäste eine Überzahl-Situation zur 26:27-Führung per Gegenstoß. Sieben Minuten vor dem Ende hieß es noch 27:28.
Doch dann kam die Paetow-Vierer-Serie. Der Angriffs-Leader der Saarländer sorgte mit zwei blitzsauberen Feldtoren wieder für die 29:28-Führung und versenkte im Anschluss auch zweimal bombensicher von der Strafwurflinie. Beim 31:28 war der Sieg so gut wie eingetütet. Vujovic machte mit seinem Treffer zum 32:29 den Deckel drauf. Der Siebnemetertreffer des TVW in der Schluss-Sekunde war nur noch Ergebniskosmetik.
Beim Saisonstart am kommenden Wochenende in Pohlheim ist mit Sicherheit der eine oder andere wieder mit an Bord und das Team geht nach diesem Härte-Test mit einer Portion Optimismus an die Auswärts-Aufgabe.
Statistik HGS: Schlingmann 9 Paraden, 1. Siebenmeter, 1 Tor, Paetow 13/3, Rastoder 9, Vujovic 7, Reizig 2.
Quelle: PM HG Saarlouis
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