Kellerduell gegen Dormagen

03.03.2010 21:53
Am Samstagabend steht für den HBW Balingen+Weilstetten eines seiner schwierigsten Spiel auf dem Programm. Nach dem Verlauf der letzten drei Spieltage müssen die Schwaben die Partie gegen den punktgleichen TSV Dormagen unbedingt gewinnen, damit sie nicht noch tiefer in den Abstiegsstrudel hinein gerissen werden und wenigsten wieder zwei Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze bzw. den Relegationsrang haben. Das hochbrisante Kellerduell in der Balinger SparkassenArena beginnt um 19 Uhr und steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Ralf Damian und Frank Wenz. Es kommt in der TOYOTA Handball-Bundesliga nur selten vor, dass der HBW Balingen+Weilstetten in einem Spiel die Favoritenrolle hat, aber gegen den TSV Dormagen ist so ein Spiel und das macht die Aufgabe für die Mannschaft von Trainer Dr. Rolf Brack sicher nicht einfacher. Damit stehen Wolfgang Strobel und Co. nämlich nicht nur unter dem Druck das Spiel gewinnen zu müssen, sondern sie müssen auch noch mit der Belastung der Favoritenrolle zu Recht kommen. Wer sich die letzten Spiele der Balinger Handballer nochmals in Erinnerung ruft, der tut sich schwer bei dem Gedanken, dass die Hausherren das Spiel von Anfang in Griff bekommen. Zu unstabil war dafür die Leistung des Tabellenfünfzehnten insbesondere beim letzten Heimspiel gegen die MT Melsungen. Vor allem das Paradestück der Balinger Mannschaft, die Abwehr, zeigte ganz erhebliche Defizite im Vergleich zu den Spielen vor der Europameisterschaftspause. Immer wieder waren es die 1/1-Situationen in denen sich die Melsunger Vorteile verschafften und völlig frei vor Torhüter Nicola Marinovic zum Wurf kamen. Hinzu kam, dass weder Marinovic noch sein Pendant Ivan Zoubkoff, der angeschlagenen in die Partie ging, der Mannschaft helfen konnten. Beide hatten vor allem gegen Melsungen kaum eine Hand am Ball. Zu den Abwehrschwächen kam dann im Spiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen noch das zögerliche Rückzugsverhalten hinzu und so brauchte man sich nicht zu wundern, dass es in der SAP-Arena die bislang deftigste Saisonniederlage gab. Das alles nahm Balingens Coach Dr. Rolf Brack zum Anlass, die letzten Spiele mit seiner Mannschaft gründlich auf zu arbeiten, bevor es an die Vorbereitung für das Spiel gegen die Rheinländer ging. Von denen erwartet Brack, dass sie taktisch hervorragend eingestellt nach Balingen kommen. Schließlich kennt der Balinger Trainer seinen Gegenüber Kai Wandschneider nicht erst seit Gestern und weiß ganz genau, was für ein Taktikfuchs der TSV-Coach ist. Wandschneider ist in einer ähnlichen Situation wie Rolf Brack. Beide müssen sich für die jeweiligen Spiele immer wieder etwas Neues einfallen lassen, um mit taktischen Maßnahmen das meist spielerische Übergewicht des jeweiligen Gegners auszugleichen. Was der Balinger Konkurrent, außer den Taktikspielchen seines Trainers, bisher noch in jedem Spiel in die Waagschale werfen konnte, war ein aufopferungsvoller Kampf bis zum Schlusspfiff der jeweiligen Partie. In Balingen wird das nicht anders sein. Ganz im Gegenteil: Nachdem den TSV sein bisher treffsicherster Schütze Christoph Schindler kurz vor Ablauf der Wechselfrist in Richtung Gummersbach verlassen hat, müssen und werden die Rheinländer noch mehr über den Kampf kommen, als bisher. Mit dem TSV Dormagen gibt es übrigens ein Wiedersehen mit dem ehemaligen HBW-Spieler Spyros Balomenos. Seit der Grieche den Zollernalbkreis verlassen hat, ist er bei Dormagen unter Vertrag. Dort konnte er bislang noch nicht so richtig überzeugen. Das lag aber daran, dass er mit Schindler einen exzellenten Spieler vor der Nase hatte und zum anderen, schlug er sich auch mit diversen Verletzungen herum. Allerdings weiß man in Balingen, dass Balomenos immer dann groß auftrumpft, wenn es gegen einen Ex-Club von ihm geht. Zu gut ist das Spiel zwischen dem HBW und der MT Melsungen, bei der Balomenos zuvor am Ball war, aus der vergangenen Saison in Erinnerung. Ohne vorher groß in Erscheinung getreten zu sein, explodierte Balomenos regelrecht und legte seiner Ex-Mannschaft acht Eier ins Nest. Es war das beste Spiel des Griechen im HBW-Dress und es bleibt zu hoffen, dass ihm ähnliches am Samstagabend nicht wieder gelingt. Der HBW Balingen+Weilstetten kann das Abstiegsduell nur dann gewinnen, wenn die Mannschaft ausnahmslos den Kampf annimmt und bis zur letzten Sekunde zurück fightet. Jeder einzelne im Kader von Dr. Rolf Brack muss sich darüber im Klaren sein, dass Dormagen mindestens genau so ums Überlegen kämpft, wie der HBW selber. Im vorentscheidenden Kampf um den Klassenerhalt wird Balingens Trainer Dr. Rolf Brack aller Voraussicht nach wieder auf den Linkshänder Vladimir Temelkov und seinen Allrounder Sascha Ilitsch zurück greifen können. Beide haben ihre Verletzungen überstanden und sind für den HBW vor allem in der Abwehr von größter Wichtigkeit. Weiterhin fehlen wird ziemlich sicher Vlatko Mitkov. Quelle: www.toyota-handball-bundesliga.de

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