Wenn eine Serie endet, startet man am besten eine neue: Nach acht Spielen ohne Niederlage hat es die Eulen letzten Freitag in Hagen beim 27:29 (14:14) erwischt. Diesen Freitag (19.30 Uhr) geht’s daheim gegen den VfL Lübeck/Schwartau. Markus Hehn und Felix Mayer aus Pfullingen leiten die Partie. SportDeustchland.TV überträgt live ab 19.15 Uhr aus der Friedrich-Ebert-Halle. Malte Metz, Coach der B1, nicht nur ein Trainertalent, sondern auch als Co-Kommentator bewährt, ist erneut an der Seite von Reporter Karsten Knäuper im Einsatz. 990 Zuschauer sind zugelassen. Es gilt die 2G-Plus-Regel (Geimpft/Genesen und Getestet). Wer die dritte Impfung (Booster) hat, benötigt keinen Test. Testmöglichkeiten bietet auch das DRK vor der Ebert-Halle.
Lübeck/Schwartau ist nach der jüngsten 31:35-Niederlage gegen die SG/BBM Bietigheim mit 12:18-Punkten Tabellensechzehnter. Jeweils sechs Punkte hat die von Piotr Przybecki trainierte Mannschaft auswärts und daheim geholt. „Der Tabellenplatz hat nichts zu sagen. Wir können gegen jeden gewinnen – siehe Gummersbach. Wir können aber auch gegen jeden verlieren, weil uns noch zu oft die Konstanz fehlt“, warnt Mittelmann Max Neuhaus. Er genießt die Auftritte vor heimischer Kulisse ganz besonders. „Ich freue mich unheimlich auf jedes Spiel in unserer Halle. Auch wenn zur Zeit leider nicht alle kommen dürfen, haben wir eine super Stimmung. Die 700 gegen Gummersbach waren so laut, als wären 2000 da gewesen“, sagt Neuhaus begeistert. Die Niederlage von Hagen hat der 22-Jährige „inzwischen verdaut“. Der Ärger über die unnötig verspielten Punkte aber ist dennoch groß. „Wir haben zu viele technische Fehler gemacht. Auch ich – gleich am Anfang zwei Schrittfehler. Du fragst dich dann aber schon, muss man das pfeifen? Das bringt dich total raus. Wir schaffen dann das 14:14 zur Pause, führen dann sogar, aber wir schaffen es nicht Pouya und Pröhl unter Kontrolle zu bringen“, sagt Max Neuhaus mit Blick auf Spielmacher und Kreisläufer. Max Neuhaus: „Wir haben gegen Gummersbach ein super Spiel gemacht. Wir schaffen es aber immer noch nicht, unsere Leistung konstant abzurufen.“
„Das ist eine unheimlich erfahrene Mannschaft, die immer den Anspruch hat, oben ein Wort mitzusprechen“, sagt Eulen-Trainer Ceven Klatt. Die Nordlichter hatten wiederholt große Probleme auf der Torhüterposition: Nach den Verletzungen des 2,10 Meter großen Dennis Klockmann und von Nils Conrad verpflichtete der VfL den Slowenen Blaz Voncina. Der 38-Jährige kam vom ThSV Eisenach nach Lübeck und erhielt einen Vertrag bis zum Saisonende. Doch Voncina erkrankte - Corona. Der Klub reagierte und holte einen guten, alten Bekannten als Nothelfer: Ariel Panzer. Der kam 1994 aus Argentinien nach Deutschland. Er spielte seither für elf verschiedene Vereine, zunächst sieben Jahre in Düsseldorf, erst für Turu und dann für den HSV, kurze Zeit beim VfL Gummersbach. Später auch in Erlangen. Von 2010 bis 2014 stand der 1,84 Meter große Schlussmann im Tor des VfL Bad Schwartau. In den letzten vier Jahren spielte der jetzt 48 Jahre alte Evergreen für MTV Braunschweig. „Es ist eine sehr internationale Truppe mit Spielern, die schon einiges von der Welt gesehen haben“, weiß Ceven Klatt. Neben dem Deutsch-Australier Panzer stehen der Slowene Voncina, der Japaner Kotaro Mizumachi, der Tscheche Matej Klima, der 2,02 Meter große Niederländer Niels Versteijnen, der Schwede Carl Löfström und der Amerikaner Paul Skorupa im Kader des polnischen Trainers Piotr Przybecki.
