Die Rhein-Neckar Löwen und Sebastian Hinze haben sich darauf verständigt, den im Sommer nächsten Jahres auslaufenden Vertrag des Cheftrainers nicht zu verlängern. Ein Grund für die Entscheidung sind unterschiedliche Auffassungen über die sportliche Konzeption des zweifachen Deutschen Meisters und Pokalsiegers.
„Wir haben viele, viele Gespräche geführt, sind sehr offen miteinander umgegangen. Wir als Rhein-Neckar Löwen können uns bei Sebastian nur bedanken für seinen unermüdlichen Einsatz, für seine harte Arbeit, die er täglich bei uns abliefert. Jetzt ist es an der Zeit, nach vorne zu schauen. Dabei haben zwei Dinge absolute Priorität: ein neues Trainerteam zu installieren und diese Saison so erfolgreich wie möglich zu gestalten. Wir haben noch viel vor in den kommenden Monaten mit Sebastian und seinem Team und ich bin überzeugt davon, dass wir das mit ungebrochenem Elan und Ehrgeiz angehen werden“, sagt Löwen-Geschäftsführer Holger Bachert.
Sebastian Hinze, der im Sommer 2022 zu den Löwen kam, hat sich die Entscheidung nicht leichtgemacht: „Ich bin hier bei den Löwen immer mit voller Energie und Spaß bei der Arbeit und genieße es sehr, mit den Jungs auf der Platte zu stehen und zu arbeiten. Um mit offenen Karten zu spielen und Klarheit zu schaffen, habe ich dem Aufsichtsrat, Holger und Uwe bereits vor einigen Wochen mitgeteilt, dass ich meinen Vertrag nicht verlängern werde, weil es sportstrategisch unterschiedliche Auffassungen gibt. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass es nach der Rückrunde der letzten Saison auch kritische Stimmen bezüglich der Ergebnisse gab. Das Verständnis ist von beiden Seiten da, aber es macht nur Sinn, weiter zusammenzuarbeiten, wenn auch das volle Vertrauen da ist. Fest steht, dass ich bis zum letzten Spiel alles für die Löwen geben werde. Wir haben noch anspruchsvolle Ziele in dieser Saison: Darauf liegt der volle Fokus.“
Uwe Gensheimer, angehender Sportlicher Leiter der Löwen, sagt: „Ich bedauere die Entscheidung. Ich habe keinen Hehl daraus gemacht, dass ich Sebastians Arbeitsweise schätze und es gut finde, wie er sich im höchsten Maße mit dem Verein identifiziert. Er hat in seiner Amtszeit den Grundstock gelegt für viele Themenbereiche, die mir persönlich sehr wichtig sind, wie zum Beispiel die Einbindung von Junglöwen-Spielern in den Trainings- und Spielbetrieb der Profis, die Art und Weise, wie wir als Löwen spielen sowie die Vor- und Nachbereitung der Spiele. Ich habe mit ihm ein vertrauensvolles Verhältnis, in dem wir immer offen, ehrlich und auch kritisch in den Dialog gehen können. Dabei habe ich viel von seiner großen Erfahrung profitiert. Auf der anderen Seite ist Profi-Handball immer auch Ergebnissport, das ist uns allen bewusst. Und mit Blick auf die Ergebnisse haben wir uns vor allem in der Bundesliga nicht so stabil nach oben entwickelt, wie wir uns das gewünscht haben. Jetzt, wo die Entscheidung gefallen ist, geht es darum, die anstehenden sportlichen Herausforderungen mit maximalem Fokus anzugehen. “
Am 1. Juli 2022 trat Sebastian Hinze seinen Job bei den Löwen an. Direkt in seiner ersten Saison holte er mit Uwe Gensheimer als einem seiner Spieler den DHB-Pokal, sein erster großer Titel in seiner Handball-Karriere. Über den Pokalsieg und Platz fünf in der Liga qualifizierte man sich für die EHF European League, in der man sich in der folgenden Saison 2023/24 bis ins Halbfinale spielte und letztlich Platz drei bei den EHF Finals 2024 erreichte. In der Liga hingegen lief man nur auf Platz zwölf ein. Die aktuelle Saison begann mit zwei Topspiel-Siegen in der Liga. Es folgte eine kleine Leistungsdelle, die vom Pokal-Coup gegen die Füchse Berlin beendet wurde. Am 19. Dezember haben die Löwen die Chance, zum zweiten Mal unter Sebastian Hinze ins Final4 um den DHB-Pokal einzuziehen.
Quelle: PM Rhein-Neckar Löwen
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