Auch wenn es Gründe gab, dass der Bergische HC mit 17:27 gegen die HSG Wetzlar verlor, war die Stimmung danach ziemlich im Keller. Bis Sonntag möchten die Löwen die Defizite der Partie aufarbeiten, um als Außenseiter bei den Füchsen Berlin (14 Uhr, Max-Schmeling-Halle) mit einem deutlich besseren Gefühl aufzutreten. "Unser Fokus liegt daher auf der Sicherheit in unserem Spiel", sagt Trainer Sebastian Hinze.
Dass diese am Dienstag gefehlt hatte, lag an der fehlenden Vorbereitungsmöglichkeit. Der BHC musste mit David Schmidt oder Csaba Szücs auf der Spielmacher-Position antreten. Teilweise standen Konstellationen auf dem Feld, die so noch nie zusammen trainiert hatten. Zu spontan waren die Ausfälle von Fabian Gutbrod (Rückenprobleme) und Linus Arnesson (erkrankt), die den ohnehin schon stark dezimierten Kader zusätzlich schwächten. "Weil direkt der Start nicht besonders gut gelang, hatten wir nie ein gutes Gefühl. Stattdessen haben wir auch noch viele Chancen vergeben, was die Situation zusätzlich erschwert hat", sagt Hinze und fügt an: "Mit der Wurfeffektivität gegen Wetzlar könnten wir auch mit vollem Kader niemals ein Bundesligaspiel gewinnen."
Im Training hat der Coach daher in dieser Woche auch an der Spielführung ohne Linus Arnesson oder Tomas Babak gearbeitet. "Es ist wichtig, dass jeder seine Aufgabe kennt. Das konnten wir im Spiel nicht mehr erarbeiten - in den Einheiten klappt das. Zumindest diese Voraussetzung ist für das Spiel in Berlin besser", erläutert Hinze, der trotzdem hofft, dass zumindest Arnesson in den Kader zurückkehrt. "Es sieht so aus, dass er am Freitag wieder ins Training einsteigt. Bei Fabian Gutbrod kann ich es noch nicht sagen, aber eine kleine Chance ist auch bei ihm da", meint der Coach.
Fünf Handballer fehlen aber weiterhin: Babak und Max Darj kommen vielleicht im Laufe der nächsten Woche zurück, die in dieser Saison noch gar nicht zum Einsatz gekommenen Yannick Fraatz und Maciej Majdzinski fehlen noch eine Weile. Dazu kommt Lukas Stutzke, dessen Zerrung sich als Muskelbündelriss erwies. Hinze: "Wie schlimm das ist, lässt sich noch nicht einschätzen, aber in den nächsten beiden Spielen ist er bestimmt nicht dabei."
Personelle Probleme hatten zuletzt auch die Füchse Berlin. Paul Drux und Fabian Wiede fehlten, in der Folge blieben die Hauptstädter drei Mal in Folge ohne Sieg. Die Spitzenspiele in Flensburg und gegen Magdeburg gingen mit 23:28 beziehungsweise 29:33 verloren, im Anschluss gelang in Stuttgart lediglich ein 32:32. Bis dahin hatten die Füchse eine herausrande Saison mit starken Resultaten absolviert. In den ersten neun Begegnungen hatte die Mannschaft von Coach Jaron Siewert nur einen Punkt (gegen Kiel) abgegeben. "Gerade Paul Drux hat immer ein neues Element ins Spiel bringen können, Fabian Wiede hat das Spiel stark gesteuert. Da sind schon Optionen weggebrochen", sagt Hinze, der dem Gegner eine enorme Qualität bescheinigt.
"Die Füchse sind sehr gut zusammengestellt und haben ein klares System", sagt der BHC-Coach. "Sie wissen genau, wie sie die Stärken jedes einzelnen Spielers nutzen. Das Rollenverständnis ist wirklich gut." Unabhängig davon, ob am Sonntag Drux oder Wiede für einen Einsatz in Frage kommen, verfügt der Verein über herausragende Handballer. Dauerbrenner Hans Lindberg ist mit 72 Toren erfolgreichster Schütze des Teams. Rückraum-Rechtshänder Lasse Andersson ist mit 53 Treffern erfolgreichster Feldtorschütze, Jacob Holm besticht mit einer enormen Zweikampfstärke, und Dejan Milosavljev gehört zu den besten Torhütern der Liga.
"Trotzdem fahren wir nach Berlin, um Punkte zu holen", stellt der BHC-Coach klar. "Damit wir eine Chance haben, sollten wir das Umschaltspiel zu unseren Gunsten entscheiden, ein stabiles Abwehr-Torhüter-Paket und natürlich eine deutlich verbesserte Wurfeffektivität haben. Wenn wir das auf die Platte bringen und dabei unser Maximum erreichen, kann es ein enges Spiel werden."
Quelle: PM Bergischer HC
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