Saarlouis. Den Fans etwas zurückgeben, für ihre Unterstützung – dieses Vorhaben der Mannschaft ging auch am Samstagabend noch nicht auf. Im zweiten Spiel der Pokalrunde gab es gegen den Bundesliga-Nachwuchs aus Gummersbach eine hauchdünne 30:31 (13:13)-Niederlage. Dabei wirkte einiges so, als sei die „Luft raus“ – aber zwei „alte Hasen“ und „ein junger Hüpfer“ konnten am Wochenende vor Ostern überzeugen: Darius Jonczyk im Tor, Sebastian Hoffmann in der Spielgestaltung und Jannik Reinshagen als fang- und treffsicherer Kreisläufer (6 Tore aus 8 Gelegenheiten) verdienten sich das Lob der 410 Zuschauer in der Stadtgartenhalle.
Die Geschichte des Spiels ist eine von vielen Fehlern – auf beiden Seiten übrigens – gelegentlich aufblitzendem guten Handball und leichtfertig versemmelten Chancen. Das zeichnete sich schon in Halbzeit 1 ab, als beide Teams in Sachen Chancenverwertung, Ballverlusten und Toren relativ gleichwertig waren. So verwunderte es nicht, dass es mit 13:13 zum Pausengespräch in die Kabinen ging.
Nach dem Seitenwechsel waren es drei Treffer vom angeschlagenen Marcel Becker in vier Minuten, die Saarlouis gegen nun sichtlich angriffslustiger wirkende Gummersbacher im Spiel hielten. Doch die Gäste konnten sich in dieser Phase trotzdem auf 16:19 (35.) absetzen, weil einerseits Fanger, Häseler und Eickhoff auf Gummersbacher Seite sicher trafen und andererseits HGS-Nachwuchs-Keeper Julien Bro von seiner Deckung alleingelassen wurde und kaum eine Hand an die Bälle bekam.
Trotzdem hatte man auf den Tribünen immer das Gefühl, „das machen die Jungs noch, das können die viel besser.“ Die „Erfahrenen“ (Wirtz und Leist) und der Nachwuchs-Kreisläufer (Reinshagen) in der HGS-Offensive hielten dieses Gefühl am Leben, sorgten bis zur 39. Minute dafür, dass man beim 19:20 wieder dran war. Doch Gummersbach hatten erkannt, dass sie die Chance auf einen Auswärtssieg in Saarlouis hatten, erhöhten in der Folge wieder auf 23:26 (47.) und wollten jetzt offensichtlich unbedingt gewinnen.
Die Schlussphase der Partie war dann durchaus spannend. Die Gäste verteidigten ihren Vorsprung mit Mann und Maus. Saarlouis ließ mehrfach gute Gelegenheiten liegen, blieb zwar dran, den längst fälligen Ausgleich gab es aber erst Sekundenbruchteile nach der Schluss-Sirene und wurde natürlich nicht anerkannt.
Und das kam so: Durch die offensive Manndeckung klaute sich die HGS Sekunden vor dem Abpfiff den Ball. Kessler nimmt die Auszeit, auf der Hallenuhr bleiben noch vier Sekunden, der Ball muss aber vom eigenen Kreis aus gespielt werden. Zwei schnelle Pässe mit Ziel Lars Walz. Der steht frei am Kreis, setzt zum Wurf an – aber bevor der Ball die Torlinie kreuzt ist Schluss. Der Treffer zählt nicht, die Gäste feiern den letztendlich verdienten 30:31-Auswärtssieg während die HG den vergebenen Möglichkeiten für einen Heimsieg nachtrauerte.
Statistik HGS: Jonczyk 11 Paraden, 1 Siebenmeter, Bro 1 Parade, Reinshagen 6, Leist 6, Wirtz 5/2, Grgic 4, Becker 3, Hoffmann 3, Rastoder 2, Kurotschkin 1
Statistik VfL: Häseler 8/3, Eickhoff 6, Fanger 6/1, Rocha Viana 3, Kaysen 2, Polansky 2, Harder 2, Maier 1, Unbehaun 1
Siebenmeter: HGS 2/2, VfL 4/5
Zeitstrafen in Minuten: HGS 4, VfL 8 (rote Karte für Rocha Viana)
Zuschauer: 410
Quelle: PM HG Saarlouis
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