Nach Auswärtssieg im Topspiel: Meisterschafts-Matchball

14.04.2024 19:08

Einen großen Schritt in Richtung Süddeutsche Meisterschaft und Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga konnte Drittliga-Spitzenreiter HSG Konstanz in Leutershausen machen. Im Gipfeltreffen des Tabellenzweiten gegen den Ersten behielt sie, angetrieben von rund 100 mitgereisten Fans, deutlich mit 33:26 (17:14) die Oberhand. Damit ergibt sich bereits am Samstag in Pfullingen der vorzeitige Meisterschafts-Matchball für den Tabellenführer, falls die Verfolger am nächsten Spieltag nicht gewinnen sollten.

 

Hitzig, emotional und hart umkämpft

In einem stimmungsvollen Rahmen war es wie immer, wenn die SG Leutershausen und die HSG Konstanz aufeinandertreffen. Hitzig, emotional und hart umkämpft. Gerade in den ersten Minuten musste sich Konstanz erst noch etwas sortieren und ein Gefühl für die aggressive Deckung der Gastgeber bekommen. Schnell war zudem der 40 Jahre alte erstligaerfahrene Torwart-Routinier Alexander Hübe unter anderem bei drei vergebenen Siebenmetern warmgeworfen und im Spiel. Trotz der 3:2-Führung vom Siebenmeterstrich von Gianluca Pauli blieben die Gelb-Blauen aber ruhig. Schwerstarbeit galt es dabei in der Deckung vor allem für Michel Stotz, Niklas Ingenpaß und Jo Knipp zu bewältigen, die sich immer wieder mit wuchtigen Anläufen der wurfstarken Rückraumachse der SGL konfrontiert sahen. Vor allem Sven Schreiber mit seinen Distanzwürfen und Tim Götz im Eins-gegen-Eins waren schwer unter Kontrolle zu bekommen.

„Defensiv Schwerstarbeit“

„Das war defensiv Schwerstarbeit“, erklärte Jörg Lützelberger. Der HSG-Coach impfte seinen Schützlingen dafür vor allem Geduld ein und setzte darauf, die nötige Präzision in den Abständen zunehmend besser zu finden. „Das ist das Kompliment, das ich meiner Mannschaft machen muss“, fügte er an. „Dass wir ruhig und beim Plan geblieben sind. Das hat sich ausgezahlt.“ Das 3:2 sollte die letzte Führung der SGL sein, beim 9:9 gelang ihr letztmals der Ausgleich. Fynn Beckmann und der sehr agile Felix Sproß mt einem Doppelschlag setzten das erste Ausrufezeichen der Gelb-Blauen zur 8:5-Führung nach etwas mehr als 13 gespielten Minuten, nachdem zuvor Aron Czako mit sehenswerten Toren aus ganz schwierigen Positionen seine Klasse demonstriert hatte. Sproß war in dieser Phase mit seinen spielerischen Qualitäten und schnellen Beinen einer derjenigen, der erfolgreich Lücken in einer der besten Defensivreihen der Liga aufbrechen und dabei entweder selbst zum Tor ziehen oder seine Mitspieler hervorragend in Szene setzen konnte.

Maximaler Fokus, Wille und Leidenschaft

Maximaler Fokus, Wille und Leidenschaft hatte Lützelberger eingefordert – und bekam all das. In einer tollen Atmosphäre, an der der laustarke HSG-Fanblock großen Anteil hatte, kämpften beide Mannschaften verbissen um jeden Zentimeter. Dass sich die SGL trotz Verzichtes auf einen Lizenzantrag für die 2. Bundesliga und auf die Aufstiegsspiele noch einmal einiges gegen die HSG vorgenommen hatte, zeigte nicht nur der emotionale Jubel von Hübe nach jeder gelungenen Aktion. Die Nordbadener ließen nie locker, obwohl die HSG sich einige Male abgesetzt hatte. Patrick Buschsieper ließ die Vier-Tore-Führung der Gäste kurz vor der Pause wieder auf zwei schmelzen, Lukas Köder erhöhte erneut auf vier Tore Differenz.

Starkes Kollektiv, große Breite

So ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter. Konstanz erhöhte auf 20:15, Leutershausen verkürzte auf 21:22. Der eingewechselte Janis Boieck im HSG-Tor mit einigen wichtigen Paraden und wieder Sproß und Christos Erifopoulos waren es in dieser schwierigen Phase, die dafür sorgten, dass es nie zum Ausgleich kam. Stattdessen zeigte sich Konstanz als im bisherigen – nicht einfachen – Saisonverlauf deutlich gereift in Drucksituationen und fand gute, variable Antworten. Lars Michelberger mit einfachen Toren aus dem Rückraum, Fynn Beckmann mit seiner ganzen Erfahrung und unter anderem einem schönen Dreher, aber vor allem das schwer auszurechende Kollektiv und Nadelstiche von allen Positionen brachten den Tabellenführer auch in diesen Phasen in sicheres Gewässer.

Fortschritte „in der Breite und in der Deckung“

„Dass wir cool geblieben sind, war unglaublich wichtig“, hob Lützelberger hervor. „Wir haben ein paar harte Treffer kassiert, da war es ganz wichtig, dass immer Spieler von der Bank kommen, die bereit sind. Das haben die Jungs wirklich gut gemacht.“ Auch die frühe Belastung des wichtigen Innenblock-Spielers Niklas Ingenpaß durch zwei Zeitstrafen konnte mit einer guten Leistung von Michelberger in der Deckung aufgegangen werden. Vorne brachte Sven Iberl aus der U21 mit guten Aktionen nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Luis Foege und Mathieu Fenyö viel Zug zum Tor ein. Über Fortschritte „in der Breite und in der Deckung“ freute sich so der EHF-Mastercoach. Lützelberger: „Das war physische Arbeit und Präzisionsarbeit.“ Der bisherige Tabellenzweite konnte damit bei 26 erzielten Toren gehalten werden. Mit Anbruch der letzten Viertelstunde führten die Gäste mit einem 4:0-Lauf zum 29:23 die Vorentscheidung herbei und legten in den letzten Minuten noch einmal nach zum letztlich deutlichen 33:26-Auswärtssieg – dem nunmehr zwölften doppelten Punktgewinn in Serie.

Erster Meisterschafts-Matchball in Pfullingen

Durch den deutlichen Erfolg in Leutershausen gewann die HSG neben den zwei Punkten trotz der 24:28-Hinspielniederlage auch den direkten Vergleich. Das bei Punktgleichheit entscheidende Kriterium hatten die Konstanzer schon gegen Oppenweiler/Backnang für sich entschieden. Angesichts von sieben Punkten Vorsprung plus des gewonnenen direkten Vergleichs wäre ein Erfolg am Samstag in Pfullingen bei Patzern der Verfolger gleichbedeutend mit der vorzeitigen Süddeutschen Meisterschaft und Qualifikation für die Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga.

Das nächste Heimspiel findet am 27. April um 20 Uhr in der Schänzle-Hölle gegen den TSV Neuhausen/Filder statt. Tickets sind im Vorverkauf vergünstigt unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.

Quelle: PM HSG Konstanz

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