Nur das große Ziel verpassen die Löwen knapp

17.12.2018 8:54
Ganz viele kleine Ziele hatte sich Trainer Sebastian Hinze für die Partie seines Bergischen HCbei der SG Flensburg Handewitt gesetzt. Davon erfüllte die Mannschaft viele im Duell in der DKB Handball-Bundesliga. Lange kämpften die Löwen sogar um den Sieg. Doch zum Schluss blieb der Deutsche Meister abgezockt und krönte durch den 25:23-Erfolg eine perfekte Hinrunde.

Danach hatte es zunächst nicht ausgesehen. Die ersten sieben Würfe der Gastgeber fanden nicht ihr Ziel, was vor allem an Christopher Rudeck lag. Der BHC-Schlussmann spielte in der ersten Halbzeit überragend. Nach 20 Minuten hatte er mehr als 80 Prozent Fangquote, und die SG Flensburg-Handewitt stand bei drei Toren.

7:3 führten die Gäste zu diesem Zeitpunkt, denn auch die Hausherren deckten stark. Der BHC agierte im Positionsangriff geduldig, unterband damit das gegnerische Tempospiel völlig, geriet aber auch oft ins passive Spiel. Wichtige Treffer setzte Bogdan Criciotoiu, der in der ersten Hälfte fünf Mal traf. Auch Linus Arnesson bewies Durchschlagskraft aus dem Rückraum und setzte zudem Milan Kotrc auf der Außenposition sehenswert in Szene.

Der 11:9-Vorsprung zur Pause war bemerkenswert, verschaffte aber nicht vollends Sicherheit. Die Flensburger hatten gerade Selbstvertrauen getankt, indem sie kurz vor dem Halbzeitpfiff nochmals verkürzten. Trotzdem blieben die Bergischen auch nach Wiederbeginn in Front. Leos Petrovsky traf doppelt auf dem Weg zum 14:12. Dann erwischte es die Löwen zum ersten Mal. Flensburg kam in eine euphorisierende Phase, erzielte drei Tore in Folge und ging damit erstmals in Führung.

Davon ließen sich die Gäste aber nicht beeindrucken. Arnesson, Tomas Babak, erneut Arnesson und Kristian Nippes erzielten die Treffer zum 18:17. Das 19. Tor lag in der Luft, doch beim Gegenstoß ging der Ball verloren. Und in der Folge wackelten die Löwen. Ein paar Ballverluste, ein paar Paraden von Benjamin Buric im Flensburger Kasten, und die Hausherren lagen 23:19 vorne.

Zwar erholte sich die Hinze-Truppe sogar davon und kam wieder auf zwei Tore heran, doch die Flensburger ließen sich nicht mehr den Schneid abkaufen. Vor 6.104 Zuschauern – darunter etwa 50 lautstark anfeuernde Blau-Weiße aus dem Bergischen Land – machten die Hausherren eine makellose Hinrunde perfekt. Beim BHC gelang viel, doch das ganz große Ziel, Flensburg mehr als nur zu ärgern, verpasste die Mannschaft knapp.

Allerdings mussten die Löwen erneut auf fünf Spieler verzichten. Rechtsaußen Arnor Gunnarsson fiel kurzfristig aufgrund eines Infekts aus. Dazu waren bekanntlich Daniel Fontaine, Csaba Szücs, Maciej Majdzinski und Fabian Gutbrod im hohen Norden nicht dabei.

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel

Sebastian Hinze: "Mein Glückwunsch zum Sieg. Das Endergebnis ist ein wenig enttäuschend, weil wir lange Kontrolle über das Spiel hatten. Man kann dann hier in Flensburg in Phasen reinrutschen. Das passiert uns zwei Mal in der zweiten Halbzeit mit Ballverlusten. Die Abwehr stand dank eines sehr, sehr guten Christopher Rudecks gut. Insgesamt macht Flensburg das in Durchgang Zwei überragend mit einer schnellen Mitte, und wir konnten das dann nicht mehr so gut verteidigen."

Maik Machulla: "Natürlich sind es am Ende zwei verdiente Punkte, die wir uns gegen einen starken BHC erkämpft haben. Der BHC hat sehr schlau und konzentriert gespielt, und dann kam auch noch Rudeck im Tor hinzu. Wir mussten konsequenter sein und den Ball am Torhüter vorbei werfen. Das war in der zweiten Halbzeit besser, aber trotzdem eine zähe Nummer. Insgesamt sind wir stolz auf diese Hinrunde."

Jörg Föste: "Wir ziehen ein durchweg positives Fazit der Hinrunde. Nach Spielen in Flensburg sind wir oft mit einem zweistelligen Ergebnis heimgereist. Das Ergebnis heute spricht für uns und unsere Entwicklung. Die Initiative des Diversity-Spieltags finden wir toll und unterstützen wir gerne. Im Handball ist es wichtig, eindeutig Stellung zu beziehen und nicht nur Toleranz zu üben, sondern Akzeptanz zu schaffen.“

Schiedsrichter:

Martin Thone und Marijo Zupanovic

Siebenmeter:

4/6 - 1/1

Zeitstrafen:

3 - 4 (Gottfridsson, Röd, Wanne - Babak, Criciotoiu, Darj(2))

Spielverlauf:

0:1 (5.), 2:4 (10.), 2:6 (15.), 3:7 (20.), 5:9 (25.), 9:11 (30.), 11:13 (35.), 15:14 (40.), 16:17 (45.), 21:19 (50.), 24:20 (55.), 25:23 (60.)

Quelle: PM Bergischer HC 06

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