Matej Ašanin in Top-Form
„Wir hatten einen sehr schlechten Rückzug“, monierte Eulen-Coach Michel Abt das Auf und Ab seiner Mannschaft, die nach dem Seitenwechsel erneut ins Hintertreffen geriet. 13:14 (32.), 13:15 (33.), 15:17 (35.), 16:18 (37.). Nach dem 20:19 durch einen satten Sprungwurf von Julius Meyer-Siebert gaben die Eulen die Führung nicht mehr aus der Hand.„Wir hatten heute große Unterstützung im Tor“, lobte Trainer Abt die starke Leistung von Matej Ašanin. „Man kann nicht immer perfekt spielen, aber wir haben eine Mannschaft mit Mentalität. Wir haben 15 Minuten gebraucht, ehe unser Motor warmgelaufen war, dann haben wir uns an unseren Plan gehalten“, sagte Ašanin. Für Mentalität stand an diesem Abend ganz besonders Marc-Robin Eisel. Der leistete sich drei Minuten nach dem Seitenwechsel eine Fahrkarte, sorgte zwei Minuten später aber mit einem Tor der Marke unorthodox für den 14:15 Anschluss, war in der 46. Minute mit couragiertem Abschluss auch für die 21:19-Führung verantwortlich. Vier Minuten vor dem Ende arbeitete Eisel sich durch die Abwehrwand und den Ball regelrecht ins Tor. „Es war nicht unser schönstes und nicht unser bestes Spiel. Wir haben es dann mit viel Willen und großem Einsatz geschafft, noch zu gewinnen“, sagte Eisel strahlend. „Es ist zwar eine Floskel, aber wir tun gut daran, weiter von Spiel zu Spiel zu denken“, sagte Eisel, happy, dass er in Dormagen viel Spielzeit bekam: „Das tut natürlich gut und freut einen. Aber wir haben viele gute Jungs im Kader, wenn die alle fit sind, reduziert sich die Spielzeit eben auch für jeden.“
„Eismann“ Schaller liefert
Wenig Spielzeit hat derzeit Tim Schaller, der sich auf Linksaußen – wie Enes Keskic – hinter dem hochbegabten Lion Zacharias anstellen muss. Schaller stand am Samstag nur bei sieben Siebenmetern auf der Platte. Die ersten vier Siebener hatte der „Eismann“ verwandelt, scheiterte dann in der 48. Minute vom Siebenmeterstrich an Christian Simonsen und der Latte. Eiskalt aber nahm Schaller zwei Minuten später wieder den Ball, ging zum Siebenmeter und traf zum 23:21 und war in der 52. Minute nach Foul am beherzt verteidigenden Sergej Gorpishin zum sechsten Mal per Siebenmeter erfolgreich (24:22). Cool! Zuvor hatte Michel Abt seine zweite Auszeit wieder genutzt, um die Weichen auf Sieg zu stellen. Abt, der Handball-Schach liebt, Abt und sein „Schachbrett“ – der Mann hat nicht nur einen Plan …
Jan Remmlinger mit gutem Auge
Die Rückkehr von „Jule“ Meyer-Siebert tat den Eulen gut, vor allem, auch weil „Sebi“ Trost fehlte. Meyer-Siebert, auch ob seiner 2,06 Meter eine feste Abwehrgröße, machte zwei von drei, genial sein Pass, den Pascal Durak mit einem perfekt abgeschlossenen Tempogegenstoß zum 22:20 nutzte (48.). Am Regiepult standen wechselweise Remmlinger, Eisel und Pascal Bührer, der für das wichtige 15:15 (34.) sorgte. Bemerkenswert, dass sich Jan Remmlinger durch den ein oder anderen Fehler nicht irritieren ließ, seine Klasse ausspielte, die Mannschaft führte. Er machte vier von acht, demonstrierte beim 18:18 erneut sein gutes Auge mit einem Distanzwurf ins leere Tor (41.) und bereitete eine Minute später mit einem Musterpass die 19:18-Führung durch einen rassigen Tempogegenstoß von Lion Zacharias ein.
Quelle: PM Eulen Ludwigshafen