Wenn nach 60 Minuten den Gästen die Erleichterung förmlich ins Gesicht geschrieben steht, kann man erahnen, dass dieser Sieg für den Favoriten in der mit 2.350 Zuschauern restlos ausverkauften Eberthalle ein hartes Stück Arbeit war.
Die Rhein-Neckar Löwen, die ohne den verletzten Andy Schmid antreten mussten, staunten nicht schlecht, denn die Eulen waren von der ersten Minute "voll da" und führten nach 15 Minuten überraschend mit 7:5. Wichtiger Baustein dieser Führung waren zum einen die 5:1-Deckung der Eulen, die den Gegner immer wieder vor Probleme stellte, und das sehr gute Unterzahlspiel der von Trainer Ben Matschke hervorragend eingestellten Mannschaft. Und die Führung der Eulen hätte teilweise sogar höher ausfallen können, denn die Löwen mussten sich einige Male bei Torwart Andreas Palicka bedanken, der die Gäste in dieser Phase vor schlimmerem bewahrte.
Drei Minuten vor der Pause führen die Eulen sogar mit drei Toren (11:8), nehmen sich aber zum ungünstigsten Zeitpunkt eine Schwächephase und die Rhein-Neckar Löwen erzielten mit einem 3:0-Lauf in erneuter Überzahl mit der Pausensirene den 11:11 Halbzeitstand.
Auch im zweiten Spielabschnitt hielten die Eulen das Spiel lange offen, waren mit dem Gegner absolut auf Augenhöhe und 15 Minuten vor dem Ende stand es weiter Unentschieden (16:16).
Aber zwischen der 45. und 50. Minute zogen die Löwen das Tempo an, die Eulen kamen aus dem bis dahin guten Rhythmus und lagen plötzlich mit fünf Toren hinten (17:22).
Man musste kein großer Prophet sein, um zu erkennen, dass das wohl die Vorentscheidung in dieser Partie war.
Die Eulen konnten den Abstand zwar noch einmal verkürzen, standen nach einer starken Leistung beim 23:26 aber am Ende mit leeren Händen da. Schade, dass sich die Mannschaft von Trainer Ben Matschke für einen couragierten Auftritt nicht belohnen konnte. Knackpunkte waren die beiden Schwächephasen und ganz bestimmt auch die insgesamt 10 Zeitstrafen gegen die Eulen, was insgesamt zu viel und gegen ein Spitzenteam wie die Löwen ein zu großer Rucksack ist.
Aber die Mannschaft hat schon am ersten Spieltag eindrucksvoll gezeigt, was in ihr steckt und das sie zu Recht in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga spielt. Schaut man genau hin, ist in vielen Spielsituationen auch eine positive Entwicklung zu erkennen, die Lust auf mehr macht.
Die nötigen Punkte für den Klassenerhalt müssen die Eulen bestimmt nicht gegen Top-Teams wie die Rhein- Neckar Löwen holen, aber mit der Leistung von heute wird es bestimmt nicht lange dauern, bis auch die Eulen die ersten Punkte auf der Habenseite verbuchen können.
Vielleicht schon am kommen Donnerstag (19.00 Uhr), denn dann kommt zum nächsten Heimspiel die HSG Wetzlar in die Eberthalle.
Stimmen zum Spiel:
Ben Matschke:
Vielen Dank an die Zuschauer und die Eulen-Fans, das war wirklich eine grandiose Stimmung heute. Ich habe insgesamt drei bis fünf schwache Minuten von meiner Mannschaft gesehen, wo wir ein paar technische Fehler zu viel hatten, speziell zwischen der 45. und 48. Minute, in der Phase gehen dann die Löwen mit +3 und +4 Toren durch Tempogegenstöße weg und verwalten es dann clever. Ich bin froh darüber, wie wir unsere 5:1-Deckung von Anfang an gut ins Spiel gebracht haben und welche Intensität wir auf die Platte gebracht haben. Ich habe kein Problem mit 10 Zeitstrafen, aber 20 Minuten in Unterzahl gegen die Löwen zu spielen ist eine maximale Hypothek, die uns extrem weh tut und damit vorne immer gefühlt in Unterzahl gespielt. Ansonsten war das ein Spiel, auf das wir wirklich aufbauen können und man hat schon gesehen, Martin Tomovski und Dominik Mappes sind sehr wichtig und unsere Neuzugänge und Junioren werden auch kommen
Jetzt haben wir aber bis zum nächsten Spiel nur ein paar Tage und dann geht es direkt weiter. Den Löwen wünsche ich alles Gute, maximalen Erfolg und viel Gesundheit, damit ihr eure Ziele erreicht. Der Kader gibt es her und ich werde das natürlich aufmerksam verfolgen.
Frederic Stüber:
„Wir haben in der 2. Halbzeit ein paar technische Fehler zu viel gemacht, die dann negativ hart ins Gewicht fallen, dadurch kommen wir in Rückstand und machen nicht mehr die in Anführungszeichen leichten Tore, die wir vorher gemacht haben. Wir sind dann mit fünf Toren hinten und am Ende fehlt uns leider auch die Kraft, um noch einmal heran zu kommen. Wir hatten dann aber noch ein paar gute Impulse, am Schluss sind es drei Tore Differenz. Nichtsdestotrotz hat man gesehen, für den Stand der Saison, den wir jetzt haben, dass wir auf einem sehr guten Weg sind und man sich auf ganz viel freuen kann. Ich hoffe jetzt schnellst möglich auf die ersten Punkte, damit wir alle nicht so lange warten müssen.“
Quelle: PM Die Eulen Ludwigshafen
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