Mundenheim/Saarlouis. Als schon fast alles vorbei war, wurde die Partie im VTV-Sportzentrum in Mundenheim am Freitagabend doch noch zum Krimi. Die Gastgeber, die 50 Minuten dominiert hatten und mit 25:18 klar führten, verloren ihre Linie. Mit einer extrem offensiv agierenden Deckung, einem gut haltenden, gerade eingewechselten Michel Fiedler und schnellen Toren verkürzten die Saarländer in gerade mal fünf Minuten mit einem 5:0-Lauf auf 25:23. Plötzlich war alles wieder offen. VTV-Coach Steffen Schneider zog die Notbremse, unterbrach den Lauf der Gäste, doch „Mister 100 Prozent“ (Wurfquote), Elyas Noh versenkte den ersten und einzigen Siebenmeter für die HGS zum 26:26. Noch fast drei Minuten waren auf der Uhr doch es blieb beim Unentschieden (28:28) und einem am Ende „gewonnenen Punkt“ für Saarlouis.
Das sieht auch HGS-Chefcoach Philipp Kessler so, spricht von einer gerechten Punkteteilung. Ein Lob gab es für die Moral der Mannschaft, obwohl es zu einer solchen „Alles oder Nichts“-Situation eigentlich nicht kommen sollte. „Wir müssen und werden uns im Angriff gegen Mannschaften, die so aggressiv decken, wie Mundenheim, etwas einfallen lassen.“, so Kessler, der in dieser Partie vor allem die fehlende Durchschlagskraft und Tiefe in den Aktionen seiner Mannschaft vermisste. „Wir müssen mehr dorthin gehen, wo es weh tut.“ Es bleibe also noch viel Arbeit, um „das Selbstverständnis“ in der Mannschaft wieder zu finden.
Zurück zum Spiel: Die HGS hatte dort weitermachen wollen, wo sie eine Woche zuvor in Leutershausen aufgehört hatte. Doch das ging gegen hoch motivierte Gastgeber, die sich an ihre beiden Siege gegen Saarlouis in der Saison 22/23 erinnerten, gründlich daneben. Gerade mal zwei magere Törchen aus den ersten zehn Angriffen mit Ballverlusten, technischen Fehlern und Fehlwürfen gegen eine „giftige, schnellfüssige und kompakte Deckung“ der Hornissen, sorgten dafür, daß die Saarländer so garnicht zu ihrem Spiel fanden. So war der Vorsprung von Mundenheim nach knapp 12 Minuten auf 7:3 angewachsen. Philipp Kessler nahm die erste Auszeit, wechselte im Rückraum Yves Kunkel und Szep-Kis für Paetow und Kockler ein. Die Fehlerquote wurde etwas geringer und die Saarländer kämpften sich auf 8:7 (23.) und 12:11 (29.) heran. Mundenheim konnte mit einem Siebenmeter den Pausenstand auf 13:11 stellen.
Wer nun für die HG Saarlouis auf einen besseren Start in die 2. Spielhälfte gehofft hatte, wurde böse enttäuscht. Das Gegenteil war der Fall und die Hornissen packten erneut ihren Stachel aus, legten eine 4:0-Serie zum 17:11 hin und zwangen Philipp Kessler schon nach 36 Minuten zu seiner zweiten Auszeit. Aber der 7-Tore-Vorsprung der Gastgeber hielt auch in der Folge bis zur 50. Spielminute (25:18).
Jetzt schaltete Saarlouis in den „Alles oder Nichts-Modus“, die Führungsspieler Tom Paetow, Yves Kunkel und Lars Weissgerber (der sollte eigentlich geschont werden, nachdem er sich am Dienstag eine leichte Oberschenkel-Verletzung zugezogen hatte) feuerten jetzt fünf Mal in Serie auf das Gehäuse der Gastgeber und trafen nun auch. Beim 25:23 war der Anschluss hergestellt, beim 26:26 sorgte Noh für den Ausgleich und beim 28:28 durch Lars Weissgerber war der Endstand erreicht und eine eigentlich schon feststehende Niederlage nochmals abgewendet.
Statistik Saarlouis: Schlingmann 8 Paraden, Fiedler 8 Paraden, Paetow 5, Kunkel 5, Noh 4/1,
Szep-Kis 4, Weißgerber 3, Durmishi 2, Walz 2, Kockler 2, Becker 1
Statistik VTV: Kunz 11 Paraden, Aaron Schleidweiler 5, Wollsiffer 4, Horn 4, Seitz 3/2, Bastian Schleidweiler 3, Schmieder 3, Treiber 2, Niklas Klein 2, Thilmann 1, Lukas Klein 1
Siebenmeter: HGS 1/1, VTV 2/2
Zeitstrafen in Minuten: HGS 6, VTV 16
Zuschauer: 450
Quelle: PM HSG Saarlouis
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