Die Niederlage von Hagen wurmt Coach Klatt mächtig. „Es ist keine Schande in Hagen zu verlieren, wenn der Gegner besser ist, und wir 100 Prozent geben. Diesmal hatte Žiga Urbič nicht ganz die Quote, wir hatten zu viele technische Fehler, zu viele Fehlwürfe, haben elf Tore über den Kreis bekommen. Da haben wir in der Abwehr keine Einstellung gefunden. Das ist in Summe nicht gut genug, um zwei Punkte zu holen. Die Sicherheit für unser Angriffsspiel müssen wir uns in der Abwehr holen“, fordert der Eulen-Trainer, der auch Matej Ašanin wieder im Kader weiß. Das Rezept für einen Heimsieg ist klar: Weniger technische Fehler machen, den Abschluss optimieren. „Abwehrarbeit hat immer mit Einstellung zu tun. Gegen Gummersbach haben wir 120 Prozent gegeben. 70 Prozent, wie in Hagen, reichen nicht aus“, macht der Trainer deutlich.
Für Max Neuhaus ist es eine komplizierte Saison. Nach seiner Unterschrift unter einen neuen Zwei-Jahres-Kontrakt wollte er durchstarten, die Chance auf mehr Spielzeit nach dem Abschied von Dominik Mappes nutzen. Noch vor dem ersten Test aber erlitt der Traktor eine Bänderverletzung. Das bedeutete eine Zwangspause für den in Heide (Schleswig-Holstein) geborenen Rückraumspieler. Im Trainingslager in Österreich dann die ersehnte Rückkehr – nach wenigen Minuten im ersten Test aber erlitt Neuhaus einen Kapselverletzung am Zeh, den Saisonstart gegen Hüttenberg erlebte er verletzt – als fachkundig-charmanter Co-Kommentator bei Sport.Deutschland TV an der Seite von Karsten Knäuper. „Ich hatte keine Vorbereitung, habe kein Spiel gemacht, der neue Trainer hat mich nie gesehen. Da wusste ich, dass es für mich schwer werden würde zu spielen“, sagt Neuhaus, der sich mit der ihm eigenen Energie und großer Lust am Spiel aber zurück kämpfte. Erste Ausrufezeichen setzte er beim 24:24 in Essen – sah aber nach 38 Minuten unglücklich die Rote Karte. Gegen Nordhorn (26:25) brachte Neuhaus mit einer fantastischen Leistung (4/1) innerhalb weniger Minuten die Wende und war auch beim 27:27 gegen Ferndorf so etwas wie der Mann des Abends. Bitter: Nach seiner Gala gegen Nordhorn war „Super Max“ krank und fehlte in Würzburg. Gegen Gummersbach sah er nach 18 Minuten Rot und durfte dann doch feiern, die Humba als Vorsänger anstimmen. „Wir sind aber trotz Pascal Bührers Ausfall gut besetzt. Robin Eisel macht da seinen sehr guten Job“, lobt Neuhaus den 21-Jährigen. „Die Konkurrenz ist da, sie ist wichtig, steigert die Leistung“, sagt Max Neuhaus. „Wenn wir es schaffen, 100 Prozent abzurufen, eine gute Abwehr mit guten Torhütern stellen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir das Spiel gewinnen“, betont Neuhaus. Dann wäre am Freitag die nächste Humba fällig!
Quelle: PM Eulen Ludwigshafen
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