„Platz 7 oder 8 wäre nach dem Katastrophenstart ein Erfolg.“

24.01.2019 15:53
Thorsten Schmid, Trainer der MSG Groß-Bieberau/Modau - Foto: J. Pflegensdörfer
Im Interview: Thorsten Schmid (Trainer der MSG Groß-Bieberau/Modau)

Zum Auftakt in den 2. Teil der Punktspielsaison 2018/2019 in der 3. Liga Ost empfängt Tabellenführer ThSV Eisenach am Samstag, 26.01.2019 um 19.30 Uhr den Tabellen-Zehnten MSG Groß-Bieberau/Modau.

Vor dem Anpfiff sprachen wir mit Thorsten Schmid, dem Coach der MSG Groß-Bieberau/Modau.

Sie haben mit der Saison 2017/21018 das Traineramt bei der MSG Groß-Bieberau/Modau übernommen. Wie sind Sie mit dem aktuellen Saisonverlauf zufrieden?

Zum Saisonbeginn waren wir von vielen Verletzungen gehandicapt. Wir starteten mit 1:11 Punkten. Das hatten wir uns anders vorgesellt. Mit der Rückkehr der verletzten Spieler in den Trainings- und Wettkampfbetrieb ging es aufwärts. Wir haben aktuell 16:18 Punkte.

Wie würden Sie Ihre Mannschaft charakterisieren, auch mit Stärken und Schwächen?

Die Erstbesetzung entspricht sicherlich gutem Drittliganiveau. In der Breite fehlt es noch. Die Nachfolgekandidaten sind auf einem guten Weg, aber noch nicht so weit. Eine gute Abwehr mit einem guten Torwart zählt sicherlich zu unseren Stärken. Aus dieser starten wir zum Tempospiel nach vorn. Das klappt ganz gut. Im Positionsangriff fehlt uns indes noch die Torgefahr. Daran müssen wir noch arbeiten. Gegen den großgewachsenen 6:0-Abwehrriegel der Eisenacher werden wir besonders gefordert sein. Die Partie wird für uns eine ganz große Herausforderung.

Wie ist Ihre Mannschaft strukturiert, Profis, Halbprofis und reine Amateure?

Unsere Mannschaft besteht nur aus Amateuren, aus Studenten und voll im Berufsleben stehenden Sportlern.

Und Sie selbst?

Ich trainiere bei der MSG Groß-Bieberau/Modau neben der 1. Männermannschaft auch die C- und B-Jugend. Beim hessischen Handballverband bin ich im Bereich Weiterbildung eingebunden. Im Rehazentrum Darmstadt arbeite ich als Sporttherapeut.

In den Jahren 2006 bis 2009 trafen Sie als Trainer von Tuspo Obernburg mehrfach auf den ThSV Eisenach. Vor dem Engagement bei der MSG Groß-Bieberau/Modau amtierten Sie als Nachwuchskoordinator der TSG Friesenheim. Was war für den Wechsel nach Groß-Bieberau ausschlaggebend?

Die MSG Groß-Bieberau(Modau ist in der Region der Verein auf dem höchsten Niveau. Ich hatte stets zu Trainern und Spielern Kontakt. Ich war oft zu den Spielen vor Ort. Ich habe hier viele Bekannte, schätze das Umfeld ganz besonders. Bei der Anfrage, das Traineramt zu übernehmen, musste ich nicht lange überlegen. Wohn- und Arbeitsort sind in unmittelbarer Nähe von Groß-Bieberau. Ich habe eine tolle Mannschaft vorgefunden, mit der es viel Freude macht.

Groß-Bieberau spielte vor einigen Jahren in der 2. Handballbundesliga. Noch ein Thema?

Das ist kein Thema für uns. Seinerzeit war die 2. Bundesliga in zwei Staffeln gegliedert, jetzt ist sie eingleisig. Für einen kleinen Verein ist die 2. Handballbundesliga, mit ihren vielen Anforderungen rund um den Spielbetrieb, überhaupt nicht zu stemmen. Wir sind in der 3. Liga sehr gut aufgehoben.

Welche Spielphilosophie vertreten Sie? Können Sie diese mit Ihrer derzeitigen Mannschaft umsetzen?

Aus einer starken Abwehr ein variables Tempospiel aufziehen, das entspricht meine Spielphilosophie, das forciere ich als Trainer. Das Team der MSG Groß-Bieberau/Modau setzt das bestens um.

Kurz vor den Festtagen und der Punktspielpause gab es für Sie mit einem 29:25-Heimsieg über den HC Erlangen II eine schöne Bescherung. Wohin soll der Weg im zweiten Teil der Saison führen?

Der Sieg über den HC Erlangen II war für uns extrem wichtig. Eine famose Energieleistung! Eine wirklich schöne Bescherung bereits vor dem Weihnachtsfest. Die Erstbundesligareserve des HC Erlangen ist eine der spielstärksten Mannschaften der Liga. Wir haben richtig gut mitgehalten. Wir wollen im nun beginnenden zweiten Teil der Saison schnellstmöglich punkten, um den Abstand nach unten zu vergrößern. Nach dem „Katastrophenstart“ mit den erwähnten 1:11 Punkten wäre Platz 7 oder 8 sehr gut.

Gab es personelle Veränderungen?

Für Neuverpflichtungen fehlt uns das Budget. Der lange verletzte Eric Schaeffter ist zurückgekehrt.

Mit welchem Kader und welcher Marschroute kommen Sie nach Eisenach?

Im Testspiel gegen den TV Großwallstadt war Eric Schaeffter erstmals wieder dabei. Beim Punktspiel in Eisenach wird er wohl nur für Abwehraufgaben kommen. Somit dürften wir mit vollem Kader nach Thüringen reisen. Wir spielen bei der besten Mannschaft der Liga, auch in der Breite bestens aufgestellt. Wir wollen uns beim Tabellenführer Selbstvertrauen holen für die Spiele, die danach kommen.

Th. Levknecht

Quelle: PM ThSV Eisenach

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